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Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
(...)
Im Ergebnis der getroffenen Entscheidungen werden nur 200 000 Studenten der anfänglich vorgesehenen 600 000 in den Monaten Juli und August auf weitere Entfernungen befördert. Es werden keine Mobilisierungen zwecks Landarbeit in Camps oder Landschulen durchgeführt, deren Lage eine Beförderung und die Schaffung anderer logistischer Voraussetzungen notwendig macht.
Der diesjährige Aufruf wird nur für 7 Tage sein und die durchzuführenden Arbeiten stehen im Bezug zu den Aufgaben der Energierevolution - gemeinsam mit den Sozialarbeitern – und beinhalten solche, wie die Weiterbildung in den Gemeinden zur Verbesserung der Allgemeinbildung bezüglich des Einsparens, Übergabe der noch ausstehenden elektrischen Haushaltgeräte und Besuche der Haushalte, welche diese erhalten und die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen übernommen haben, aber ihnen nicht nachgekommen sind.
Ebenfalls werden sie an der Bekämpfung gegen die Krankheitserregerquellen teilnehmen, damit das Dengue-Fieber nicht erneut eingeführt werden kann und an der Primär- und Sekundärbetreuung im Gesundheitswesen, indem sie Polikliniken und Krankenhäuser unterstützen.
(...)
Ich bin der Meinung, dass wir Bürger fast alle und in jedem Land bezüglich der konkreten Wirtschaftsmaterie alles ignorieren. Es ist absolut notwendig zu wissen, warum der Erdölpreis steigt, der am vergangenen Montag einen Kurs von 77 Dollar pro Barrel erreichte; warum die Lebensmittelpreise zum Beispiel beim Weizen und bei anderen Erzeugnissen steigen, die aufgrund des Klimas importiert werden müssen; ob der Grund für den Anstieg anhaltend oder konjunkturell ist.
Nicht alle Beschäftigte bekommen Anreizzahlungen in konvertierbaren Peso, eine Praxis, die sich in der Sonderperiode in einer Großzahl von Unternehmen verallgemeinerte, ohne dass hierfür in nicht wenigen Fällen die vorgesehenen minimalen Vorraussetzungen erfüllt wurden. Nicht alle Bürger erhalten konvertierbare Währung aus dem Ausland. Etwas, was nicht illegal ist, aber in einem Land, das sich um die vitalen und kostenlosen Dienstleistungen bemüht, die es seiner Gesamtbevölkerung bietet, manchmal irritierende Ungleichheiten und Privilegien hervorbringt. Ich nenne hier nicht die saftigen Gewinne derjenigen, die schwarz Beförderungsaufgaben ausführten, oder die Art und Weise wie sie uns an der Nase herum führten, indem sie die US-amerikanischen Scheine in andere Währungen tauschten, um die Maßnahmen gegen den Dollar zu umgehen.
Das reale und sichtbare Fehlen der Gleichheit und der Mangel an sachdienlicher Information geben Anlass zu kritischen Meinungen, vor allem in den bedürftigsten Schichten.
Es ist unzweifelhaft, dass diejenigen in Kuba, die auf die eine oder andere Art und Weise konvertierbare Peso bekommen – obwohl in diesen Fällen die Summen eingeschränkt sind – oder diejenigen Bürger, die Devisen aus dem Ausland erhalten, gleichzeitig kostenlos wesentliche soziale Dienstleistungen, Nahrungsmittel, Arzneien und andere Güter zu geringsten und staatlich gestützten Preisen erwerben. Trotzdem erfüllen wir strikt unsere finanziellen Verpflichtungen, eben gerade deshalb, weil wir keine Konsumgesellschaft sind. Es werden ernsthafte, mutige und bewusste Verwalter benötigt.
Diejenigen, die mit unserem jetzigen Fahrzeugpark aller Art Benzin kreuz und quer vergeuden; die vergessen, dass die Nahrungsmittelpreise stetig steigen und dass die Rohstoffe für die Landwirtschaft und die Industrie - viele von deren Erzeugnissen an alle zu staatlich gestützten Preisen verteilt werden - zu Marktpreisen erworben werden müssen; die vergessen, dass das Land die heilige Pflicht hat, bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen und Ausgaben für Rohstoffe und Verteidigungsmittel machen muss, die es gegenüber einem Feind benötigt, der ständig auf der Lauer liegt; können die Unabhängigkeit und das Leben von Kuba gefährden. Damit spielt man nicht!
Mir sträubten sich die Haare, als vor wenigen Tagen ein angesehener Bürokrat im Fernsehen ausrief, dass wir jetzt, wo die Sonderperiode zu Ende ist, jedes Jahr mehr und mehr Delegationen zu dieser und jener Aktivität schicken werden.
(...)
