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Motor Lateinamerikas
Motor Lateinamerikas
Von Peter Wolter, Havanna
Auf der Tribüne der Militärparade am Sonnabend in Havanna: Raúl Castro, Evo Morales, René Preval und Daniel Ortega
Kuba stellt sich auf die Zeit nach Fidel Castro ein – allem Anschein nach wird der Revolutionsführer seine Amtsgeschäfte nicht wieder aufnehmen. Nachdem Staats- und Parteiführung schon die Feierlichkeiten zu seinem 80. Geburtstag am 13. August kurzfristig abgesagt hatten, blieb er am Samstag auch dem »Ersatztermin« fern, der auf den 50. Jahrestag der Landung der Motoryacht »Granma« gelegt worden war. Das Boot hatte Castro am 2.Dezember 1956 mit einer Gruppe Guerilleros von Mexiko nach Kuba gebracht. Mit ihrer Ankunft begann der Siegeszug der kubanischen Revolution.
Die Entwicklung seit August und die Feierlichkeiten der letzten Woche stellten unter Beweis, daß der Revolutionsführer sein Haus gut bestellt hat. Die Kubaner denken nicht daran, ihre sozialistischen Errungenschaften in Frage stellen zu lassen. Es zeichnen sich auch keinerlei Machtkämpfe ab.
Im Gegenteil: Die erste Militärparade seit zehn Jahren zeigte, daß auf Kuba alle Machtstrukturen intakt sind. Sie war auch ein Indiz dafür, daß sich immer mehr lateinamerikanische Staaten mit Kuba gegen die USA solidarisieren. Das Land hat nicht nur das Ende der Sowjetunion überstanden, es hat sich auch als Motor der lateinamerikanischen Alternative zum Neoliberalismus erwiesen.
Die beste Illustration dafür war die Tribüne der Militärparade. Neben Vizepräsident und Verteidigungsminister Raúl Castro standen u. a. die Staatspräsidenten Boliviens, Nicaraguas und Haitis: Evo Morales, Daniel Ortega und René Preval. Venezuelas Staatschef Hugo Chávez fehlte entschudligt, weil er sich am gestrigen Sonntag zur Wiederwahl stellte. Auch der Kolumbianer Gabriel García Márquez, Nobelpreisträger für Literatur, war anwesend. Die US-Regierung dürfte kaum erfreut darüber sein, daß eine hochrangige Militärdelegation aus der Volksrepublik China dabei war.
Die Parade zeigte Kuba als militärisch gerüsteten, aber durch und durch friedfertigen Staat. Sie stellte einen Abriß der Geschichte des Befreiungskampfes dar: Den Auftakt bildete ein Reiterregiment in historischen Uniformen. Dann wurde eine originalgetreue Nachbildung der »Granma« über den Platz der Revolution gezogen, gefolgt von Soldaten in den Uniformen der Guerilleros und von regulären Militäreinheiten, Panzern und Raketenwerfern. Höhepunkt war der Vorbeimarsch von etwa 300 000 Bewohnern Havannas mit Plakaten und Transparenten.
Träger der Feierlichkeiten zum 80. Geburtstag von Fidel Castro war nicht etwa der kubanische Staat, sondern eine Stiftung des ekuadorianischen Malers Oswaldo Guayasamín. Sie hatte eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, zu denen über 2000 Gäste aus aller Welt kamen, darunter der französische Schauspieler Gérard Depardieu. Aus Deutschland war eine Delegation der Linkspartei.PDS u.a. mit den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke, Ulla Jelpke und Diether Dehm sowie der mecklenburg-vorpommerschen Landtagsabgeordneten Angelika Gramkow angereist. Die Deutsche Kommunistische Partei war durch ihren Vorsitzenden Heinz Stehr vertreten.
Quelle: http://www.jungewelt.de/2006/12-04/054.php
In Antwort auf:
Die Entwicklung seit August und die Feierlichkeiten der letzten Woche stellten unter Beweis, daß der Revolutionsführer sein Haus gut bestellt hat. Die Kubaner denken nicht daran, ihre sozialistischen Errungenschaften in Frage stellen zu lassen.
