Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen

08.07.2006 20:53 (zuletzt bearbeitet: 08.07.2006 20:54)
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#1 Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Pressekonferenz von Mariela Castro-Espin über die Situation von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Kuba
Mariela Castro-Espin, Nichte von Fidel und Tochter von Raul Castro, Initiatorin der Organisation CENESEX, engagiert sich seit Jahren für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen in Kuba, unterstützt AIDS-Präventionskampagnen und ist Beraterin bei der Produktion der Telenovela 'La cara oculta de la Luna' (https://www.kubaforen.de/t512500f3613-La-...Telenovela.html).


Mariela Castro-Espin

Auf einer Pressekonferenz am 3. Juli in Havanna beschrib sie ihre Motivation, sich für gleiche Rechte, sexuelle toleranz und gegen alte Vorurteile einzusetzen. Unterstützung erhält sie dabei auch von ihrem Vater Raul Castro, räumte jedoch auch ein, daß Fidel Castro schwerer zu überzeugen sei. Angesprochen darauf, ob sie die gleichgeschlechtliche Heirat in Kuba unterstützen würde, antwortete Mariela Castro-Espin, daß diese Frage noch nicht für sie entschieden sei. Heiraten allgemein spielt in Kuba nicht eine solche wichtige Rolle wie in anderen katholischen Ländern und in Bezug auf Lesben und Schwule ist es wichtig sich um den wichtigsten Bedarf zu kümern.
Aktuell setzt sich Mariela Castro-Espin auch für eine Gesetzesinitiative ein, daß Transsexuelle eine kostenlose Geschlechtsumwandlung und Hormontherapie bekommen und eine entsprechende Namensänderung in den Papieren erfolgt. Das Gesetz wurde letztes Jahr im Parlament vorgestellt, anerkennend aufgenommen und soll im Dezember zur Abstimmung gestellt werden.
Vieles hatte sich seit den 60er und 70er Jahren geändert, als es noch die UMAP-Lager in Kuba gab, in die auch Schwule gebracht oder als ideologisch abweichend definiert wurden. Nichts von dem gibt es heute mehr, was man aber von homophoben Einstellungen nicht sagen kann.


Presse:
Pink News:
Gay revolution hits Cuba

http://www.pinknews.co.uk/news/articles/2005-1881.html
Breaking News Australia:
Cuba gets a revolutionary good bi

http://www.news.com.au/story/0,10117,196...0.html?from=rss
Boston News:
Castro's niece fights for new revolution

Castro's niece fights for new revolution
Advocat:
Castro's niece leading LGBT revolution in Cuba

http://www.advocate.com/news_detail_ektid33274.asp

weiterführende Links:
CENESEX:http://www.cenesex.sld.cu/webs/diversidad/diversidad.htm
Lesbian-Gay-Bi-Sexual-Transgender issues in Cuba:http://www.walterlippmann.com/lgbt-cuba.html


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09.07.2006 20:59 (zuletzt bearbeitet: 09.07.2006 21:00)
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#2 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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( Gast )
Danke für den Artikel, Garnele... mein Mann ist seit zwei Tagen in Deutschland und steht ungläubig am Computer. Er kann es nicht glauben, was ich ihm vorlese. Bis zu jedem Cubi hat sich diese Änderung in der Politik und Gesellschaft wohl noch nicht rumgesprochen. Aber was sagt die Tochter meines Mannes, die in Habana lebt, immer .... "Las Tunas ist Campo".
Vielleicht hängt es damit zusammen. Kennst Du Presseartikel zu diesem Thema, die auch in Cuba (und für alle zugänglich) geschrieben sind?

Danke Dir ganz herzlich.


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30.08.2006 08:46
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#3 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Mehr Rechte für Transsexuelle
Fidels Nichte an der Spitze einer Anti-Diskriminierungskampagne in Kuba

Diskriminierung von Homosexuellen gehört auch in Kuba nicht gänzlich der Vergangenheit an. Eine Kampagne und ein neues Gesetz sollen nun weitere Fortschritte bringen.