In Kuba ist die Sonderperiode erträglicher geworden; aber die Welt ist in eine ganz besondere Periode hineingeraten und es ist abzuwarten, wie sie daraus herauskommt. Wir verschwenden Milliarden Dollar an Kraftstoffen. Nicht nur als Verschwender von Amts wegen, was eine natürliche Tendenz ist, sondern ebenfalls aufgrund der Notwendigkeit, Zehntausende alte sowjetische Motoren aus einer Zeit, wo das Benzin im Überfluss vorhanden war, gegen sehr sparsame chinesische Motoren mit vernünftigen Zahlungserleichterungen auszutauschen. Dieses Programm hat sich verzögert.
(...)
Quelle und vollständiger Beitrag:
http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2007/ale/f100707a.html
Für die Frendinnen und Freunde der
Autocrítica de Cuba
http://www.granma.cu/espanol/2007/julio/...refexiones.html
Cuba’s Self-Criticism
http://www.granma.cu/ingles/2007/julio/m...29refexion.html
Fidel Castro Ruz; Juli 10, 2007
user_k
(
gelöscht
)
#2 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
(
Gast
)
#3 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Wenn ich schon höre der Austausch mit chinesischen Motoren verzögert sich... Kauft halt die Lizenz und baut sie selber, habt ja eh keine Arbeit.
In Antwort auf:
(...)
Im Ergebnis der getroffenen Entscheidungen werden nur 200 000 Studenten der anfänglich vorgesehenen 600 000 in den Monaten Juli und August auf weitere Entfernungen befördert. Es werden keine Mobilisierungen zwecks Landarbeit in Camps oder Landschulen durchgeführt, deren Lage eine Beförderung und die Schaffung anderer logistischer Voraussetzungen notwendig macht.
Der diesjährige Aufruf wird nur für 7 Tage sein und die durchzuführenden Arbeiten stehen im Bezug zu den Aufgaben der Energierevolution - gemeinsam mit den Sozialarbeitern – und beinhalten solche, wie die Weiterbildung in den Gemeinden zur Verbesserung der Allgemeinbildung bezüglich des Einsparens, Übergabe der noch ausstehenden elektrischen Haushaltgeräte und Besuche der Haushalte, welche diese erhalten und die entsprechenden Zahlungsverpflichtungen übernommen haben, aber ihnen nicht nachgekommen sind.
Ebenfalls werden sie an der Bekämpfung gegen die Krankheitserregerquellen teilnehmen, damit das Dengue-Fieber nicht erneut eingeführt werden kann und an der Primär- und Sekundärbetreuung im Gesundheitswesen, indem sie Polikliniken und Krankenhäuser unterstützen.
Das heißt: Der diesjährige Studentensommer, er fällt weitgehend aus ... ???
Oder er findet nur statt, wenn es gegen das Dengue-Fieber geht?
#6 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
In Antwort auf:
warum die Lebensmittelpreise zum Beispiel beim Weizen und bei anderen Erzeugnissen steigen, die aufgrund des Klimas importiert werden müssen
Jetzt ist schon das Klima schuld, dass zunehmend Lebensmittel importiert werden müssen.
So ein fruchtbares Land wie Kuba gibt echt nix her.
Der Alte baut echt dramatisch ab, früher hat er die Leute unauffälliger hinters Licht geführt.
In Antwort auf:
Es ist unzweifelhaft, dass diejenigen in Kuba, die auf die eine oder andere Art und Weise konvertierbare Peso bekommen – obwohl in diesen Fällen die Summen eingeschränkt sind – oder diejenigen Bürger, die Devisen aus dem Ausland erhalten, gleichzeitig kostenlos wesentliche soziale Dienstleistungen, Nahrungsmittel, Arzneien und andere Güter zu geringsten und staatlich gestützten Preisen erwerben.
Ist das etwa als Ankündigung für die Erhebung neuer Abgaben bei den remesas zu verstehen?
Ohne remesas hätte Cuba die letzten 15 Jahre nicht überstanden. Die genannten sozialen Dienstleistungen werden zu einem guten Teil durch diese Gelder bezahlt, da er sie durch überteuerte Preise in den Shoppies einkassiert. Er gönnt wirklich keinem was, alle sollen gefälligst gleich arm sein.
#8 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Zitat von Castros Selbstkritk
oder die Art und Weise wie sie uns an der Nase herum führten, indem sie die US-amerikanischen Scheine in andere Währungen tauschten, um die Maßnahmen gegen den Dollar zu umgehen.
Ökonomie scheint ja eh nicht seine Stärke zu sein, wenn er sich wundert, dass "Maßnahmen" gegen eine bestimmte Währung solche ungewollten Auswirkungen haben.
Andererseits: Wer reist denn heute noch mit US-Dollar-Bargeld nach Kuba ein?
Wie schon nach Fidels kritischer Rede am 17. November 2005 vor dem Studentenverband an der Universität Havannas über die Mängel der Energieversorgung.
In Antwort auf:
das ist aus meiner sicht ganz klar ... der anfang vom ende
damals der Apagones,
diesmal der Anfang vom Ende des
In Antwort auf:
realen und sichtbaren Fehlens der Gleichheit
lisnaye und Fidel einträchtig ganz optimistisch für die Zukunft des sozialistischen Kubas.
