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Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Der NZZ-Artikel ist offenbar schon im März erschienen. Da ich ihn hier aber noch nicht gesehen habe (und ihn durchaus interessant finde) setze ich ihn trotz seines "Alters" hier mal ein.
Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Raúl Castro nimmt den Tod seines Bruders Fidel vorweg
Ohne die Armee unter dem interimistischen Staatschef Raúl Castro geht zurzeit nichts auf Kuba. Seit langem bereiten die «Raulistas» das Terrain für die Zeit nach Fidel Castro vor. Die Streitkräfte kontrollieren den Staatssicherheitsdienst, sind in der Partei und in der Regierung vertreten und herrschen über ein eigenes wirtschaftliches Imperium.
Vor sieben Monaten ist Fidel Castro von der Bildfläche verschwunden. Nur in grossen Abständen ruft er sich den Kubanern in Erinnerung: Ab und zu verbreitet das Staatsfernsehen Bilder des Genesenden, oder die Frontseiten der Tageszeitungen zeigen ihn im Gespräch mit Besuchern, vorzugsweise mit seinem Busenfreund Chávez, dem Präsidenten Venezuelas. Seit sich der 80-jährige Revolutionsführer einer Darmoperation unterziehen musste, liegt die Staatsführung interimistisch in den Händen von Raúl Castro, seinem nur um fünf Jahre jüngeren Bruder.
Kein Volksaufstand
Fürs Erste scheint der schleichende Übergang zu einem Leben ohne Fidel Castro geglückt. Auch wenn sich der Armeegeneral Raúl Castro, der neue starke Mann, nur selten in der Öffentlichkeit sehen lässt, so hat er die Lage im Griff. Der Staatsapparat funktioniert wie eh und je, Diadochenkämpfe innerhalb der Führungselite sind - zumindest vorläufig - ausgeblieben, und die Kubaner haben sich nicht, wie Utopisten in Miami es erträumten, in einem Massenaufstand gegen das Regime erhoben. Ohnmächtig müssen auch die in anderen Weltgegenden beschäftigten USA zusehen, wie ihnen bezüglich Kuba die Felle davonschwimmen. Beeinflusst und geblendet vom Lager der sturen Anticastristen der Exilgemeinde, ist Washington nicht in der Lage, eine vernünftige Politik der Annäherung an das Inselregime zu entwickeln, geschweige denn das obsolete, weil tausendmal umgangene Wirtschaftsembargo aufzuheben.
Haltung und Einfluss der Armee sind für die künftige Entwicklung Kubas von entscheidender Bedeutung. Darin stimmen die meisten «Kubanologen» überein. Mit dem Organisationsgrad der Fuerzas Armadas Revolucionarias (FAR), deren Popularität bei der Bevölkerung sowie deren Führungsposition im Staats- und Wirtschaftsleben kann sich keine andere Institution Kubas messen. Wie darbende Zwerge erscheinen daneben die unter Nachwuchsmangel leidende Kommunistische Partei Kubas oder Massenbewegungen wie die Komitees zur Verteidigung der Revolution, die verhassten Quartierorganisationen. In eine Zuschauerrolle gedrängt sehen sich auch die im Ausland masslos überbewerteten Dissidenten.............
http://www.nzz.ch/2007/03/02/al/articleEYSLI.html
Don Olafio
#2 RE: Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Zitat von don olafio/NZZ
Der NZZ-Artikel ist offenbar schon im März erschienen. Da ich ihn hier aber noch nicht gesehen habe (und ihn durchaus interessant finde) setze ich ihn trotz seines "Alters" hier mal ein.
[...]
Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Raúl Castro nimmt den Tod seines Bruders Fidel vorweg
Ohne die Armee unter dem interimistischen Staatschef Raúl Castro geht zurzeit nichts auf Kuba. Seit langem bereiten die «Raulistas» das Terrain für die Zeit nach Fidel Castro vor. Die Streitkräfte kontrollieren den Staatssicherheitsdienst, sind in der Partei und in der Regierung vertreten und herrschen über ein eigenes wirtschaftliches Imperium.