Und er war bestimmt noch nie auf Kuba und bestimmt nicht seit August....
denn sonst könnte er so etwas nicht schreiben
etwas aus Wikipedia zum Autor
In Antwort auf:
Von 1973 bis zu seiner Enttarnung war Wolter mehr als siebzehn Jahre lang als Agent für den Auslandsgeheimdienst der DDR, die Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) unter Markus Wolf aktiv, in der Terminologie der DDR als Kundschafter im Westen. Seine Spionagetätigkeit bestand vornehmlich im Abfotografieren und Weiterleiten geheimer Dokumente aus dem Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln, dem Bundesministerium der Verteidigung in Bonn sowie Einrichtungen der Europäischen Gemeinschaft. Nach seiner Verurteilung 1994 durch das OLG Düsseldorf zu einer Bewährungsstrafe arbeitete Wolter zunächst als freier Journalist
Peter Wolter trat 1973 in die DKP ein, wechselte während seiner Studienzeit in West-Berlin in die moskautreue Sozialistische Einheitspartei Westberlins (SEW) und wurde Sekretär der Sektion Publizistik der SEW-Hochschulgruppe. Er verfasste regelmäßig Artikel für das Parteiorgan Die Wahrheit und wurde an der Leninschule in Moskau ideologisch geschult. Während seiner Agententätigkeit für die DDR erhielt er das Parteibuch der SED. Gemäß einer ihm von der HVA vorgegebenen Legende brach er offiziell alle Kontakte zu DKP und SEW ab und trat als rechter SPD-Sympathisant auf. Nach der Wiedervereinigung wurde Wolter für kurze Zeit Mitglied der PDS und gehört heute wieder der DKP an. Bei den Kommunalwahlen 1999 in Münster kandidierte er erfolglos für einen Sitz im Stadtrat.
Politisch vertritt der Publizist Peter Wolter heute einen traditionskommunistisch-leninistischen Ansatz, er machte sich u. a. für eine Freilassung des ehemaligen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević stark. Anders als andere deutsche Kommunisten befürwortet er jedoch eine parlamentarische linke Zusammenarbeit unter Einschluss der WASG.
Nos vemos
Dirk
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Das Infoportal zu Kuba (mit täglichen News aus Kuba, Casas Particular Datenbank und vielem mehr ):
http://www.mi-cuba.de // http://www.mi-kuba.com
cuba ist nunmal das paradies für salonlinke und luxuskommunisten.
http://www.ruinas.de http://www.raros.de
stimmt, aber welcher Politiker auf der ganzen Welt fährt nicht im schicken Mercedes von seinem schicken Villenvorort durch die Stadt ins schicke Regierungsviertel. Vielleicht ein paar Freaks, wie Henning Scherf oder Christian Ströbele. Aber das ist vielleicht ein Prozent!
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Es lo que hay!
@ulli
stimmt
aber márquez ist schriftsteller und gast in diesem land und es gibt auch nicht soviele länder auf der welt wo die politiker behaupten für 10 € im monat zu arbeiten
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In Antwort auf:
Castro hat schon lange gesagt, dass der Sozialismus auch noch nach seinem Tot weiterlebt und es scheint so, dass Er wieder einmal recht hat.
Die Frage ist wie lange (Tage, Wochen, Monate, Jahre wohle eher nicht), wobei leben tut der Sozialismus schon lange nicht mehr.
http://www.therealcuba.com/
meiner meinung nach wird sich in diesem land nichts tun solange der tot castros nicht offiziell verkündet wird.
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In Antwort auf:
Castro hat schon lange gesagt, dass der Sozialismus auch noch nach seinem Tot weiterlebt und es scheint so, dass Er wieder einmal recht hat.
Glaubst Du, dass er schon tot ist oder wie kommst Du so einer Aussage?
Nos vemos
Dirk
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@ dirk_71
Ich gehe davon aus, dass Fidel Castro noch nicht tot ist. Das habe ich auch nicht geschrieben.
Aber, sein fernbleiben von den Feierlichkeiten beweißt, dass er nicht so fit ist, wie man uns weiß machen will. Die Cubaner sind nicht dumm und ich nehme an, dass sie auch genau wissen, dass ihr Fidel nichtmehr kommt.
Cuba ist Vorbild für verschiedene Staaten Lateinamerikas. Nicaragua, Ecuador, Brasilien und vor allem für Venezuela. Cuba ist nicht ohne Grund zum Vorbild geworden, nur, dass die anderen Staaten ihre Regierungen in freien Wahlen wählte. Vielleicht kann sich Cuba dies zum Vorbild nehmen.
Irgend jemand hat geschrieben, der Sozialismus sei lange tot. Ist ja lustig, wo der Sozialismus gerade seine Wiedergeburt in Latainamerika feiert.
don olafio
(
gelöscht
)
#12 RE: Motor Lateinamerikas
Zitat von pepino
meiner meinung nach wird sich in diesem land nichts tun solange der tot castros nicht offiziell verkündet wird.
Na gut, das kann man ja - wg. Staatsgeheimnis - zur Not bis 2030 hinauszögern.
