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Die Ingenieurin der Revolution
http://jungle-world.com/seiten/2007/26/10201.php
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Die Ingenieurin der Revolution
Kubas First Lady ist tot
Haydée Santamaría, Celia Sánchez und Vilma Espín, so heißen die drei großen Frauen der kubanischen Revolution. Und mit Vilma Espín, der Frau von Raúl Castro, ist auch die letzte der drei, die First Lady der Revolution, am Montag voriger Woche in Havanna gestorben. Vilma Espín war nicht nur Schwägerin von Fidel Castro, sondern trat auch öffentlich an dessen Seite als primera dama der Insel auf. Das war nicht allein ihrem politischen Einfluss als ranghöchste Frau im kubanischen Establishment geschuldet, sondern auch der Abneigung Dalia Soto del Valles, der Ehefrau Fidel Castros, in die Öffentlichkeit zu treten.
Vilma Espín war hingegen eine öffentliche Person der Revolution. Nicht erst mit dem Sieg der Bärtigen um Fidel Castro 1959 stieß die aus Santiago de Cuba stammende Frau zu den Revolutionären. Bereits 1953, nach dem Sturm auf die Moncada-Kaserne, dem Beginn der kubanischen Revolution, hat sich die Tochter eines angesehenen Anwalts auf die Seite der Aufständischen geschlagen.
Das war keine Selbstverständlichkeit, denn ihr Vater gehörte als einstiger Geschäftsführer der Bacardi-Destillerie eher zum konservativen Establishment als zum sozialkritischen Bildungsbürgertum. Gleichwohl erhielt die Tochter alle Chancen. Nach ihrem Studium an der Universität in Santiago de Cuba ging sie in die USA und ließ sich als eine der ersten Kubanerinnen am renommierten Massachusetts Institute of Technology zur chemisch-technischen Ingenieurin ausbilden.
Zurück in Kuba, nahm sie ihre alten Kontakte zur progressiven Studentenbewegung in Santiago de Cuba wieder auf. Schnell gelang es ihr, Kontakte zur Bewegung des 26. Juli zu knüpfen, die Fidel Castro mit seinen Getreuen nach dem gescheiterten Angriff auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba 1953 gegründet hatte. Wenig später gehörte Vilma Espín bereits zur nationalen Leitung der Untergrundorganisation, die den Widerstand gegen das Regime Batistas organisierte. Unter den Decknamen »Débora«, »Alicia«, »Mónica« und »Mariela« agierte sie für die Bewegung, reiste zu den Gebrüdern Castro ins Exil nach Mexiko und kämpfte 1958 gemeinsam mit Raúl Castro in der II. Frente Oriental »Frank País«.
Nach der Revolution und der Heirat mit der Nummer zwei des kubanischen Staats, Raúl Castro, war es Vilma Espín, die den Auftrag erhielt, die kubanischen Frauen für die Revolution zu gewinnen. Zu ihrem wichtigsten Instrument wurde die nationale Frauenorganisation, der FMC, dem derzeit rund vier Millionen und damit 90 Prozent der Kubanerinnen angehören. Sie gehören zu den Gewinnern der Revolution, denn zumindest de jure hat Espín 1976 die Gleichberechtigung der kubanischen Frauen durchgesetzt.
Das brachte der kubanischen Revolution im Ausland, vor allem in den Ländern des Südens, viel Ansehen, auch wenn der beinahe schon sprichwörtliche kubanische Machismo beileibe nicht verschwunden ist. Er feierte in den neunziger Jahren mit dem Aufkommen der Prostitution Wiederauferstehung. Gleichzeitig sank auch der gesellschaftliche Einfluss des FMC und seiner Präsidentin, die trotz ihrer Mitgliedschaft in Staatsrat und Politbüro immer mehr zur symbolischen Figur wurde. Der Grund dafür war einfach: Der FMC hat immer weniger Möglichkeiten, um zu gestalten. Und er reagierte hilflos auf das Phänomen der Prostitution. So genannte Umerziehungslager für die jineteras, so werden die Prostituierten in Kuba genannt, wurden Ende der neunziger Jahre eingerichtet – mit der Billigung von Kubas oberster Feministin.
knut henkel
#2 RE: Die Ingenieurin der Revolution
wir haben ja schon reys de foro - und hier haben wir the king of copy´n´paste! auch noch meinungsfrei reingestellt - unser Wandzeitungsredakteur der Agi/Prop Abteilung - auf die Uhr schau - ich muss weg.