Ist ja eigentlich auch ein alter Hut, dass Raúl und seine FAR wesentliche, insbesondere die divisenbringenden Teile der kubanischen Wirtschaft (z.B. Tourismusindustrie) kontrollieren und dies schon seit den 90er Jahren.
Deshalb setzen ja auch viele Hoffnungen auf einen Regierungschef Raúl, ohne die "graue Eminenz" Fidel, dass er Wirtschaftsreformen mit weniger Ideologie angeht, da viele ideologisch bedingte Entscheidungen der letzten Zeit einige erfolgversprechende Ansätze hinsichtlich Verbesserung der Versorgungslage der Bevölkerung, die aus Reformen während der Spezialperiode resultierten, wieder rückgängig machten.
#3 RE: Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
In Antwort auf:
Während der «Sonderperiode in Friedenszeiten», einer Art Kriegswirtschaft als Folge der tiefen Wirtschaftskrise, übernahmen die Offiziere wichtige Funktionen im Regierungs- und Wirtschaftsapparat und setzten eine erste sachte Wirtschaftsöffnung durch, Reformen, die dem engstirnigen Staatschef Fidel Castro zutiefst zuwider waren.
Allerdings
In Antwort auf:
Raúl und sein Stab sorgten in dieser kritischen Phase für die innere Sicherheit und - dank einem ausgeklügelten Spitzelsystem - für die Unterdrückung abweichender Meinungen.
Ja dass Cuba ein Spzelstaat ist wissen wir und das das Volk unterdrückt wird wollen ein paar Linke oder Soziromantiker noch nicht wahrhaben.....
In Antwort auf:
Zug um Zug hat Raúl Castro in den letzten Jahren seine Getreuen in wichtige Schlüsselpositionen in Partei und Staatsbürokratie gebracht. Systematisch seien «Fidelistas» durch «Raulistas» ersetzt worden - als habe Raúl dem Unvermeidlichen, dem Tod seines Bruders, vorgreifen wollen, wie schon vor einiger Zeit ein europäischer Diplomat in Havanna bemerkte.
Dann kommt der Barbun wohl nicht mehr zurück... Hat ja keine "Fidelistas" mehr in seinem Stab. Oder krempelt er dann noch mal alles um und hat dann das Militär gegen sich?
Aber toller Artikel von Herrn Bauer. Alle Artikel von ihm sind klasse. Neutral, wie es sich für einen Schweizer gehört.
Don Arnulfo
(
gelöscht
)
#4 RE: Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
#5 RE: Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Don Arnulfo
(
gelöscht
)
#7 RE: Die Armee als Motor der kubanischen Gesellschaft
Zitat von El Cubanito Suizo
Neutral:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Neutralit%C3%A4t
http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/recent/s_dial/neutr.html
will dieses nicht zu unendlichen Diskkussionen ausweiten, Fakt ist jedoch: Neutral kann niemand in dieser Welt sein, weder politisch, noch wirtschaftlich:
Entschuldigung, wenn ich das hier wiedergebe, aber es gibt ja auch noch andere Forumsleser, will damit natürlich keinen Eidgenossen auf die Krawatte treten.
Auszug aus Wiki:
Die Schweiz ist Mitglied in vielen internationalen Organisationen. Als eines der letzten Länder trat die Schweiz 2002 der UNO bei, ist aber zugleich das erste Land, dessen Volk über den Beitritt abstimmen durfte. Daneben ist die Schweiz in der OSZE, dem Europarat wie auch in der EFTA tätig. Die Schweiz nimmt an der Partnerschaft für den Frieden der NATO teil und ratifizierte das Kyoto-Protokoll. Die Schweiz ist Mitglied im UN-Menschenrechtsrat. In der Forschung kooperiert die Schweiz mit einigen europäischen Organisationen. Sie ist Gründungsmitglied des CERN und stellt mit Genf den Standort der Forschungsanlage. Die Schweiz ist weder Mitglied der Europäischen Union (EU) noch des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR); jedoch bestehen wichtige bilaterale Verträge zwischen der Schweiz und der EU. Ein Beitritt zur NATO stünde im Konflikt zur Neutralität der Schweiz.
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