Allerdings sehe ich auch nach einer Todesnachricht nicht wirklich eine Basis, auf der in absehbarer Zeit grundlegende Veränderungen denkbar wären. Die wirtschaftliche Talsohle scheint überwunden zu sein, so dass sich die materiellen Verfügbarkeiten der Bevölkerung mittelfristig stabilisieren und sogar etwas vergrößern werden - schon mal denkbar schlechte Voraussetzungen für einen politischen Wandel. Eine nennenswerte innenpolitische Opposition, die - einen Großteil der Bevölkerung hinter sich wüßtend - wirksam auf Veränderungen drängen könnten, kann ich ebenfalls nicht erkennen. Darüber hinaus hat sich nach der Verhaftungswelle 2003 gezeigt, dass die sogenannten Oppositionsgruppen so sehr von der Staatssicherheit durchsetzt sind, dass man sich gar nicht sicher sein kann, was ist echt und was gesteuert?
Nach seinem Tod wird der "Comandante en Jefe" zu Che in den Olymp aufsteigen und bei "Roberto Gonzales" zu ähnlicher herzenstiefer Anbetung gelangen, wie es seinem in Bolivien dahingeschiedenen einstigen Gefährten schon seit eh und je zuteil wird. Je länger er tot ist - desto religiöser die Anbetung. Jeder - auch wer das Gegenteil will - wird sich auf Fidel und Che berufen müssen, um Gehör zu finden: Ebenfalls nicht gerade ideale Voraussetzunge für antifidelistische Bewegungen.
Ein Schwachpunkt ist sicher die angestrebte "kollektive Führung". Das funktioniert meistens nicht (siehe Jugoslawien nach Tito - obwohl der Vergleich wg. der dortigen Multinationalität etwas hinkt). Also wird zwangsläufig einer in den Vordergrund treten. Wer das sein wird, ist völlig unklar - aber letztlich auch nicht so wichtig.
Und außenpolitisch?
Dass die Vereinigten Staaten dort physisch intervenieren werden, erscheint mir ausgeschlossen. Sollte aber doch irgend ein Wahnsinniger dort auf diese Idee verfallen, so ist - neben allen anderen Weiterungen - mit Hugo zu rechnen: Wenn der schon androht, bei einem Angriff auf den Iran den Ölhahn zuzudrehen... . Was dann folgt, möchte ich mir lieber erst gar nicht ausmalen.
Womit wir bei Lateinamerika insgesamt wären. Einen solchen innerkontinentalen Rückhalt wie derzeit, hatte die Insel während der letzten fünfzig Jahre nicht. Das gilt nicht nur für die an den linken Regierungen befindlichen Angehörigen der politischen Klasse, sondern auch bei der einfachen, meist armen Bevölkerung, die nicht unerheblich von den kubanischen Ärzten und Alphabetisatoren profitieren. Also wird man dort der aktuellen kubanischen Politik die Stange halten.
Kurzum, es scheint alles daraufhinzudeuten, dass der alte Mann auch diesmal wieder sein großes Talent, aus einer Niederlage einen Sieg zu fabrizieren, ausgespielt hat. Wäre er Mitte der Neunziger dahingeschieden, die Sache wäre durch. Nun aber wird er mit seiner letzten Niederlage - dem Tod - wieder einen Sieg einfahren: Wirtschaftliches Wachstum, bescheidener Aufschwung, politsche Freunde im Großteil Lateinamerikas, die die schützende Hand über die Insel halten. So bleibt man auch als Toter legendär.
Nee nee, revolutionäre Situationen sehen anders aus. Ohne revolutonäre Situation aber gibt es auch keine Revolution. Nicht mal eine kleine.
Don Olafio
In Antwort auf:
Die wirtschaftliche Talsohle scheint überwunden zu sein, so dass sich die materiellen Verfügbarkeiten der Bevölkerung mittelfristig stabilisieren und sogar etwas vergrößern werden
Da habe ich anderes gehört.
http://www.therealcuba.com/
In Antwort auf:
Da kenne ich einen guten Hörgeräte-Service...
Aus Erfahrung?
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In Antwort auf:
Die wirtschaftliche Talsohle scheint überwunden zu sein, so dass sich die materiellen Verfügbarkeiten der Bevölkerung mittelfristig stabilisieren und sogar etwas vergrößern werden
Also ich bezweifel dies .. habe gestern erst aus Havanna gehört, dass im Januar die Preise für das Tranportsystem (Peso Busse und Taxis) deutlich angehoben werden ....
Die Versorgungslage hat sich in den letzten Monaten auch verschlechtert... jedenfalls so sind die Äußerungen meiner Familie in Havanna..
Zudem würde die Unruhe in der Bevölkerung wachsen....
Ok, das sind alles Äußerungen aus meinem Bekanntenkreis dort, haben also keine allgemeine Gütligkeit. Aber etwas Wahres wird schon dran sein...
Nos vemos
Dirk
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