Der erste Kubaner der sich mehr oder weniger selbst kritisiert und manche glauben es sei das Ende. Tja meines Erachtens ein Anfang das die Herren aufwachen. Dachte eigentlich ein paar von euch sind Kubaner, gut ihr hattet natürlich auch von Anfang an recht, jetzt noch zuzugeben es könnte doch noch besser werden... und wenn einer mal 80 ist, dann ist der sicher schon am Ende, aber irgendwo auch das ganze Land. 50 Jahre leben wie in Frühpension.
Zitat von GaryDas ist der Kern des Problems.
Mir tut er leid der Fidel, hatte einfach zuviele Deppen um sich,
Die Tragik aller großen Persönlichkeiten.........
#13 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Zitat von chavalitoZitat von GaryDas ist der Kern des Problems.
Mir tut er leid der Fidel, hatte einfach zuviele Deppen um sich,
Cada oveja con su pareja. Aus seiner "Selbstkritik" geht mir nicht hervor, dass Fidel den Kern des Problems verstanden hat oder wahrhaben will.
#15 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Tja 1959 wusste er schon das Batista nicht gewinnen wird, 61 das der Kapitalismus nicht gewinnen wird (weil gewinn ist optimales System). Tja heute wissen wir ein bisserl Liberalismus, wenig Staat und anständige Demokratie und viel sozialistische Chancengleichheit, einige Staatskonzerne sind das Optimum.
#18 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Zitat von suizo
Mal ne ganz provokative Frage: Was wäre Cuba ohne Fidel und die Revolution? Wären wir dann alle auch mit unseren Cubanas verheiratet?
Die Frage hat ELA-Niveau. Der möchte bekanntlich auch, dass es noch arme Länder gibt, damit die Mädels dort für wenig Geld ihm zu Willen sind.
#20 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Zitat von suizo
Du hast mich falsch verstanden HombreBlanco.
Sorry, die "provokative Frage" war sehr mistverständlich gestellt.
In Antwort auf:
Ich frage mich nur, was wäre aus Cuba geworden, wenn es keinen Fidel oder die Revolution gegeben hätte? Wäre Cuba so wie die Domrep oder wie Puerto Rico?
Es soll auch Deutsche (Schweizer/Ösis) geben, die mit Puertorikaner(inne)n oder Dominikaner(inne)n verheiratet sind.
Und da Kuba kein assozierter Bundestaat der USA war, wäre es wohl nicht ganz so positiv, wie in Puerto Rico verlaufen. Aber hätte wenn und wäre ... Nadie lo sabrá.
(
Gast
)
#22 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Na obs bei uns welche als Puerto Rico gibt... aber genug die mit Huren aus der Dom Rep. verheiratet sind, kenne sogar Teilnehmer eines schönen Menschenhandelspiels. Du mich importieren, ich auf Strasse verdienen Geld um zu bezahlen und ähnlich tolle Existenzen.
#23 RE: Fidel Castro: Kubas Selbstkritik
Disidente critica la ''reflexión'' de Castro sobre desigualdades sociales
AFP
LA HABANA
La opositora cubana Martha Beatriz Roque cuestionó la crítica que hizo el gobernante Fidel Castro a las desigualdades sociales que creó el dólar y la moneda convertible en Cuba, al responsabilizar al gobierno de esa situación.
''¿Por qué no todos los trabajadores tienen acceso a los pesos convertibles? ¿No fue acaso el propio gobierno quien instituyó esta moneda y por ende la desigualdad social?'', se preguntó la disidente en una nota de prensa.
Roque, economista y única mujer del grupo de 75 opositores condenados en 2003 -excarcelada en 2004 por razones de salud-, se interrogó además si ``¿acaso el pueblo no ve los estratos que se han creado, sobre todo entre los que tienen cargos en el gobierno?''.
'El mercado negro, que funciona para mantener las necesidades del pueblo, junto con las tiendas de divisas y la corrupción generalizada han introducido el consumismo, y todos los ciudadanos alimentan la esperanza de 'tener' lo que los privilegiados pueden comprar o robar'', afirmó.
Roque se refirió al artículo de Castro publicado el miércoles por el diario Granma bajo el título Autocrítica de Cuba.
http://www.elnuevoherald.com/212/story/65649.html
mesa redonda - Una autocrítica de Cuba
Video (Duración: 1:30:16):
http://www.cubainformacion.tv/index.php?...=1200&Itemid=86
gleicher Videobeitrag (in weniger guter Qualität) unter der Rubrik mesa redonda bei cubasi.cu: hier
In Antwort auf:
Der möchte bekanntlich auch, dass es noch arme Länder gibt, damit die Mädels dort für wenig Geld ihm zu Willen sind
ElHombreBlanco
Die Antwort hat das Niveau eines EHB, gerade du bist dir nicht bewusst, wieviele Europäer, Amis und Kanadier ihre Kohle in diese Leute und in das Land fliessen lassen. Das ist schon Idealismus und hat mit käuflicher Liebe nichts mehr am Hut.
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