Mariela Castro Espín versucht nicht erst seit heute »historische Vorurteile« und Tabus zu knacken und engagiert sich vehement zum Beispiel für Toleranz gegenüber Homosexuellen und Lesben. Die 43-jährige Nichte Fidel Castros, Tochter des kubanischen Verteidigungsministers Raúl Castro und von dessen Ehefrau Wilma Espín, ist Präsidentin der Kubanischen Frauenföderation und hat sich mit ihrem Team an die Spitze einer Kampagne gestellt, die durchaus revolutionäre Züge hat. Dem Recht auf Transsexualität wollen die Sexologen um Mariela, die Direktorin des Nationalen Zentrums für Sexuelle Erziehung (CENESEX http://www.cenesex.sld.cu/webs/diversidad/diversidad.htm) ist, nun mit einer Gesetzesvorlage eine legale Grundlage schaffen. Die soll im Dezember vom Parlament diskutiert werden, und wenn sie durchkommt, wäre Kuba auch auf diesem Gebiet führend in Lateinamerika.
Einfach war und ist das nicht, denn die Vorurteile und Tabus in der kubanischen Machisten-Gesellschaft sind tatsächlich historisch und keineswegs Produkte der kubanischen Revolution. Wobei von deren Führung während vieler Jahre nichts gegen diese Art der Diskriminierung unternommen wurde, ja, sie fügte sich »dieser vorherrschenden Ablehnung« und kam ihr in Einzelfällen sogar entgegen, indem sie die Karrieren von Homosexuellen, wenn sie nicht zur kulturellen Oberschicht gehörten, beschnitt oder diese in die Landwirtschaft zur Umerziehung schickte.
Fidel Castro hat das später offen bedauert. 1979 eliminierte das Parlament den Paragrafen, der Homosexualität unter Strafe stellte. Anfang der 90er Jahre griff der Spielfilm »Erdbeeren und Schokolade« das Thema auf, lockte Millionen Kubaner und Kubanerinnen in die Kinos und löste eine nationale Debatte aus – mit Für und Wider, meist weder noch. Aber doch eben schon nicht mehr mit der schroffen »historischen Zurückweisung«.
Seit etwa zehn Jahren stehen die Tabus der Sexologie zum Zwecke ihrer Beseitigung auf der Tagesordnung. Am sichtbarsten in der Jugendzeitung »Juventud Rebelde http://www.juventudrebelde.cu/«, die ihnen jedes Wochenende mit erstaunlicher Offenherzigkeit eine ganze Seite widmet. Und nun auch das Fernsehen! In dieser Woche wird die 100. Folge der Telenovela »Die abgewandte Seite des Mondes https://www.kubaforen.de/t512500f3613-La-...Telenovela.html« ausgestrahlt. Dreimal die Woche konkurriert sie mit einer gut gemachten brasilianischen Seifenoper, in der es wie üblich um Herz, Schmerz, Gut und Böse geht. Millionen goutieren abends zur besten Sendezeit diese Serien.
Die kubanische, so sah es am Anfang aus, würde wahrscheinlich auf der Strecke bleiben, das heißt abgesetzt werden. Zu freimütig wird da angesprochen, was man im Familienkreis nach wie vor lieber mit Schweigen übergeht: Homosexualität und Aids, obgleich die Pandemie – Kuba hat mit 0,07 Prozent Infizierten der Altersgruppe zwischen 15 und 49 Jahren die niedrigste Rate in Lateinamerika und der Karibik – dank einer offensiven verständnisvollen Öffentlichkeitsarbeit der Medien und der verschiedensten Abteilungen des Gesundheitswesens schon längst aus dem Bann herausgeholt wurde. Die Entrüstung der Zuschauer entzündete sich vielmehr an solchen Fällen wie dem des scheinbar glücklich verheirateten Yacel, der seine Zuneigung zu Mario entdeckt und deshalb seine Familie verlässt.
Den roten Faden der Telenovela spinnt eine Gruppe von männlichen und weiblichen Aids-Infizierten, die erzählen, wie es dazu kam, dass sie sich angesteckt haben und dass sie arbeiten, studieren, leiden, tanzen, lieben wie alle anderen. Im Fernsehen liefen zunächst die Telefone heiß. In spontanen Rundtisch-Gesprächen beantworteten Psychologen, Soziologen und Sexologen die Fragen beziehungsweise geharnischten Proteste der Zuschauer.
Es ist eine Debatte, die Mariela Castro und ihre Kollegen und Kolleginnen erfreut. Spricht sie eigentlich mit ihrem Vater und ihrem Onkel über die Arbeit des CENESEX? Natürlich, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Fidel Castro sehe sie noch weniger als ihren Vater, der ihre Arbeit aktiv unterstützt. Aber »Fidel ist ein sehr sensibler Mensch in diesen Dingen. Vor allem, wenn es um Gerechtigkeit geht, kann ich mit seiner Hilfe rechnen.« Dann bitte er um mehr Informationen, mehr Details, um den Dingen auf den Grund zu gehen.
Mariela wird häufig auf der Straße angesprochen, ob es denn wahr sei, dass sie sich auch für die Heirat von Homosexuellen stark mache und für dieses Gesetz zum Schutz der Transsexuellen? Mariela Castro sagt: »Alles, was die Öffentlichkeit bewegt, ist gut. In Kuba ist die Heirat nicht so wichtig wie in anderen Ländern. Was in Kuba viel wichtiger ist, ist die Liebe.«
Quelle: Neues Deutschland http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=96160&IDC=2