In Antwort auf:
wir haben ja schon reys de foro - und hier haben wir the king of copy´n´paste! auch noch meinungsfrei reingestellt - unser Wandzeitungsredakteur der Agi/Prop Abteilung - auf die Uhr schau - ich muss weg.
Welche Substanz hat diese Aussage, ausser einem persönlichen Angriff auf ein anderes Forenmitglied ...
#4 RE: Die Ingenieurin der Revolution
In Antwort auf:
wir haben ja schon reys de foro - und hier haben wir the king of copy´n´paste! auch noch meinungsfrei reingestellt - unser Wandzeitungsredakteur der Agi/Prop Abteilung - auf die Uhr schau - ich muss weg.
Falls es dir nicht aufgefallen ist, im Gegensatz zu den seriösen Agenturberichten - oft ohne Kommentar / Meinung und den diffusen Jubelarien aus Granma/JungeWelt/Neues Deutschland enthält dieser Artikel eine einigermassen seriöse Meinungsäusserung:
In Antwort auf:
Nach der Revolution und der Heirat mit der Nummer zwei des kubanischen Staats, Raúl Castro, war es Vilma Espín, die den Auftrag erhielt, die kubanischen Frauen für die Revolution zu gewinnen. Zu ihrem wichtigsten Instrument wurde die nationale Frauenorganisation, der FMC, dem derzeit rund vier Millionen und damit 90 Prozent der Kubanerinnen angehören. Sie gehören zu den Gewinnern der Revolution, denn zumindest de jure hat Espín 1976 die Gleichberechtigung der kubanischen Frauen durchgesetzt.
Das brachte der kubanischen Revolution im Ausland, vor allem in den Ländern des Südens, viel Ansehen, auch wenn der beinahe schon sprichwörtliche kubanische Machismo beileibe nicht verschwunden ist. Er feierte in den neunziger Jahren mit dem Aufkommen der Prostitution Wiederauferstehung . Gleichzeitig sank auch der gesellschaftliche Einfluss des FMC und seiner Präsidentin, die trotz ihrer Mitgliedschaft in Staatsrat und Politbüro immer mehr zur symbolischen Figur wurde. Der Grund dafür war einfach: Der FMC hat immer weniger Möglichkeiten, um zu gestalten. Und er reagierte hilflos auf das Phänomen der Prostitution. So genannte Umerziehungslager für die jineteras, so werden die Prostituierten in Kuba genannt, wurden Ende der neunziger Jahre eingerichtet – mit der Billigung von Kubas oberster Feministin.
Nebenbei gesagt, stimme ich mit vielen dieser Aussagen so nicht überein. Aufgrund welcher Informationen und Daten kommt Herr Henkel zu seinen Schlussfolgerungen?
Dennoch muss man ihm zugute halten, dass er doch einige originelle Ansichten vertritt ...
#5 RE: Die Ingenieurin der Revolution
Die Revolutionärin
Zum Tod der kubanischen Politikerin und »inoffiziellen First Lady« Vilma Espín, die auch eine Vorkämpferin für die Rechte der Frauen und der Homosexuellen war
Vilma Espín 1959 in der Sierra Maestra als Mitglied der »Bewegung 26.Juli«
In den Morgenstunden des 26. Juli 1953 wurde Vilma Espín Guillois von Schüssen aufgeschreckt. Der Lärm, der bis zu dem Wohnhaus in der San-Jerónimo-Straße im Zentrum von Santiago de Cuba vordrang, konnte nur eines bedeuten: »Sie greifen die Moncada an«, rief die junge Frau ihrem Vater zu. Sie sollte Recht behalten. Kurz zuvor hatten an diesem Sommermorgen knapp 140 Rebellen unter dem Kommando der Brüder Fidel und Raúl Castro die zweitgrößte Truppenunterkunft Kubas angegriffen: die Moncada-Kaserne.
Gut ein Jahr nach dem Putsch des Militärs Fulgencio Batista am 10.März 1952 waren es nicht mehr nur Studenten, die sich gegen die Junta auflehnten. Die Rebellengruppe unter Führung des jungen Advokaten Fidel Castro erlitt 1953 zwar noch eine Niederlage. Doch keine sechs Jahre später floh Batista Hals über Kopf. Am 2. Januar 1959 rückten die Rebellen der »Bewegung 26. Juli« in Havanna und andere große Städte Kubas ein. Vilma Espín war unter ihnen.
