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"Putschisten-Kanal" goes Internet (Youtube)
02.06.2007 11:25 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2007 11:51)
#1 "Putschisten-Kanal" goes Internet (Youtube)
Regierungskritischer Sender weicht auf YouTube aus
Kampf gegen die Zensur: Der venezolanische Sender RCTV macht auf YouTube weiter. Nachdem Präsident Chávez die Redaktion abschalten ließ, wurden die regierungskritischen Nachrichten auf der Internet-Plattform zum meistabonnierten Kanal.
Man könnte es die neue Sachlichkeit nennen. Netz-Theoretiker werden aufatmen, dass sich die Community des politischen Potentials ihres Mediums entsinnt: In der so oft albernen, pubertären, schrillen Welt von YouTube feiert ein regierungskritischer TV-Sender ungeahnte Erfolge. Der von der Regierung Venezuelas abgeschaltete Sender Radio Caracas Television (RCTV) zeigt seine populären Nachrichtensendungen nun im Internet bei YouTube. Der Akt staatlicher Zensur machte aus dem regionalen Sender so einen weltweit empfangbaren.
Während der abgeschaltete Sender RCTV in Venezuela eine Kampagne gegen Zensur fährt ("Alarma por la libertad de expresión"), sendet er bei YouTube weiter
Seit der Abschaltung am Sonntag seien die Sendungen von "El Observador" aufgezeichnet und jeden Tag bei YouTube eingestellt worden, sagte am Freitag RCTV-Vizepräsidentin Maribel Morales. Bei YouTube wird die Sendung als meistabonnierter Themenkanal der Woche geführt.
Präsident Hugo Chávez hatte sich geweigert, die Lizenz für den Sender zu verlängern, weil dieser 2002 Putschisten unterstützt und gegen verschiedene Mediengesetze verstoßen haben soll. Tausende Menschen, vor allem Studenten, demonstrierten trotz eines Demonstrationsverbotes auch am Freitag wieder gegen die Abschaltung des Senders, die auch international auf deutliche Kritik gestoßen war.
Die Studenten marschierten zum Sitz der venezolanischen Bischofskonferenz, um die Führung der katholischen Kirche um Vermittlung in dem Konflikt zu bitten. Angesichts des massiven Polizeiaufgebotes riefen sie: "Wir sind Studenten und keine Putschisten." In einem Schreiben an die Kirchenführung forderten sie neben der Wiederinbetriebnahme des oppositionellen Senders auch eine Entschuldigung von Chávez, der ihnen vorgehalten hatte, sie wollten die Regierung destabilisieren.
Außenminister Nicolas Maduro erklärte am Freitag, die Studenten würden von der politischen Opposition angestiftet, um den Sturz der Regierung einzuleiten. Die Regierung kündigte für Samstag eine Großdemonstration zur Unterstützung der Politik von Präsident Hugo Chávez an. Bereits am Freitag gingen auch zahlreiche seiner Parteigänger auf die Straßen. Maduro nannte die Demonstranten wörtlich "arrogante Studenten der venezolanischen Oberschicht".
Die scheint dann aber außergewöhnlich groß zu sein: Allein in dieser Woche kam der "El Observador"-Kanal bei YouTube auf rund 242.000 Videoabrufe. Für die sachlicher ausgerichteten Themenkanäle ist das sehr viel: Während Trash-Videos und lustige Dinge bei YouTube oft ein Millionenpublikum erreichen, funken die Themenkanäle ein wenig im Verborgenen. So fuhr RCTV mit seiner Nachrichtensendung in einer Woche mehr als halb so viele Videoabrufe ein wie die BBC seit dem 11. November letzten Jahres.
pat/AP
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,486232,00.html
Nachrichtensendung "El Observador": https://www.youtube.com/elobservadorenlinea
Kampf gegen die Zensur: Der venezolanische Sender RCTV macht auf YouTube weiter. Nachdem Präsident Chávez die Redaktion abschalten ließ, wurden die regierungskritischen Nachrichten auf der Internet-Plattform zum meistabonnierten Kanal.
Man könnte es die neue Sachlichkeit nennen. Netz-Theoretiker werden aufatmen, dass sich die Community des politischen Potentials ihres Mediums entsinnt: In der so oft albernen, pubertären, schrillen Welt von YouTube feiert ein regierungskritischer TV-Sender ungeahnte Erfolge. Der von der Regierung Venezuelas abgeschaltete Sender Radio Caracas Television (RCTV) zeigt seine populären Nachrichtensendungen nun im Internet bei YouTube. Der Akt staatlicher Zensur machte aus dem regionalen Sender so einen weltweit empfangbaren.
Während der abgeschaltete Sender RCTV in Venezuela eine Kampagne gegen Zensur fährt ("Alarma por la libertad de expresión"), sendet er bei YouTube weiter
Seit der Abschaltung am Sonntag seien die Sendungen von "El Observador" aufgezeichnet und jeden Tag bei YouTube eingestellt worden, sagte am Freitag RCTV-Vizepräsidentin Maribel Morales. Bei YouTube wird die Sendung als meistabonnierter Themenkanal der Woche geführt.
Präsident Hugo Chávez hatte sich geweigert, die Lizenz für den Sender zu verlängern, weil dieser 2002 Putschisten unterstützt und gegen verschiedene Mediengesetze verstoßen haben soll. Tausende Menschen, vor allem Studenten, demonstrierten trotz eines Demonstrationsverbotes auch am Freitag wieder gegen die Abschaltung des Senders, die auch international auf deutliche Kritik gestoßen war.
Die Studenten marschierten zum Sitz der venezolanischen Bischofskonferenz, um die Führung der katholischen Kirche um Vermittlung in dem Konflikt zu bitten. Angesichts des massiven Polizeiaufgebotes riefen sie: "Wir sind Studenten und keine Putschisten." In einem Schreiben an die Kirchenführung forderten sie neben der Wiederinbetriebnahme des oppositionellen Senders auch eine Entschuldigung von Chávez, der ihnen vorgehalten hatte, sie wollten die Regierung destabilisieren.
Außenminister Nicolas Maduro erklärte am Freitag, die Studenten würden von der politischen Opposition angestiftet, um den Sturz der Regierung einzuleiten. Die Regierung kündigte für Samstag eine Großdemonstration zur Unterstützung der Politik von Präsident Hugo Chávez an. Bereits am Freitag gingen auch zahlreiche seiner Parteigänger auf die Straßen. Maduro nannte die Demonstranten wörtlich "arrogante Studenten der venezolanischen Oberschicht".
Die scheint dann aber außergewöhnlich groß zu sein: Allein in dieser Woche kam der "El Observador"-Kanal bei YouTube auf rund 242.000 Videoabrufe. Für die sachlicher ausgerichteten Themenkanäle ist das sehr viel: Während Trash-Videos und lustige Dinge bei YouTube oft ein Millionenpublikum erreichen, funken die Themenkanäle ein wenig im Verborgenen. So fuhr RCTV mit seiner Nachrichtensendung in einer Woche mehr als halb so viele Videoabrufe ein wie die BBC seit dem 11. November letzten Jahres.
pat/AP
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,486232,00.html
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