Zuletzt nahm Mariela Castro Espín an dem Kongreß für die Rechte von Schwulen und Lesben im Rahmen der "Outgames" in Montreal http://www.montreal2006.org/home.html vom 26.07.-05.08. teil.

Gays cubanos en las Olimpiades de Montreal
http://www.anodis.com/nota/7424.asp


@chico tonto: in der auch oben verlinkten Seite von Walter Lippmman http://www.walterlippmann.com/lgbt-cuba.html finden sich auch einige Seiten kubanischer Printmedien. Zudem erscheinen auf der kubanischen Seite http://www.lajiribilla.cu/ in regelmäßigen Abständen entsprechende Artikel, u.a.:
La libertad sexual, nueva munición para mentir contra Cuba en El País (21.05.05):
http://www.lajiribilla.cu/2005/n211_05/211_18.html
Evidencias de un relieve incómodo (29.04.06):
http://www.lajiribilla.co.cu/2006/n260_04/260_06.html





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31.05.2007 15:19
avatar  Garnele
#4 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Ein Geschlecht haben wir alle
Interview mit Mariela Castro Espín, Direktorin von CENESEX, Cuba


„Ein Posten, von dem Einfluss auf die Jugend ausgeübt werden kann, darf nicht mit einem Homosexuellen besetzt werden“, so máximo lider Fidel Castro in einem Interview 1965. Ein Homosexueller könne zwar eine politisch korrekte Einstellung haben, doch niemals ein echter Revolutionär sein. Traurige Konsequenz dieser Haltung waren die UMAP (Unidades Militares de Ayuda a la Producción), Zwangsarbeitslager für Homosexuelle und andere „sozial auffällige“ Personen. Gut 40 Jahre später hat sich auf der revolutionären Insel zum Glück einiges getan. UMAP gibt's schon lange nicht mehr, seit 1979 auch nicht mehr den Paragraphen, der Homosexualität unter Strafe stellte. Spätestens mit dem Film Erdbeer und Schokolade (1994) setzte eine kulturelle schwullesbische Perestroika auf der Insel ein. Auch die Einstellungen der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft wandeln sich langsam – trotz hartnäckigem Machismo, der selbst von sozialistischen Regimes nie überwunden werden wollte. Zu diesem Wandel hat auch Fidel Castros Nichte Mariela Castro Espín mit ihren Initiativen beigetragen. Die Tochter des amtierenden Präsidenten Raúl Castro Ruz ist Direktorin des Zentrums für Sexualerziehung CENESEX (Centro Nacional de Educación Sexual) und sorgte erst kürzlich für Aufsehen mit dem Vorschlag, das öffentliche Gesundheitssystem für Geschlechtsumwandlungen von Transsexuellen aufkommen zu lassen. Neben ihren vielen Aktivitäten fand die Politikerin, die als Rebellin in der Familie gilt, dankenswerterweise auch etwas Zeit, um unsere Fragen zu beantworten.