Frau aus gutem Hause
Die am 19. Juni im Alter von 77 Jahren verstorbene Revolutionärin stammte aus gutem Hause. Ihre Familie gehörte zur gehobenen Mittelschicht Santiagos. Dennoch bekannte sie später: »Nach dem Putsch im März 1952 war mir klar, daß es einen politischen Wechsel geben mußte.« Diese Erkenntnis führte sie zwei Jahre nach dem Sturm auf die Moncada nach Mexiko, wo sie zum ersten Mal mit Fidel und Raúl Castro zusammentraf. In deren Auftrag half Vilma Espín zunächst beim Aufbau einer Stadtguerilla. Erst im Jahr vor der Revolution schloß sie sich den Kommandos in der Sierra Maestra an.
Weder damals noch in den langen Jahren nach der Revolution stand sie im Schatten der »Barbudos«, der dominierenden Männer. Vilma Espín gehörte neben Fidel Castros Mitarbeiterin Celia Sánchez, der Präsidentin der Kulturstiftung »Casa de las Américas« und der Guerillera Melba Hernández zur weiblichen Spitze der kubanischen Revolution.
Im Jahr nach dem Sturz Batistas gründete sie, damals schon mit Raúl Castro verheiratet, den Frauenverband Kubas, heute eine der wichtigsten Massenorganisationen des sozialistischen Inselstaates. 1975 war sie führend an der Novellierung des Familiengesetzbuches beteiligt, das Frauen weitgehende Rechte einräumt. Im Staatsrat setzte sie sich seit 1965 für die Gleichstellung der Geschlechter ein, als Parlamentsabgeordnete seit 1976 und im Politbüro von 1980 bis 1991.
Jeder nach seiner Façon
Schon in den 60er Jahren kämpfte Vilma Espín für die Rechte von Homosexuellen – zu einer Zeit, in der Homosexualität in Kuba nicht nur gesellschaftlich, sondern auch politisch geächtet war. »Meine Mutter war eine der ersten, die anklagte, daß junge homosexuelle Männer zur Umerziehung in militärische Lager gesandt wurden«, sagte ihre Tochter Mariela Castro unlängst in einem Interview. 1979 wurde ein Strafrechtsparagraph gegen Homosexualität abgeschafft – auch ein Ergebnis des Engagements von Vilma Espín. Sie hat früh erkannt, was »Genderforscher« an westlichen Universitäten seit den 90er Jahren debattieren: daß die bedingungslose Gleichstellung der Geschlechter auch die sexuelle Freiheit beinhalten muß.
Haß der Kuba-Feinde
Der Haß, mit dem Espín noch nach ihrem Tod in antikubanischen Kreisen begegnet wird – ein Indiz dafür sind aktuelle Kommentare in einschlägigen Internetforen – hat zwei Gründe: Zum einen hat sie nie mit der Revolution gebrochen. Zum anderen hat sie nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer sozialen Herkunft den politischen Prozeß Kubas unterstützt. Sie war der lebende Beweis für eine historische Wahrheit, die im kubanischen Exil aggressiv geleugnet wird: Die Wurzeln dieser Revolution reichen tief ins aufgeklärte Bürgertum hinein, das immer am Kampf gegen Kolonialismus und Neokolonialismus teilgenommen hat. Diese Erkenntnis kommt all jenen ungelegen, von denen die sozialistische Regierung in Havanna stets als »Satellit« diffamiert wurde – erst der Sowjetunion und nun Venezuelas.
Als Vilma Espín den Frauenverband Kubas gründete, war eines ihrer ersten Projekte die Resozialisierung von Prostituierten. »Heute machen kubanische Frauen 66 Prozent der Arbeitskraft in technischen Berufen aus«, schrieb Fidel Castro in seinem Nachruf für die Politikerin und Chemie-Ingenieurin. Auch an den Universitäten des Landes sind Frauen heute in der Mehrheit.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2007/06-29/058.php
In Antwort auf:
Jubelarien aus Granma/JungeWelt/Neues Deutschland
(Dank am Wilma, hätte ich doch sonst glatt vergessen)
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