Wie ist die aktuelle Situation der Schwulen/Lesben/Transgender/Bisexuellen (LGTB) auf Cuba?
Die aktuelle Situation der LGTB auf Cuba ist genauso vielgestaltig wie die der heterosexuellen Bevölkerung auf Cuba und weltweit. Allerdings gibt es nicht so viele Übergriffe wie in vielen anderen gut dokumentierten Fällen in sowohl entwickelten als auch unterentwickelten Ländern. Die Homophobie auf Cuba ist auch nicht so grausam. Hassverbrechen kommen sehr selten vor – wenn es zu so etwas kommt, werden sie von Bevölkerung und Behörden als zutiefst ungerecht empfunden. Dementsprechend wird darauf reagiert. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch andere Formen von Diskriminierungen gibt, die auf subtile oder offensichtliche Art und Weise weiterhin in unserem Alltag und allen unseren Institutionen existieren.
Gibt es diesbezüglich Unterschiede zwischen Schwulen, Lesben und Transgender?
Ja, der Schwule gehört immer noch dem dominanten Geschlecht an und benutzt die gleichen Codes. Die Lesbe macht auf ihrem Weg des empowerment die gleichen Höhen und Tiefen wie die gesamte weibliche Bevölkerung der Insel durch. Transgender werden als etwas Seltsames wahrgenommen, da sie die kulturellen Normen noch mehr in Frage stellen. Für sie ist deshalb eine Gesetzgebung, die ihre soziale Integration und eine spezialisierte Betreuung im Gesundheitswesen ermöglicht, noch wichtiger.
Die Haltung gegenüber LGTB hat sich in Cuba verändert – woher kommt das? Spielt der Tourismus dabei eine – positive oder negative – Rolle?
Ja, sie hat sich verändert. Meiner Meinung nach hängt das vor allem von tief greifenden revolutionären Veränderungen ab, die unweigerlich auch Wertesysteme, Lebensprojekte und Paradigmen verändern – indem die Geschichte neu interpretiert wird, die zwischenmenschlichen Beziehungen sich wandeln und das allgemeine Bildungsniveau der Bevölkerung erheblich steigt. Einige Prozesse vollziehen sich schneller, andere langsamer.
Der Tourismusboom war eine notwendige ökonomische Lösung, als sich unser Land in einem seiner schwierigsten Momente der jüngsten Geschichte befand. Er erlaubte uns zu widerstehen und unser soziales Projekt am Leben zu halten. Gleichzeitig waren wir uns dessen bewusst, dass diese Entwicklung zum Verlust vieler sozialer Werte beiträgt. Der Tourismus leistete seinen wirtschaftlichen Beitrag, aber unter diesen schmerzhaften, prekären Bedingungen hat er auch dazu geführt, dass verschiedene und auch bedauernswerte Formen von heterosexueller und homo-bisexueller Prostitution entstanden sind. Das betrifft nicht nur LGTB. Vor dem Hintergrund dieser komplexen Situation kann man deshalb nicht abschließend feststellen, ob der Tourismus eine positive oder eine negative Rolle gespielt hat.
Der verbesserte Lebensstandard und das höhere Bildungsniveau, die in den vorhergehenden Jahren erreicht worden waren, eine Politik, die auf gleiche Rechte für Frauen abzielt, sowie das Nationale Programm für Sexualerziehung sind ohne Zweifel die wichtigsten Faktoren, die hinter den positiven Veränderungen stehen.
Homophobie hängt sehr eng mit Machismo zusammen – wie kann das verändert werden? Brauchen wir ein neues Modell des „neuen Menschen“?
Die Führer der Cubanischen Revolution haben niemals vom „neuen Menschen“ vor dem Hintergrund von stereotypen oder vorgefertigten Realitäten gesprochen. Dennoch gab es Funktionäre und „Ideologen“ des Sozialismus, die zu einem bestimmten Zeitpunkt Machismo und Homophobie in die angeblichen Werte ihres doch sehr schematisierten Modells vom neuen Menschen aufgenommen haben.
Homophobie kann am besten mit Hilfe einer Gesetzgebung bekämpft werden, die LGTB ihre vollen Rechte gewährleistet; mit Hilfe von Erziehungsmaßnahmen sowie anderer politischer Mechanismen, die dazu beitragen können, gerechtere kulturelle Werte zu etablieren.
Warum gibt es kein spezielles Antidiskriminierungsgesetz für LGTB?
Die Verfassung der Republik schützt alle Personen, unabhängig von ihrem Geschlecht, schließlich haben wir alle ein Geschlecht. Zu dem Zeitpunkt ihrer Verabschiedung wurde dies als gerecht empfunden, doch die Wirklichkeit hat uns gelehrt, dass das nicht ausreicht. Unsere Gesetzgebung muss über explizitere juristische Mechanismen verfügen, die den LGTB ihre Rechte sichert und homophoben Verhaltensweisen unverrückbare Grenzen setzt. Zur Zeit arbeiten wir an der Modifizierung des Familiengesetzbuches, das 1975 per Volksbefragung angenommen wurde.1 Damals war es sehr revolutionär, doch heute benötigt es Reformen, die oben genannten Absichten Genüge tun.
Gibt es Daten über die Situation der LGTB auf dem Arbeitsmarkt?
Darüber haben wir keine Daten. Als CENESEX und die Cubanische Frauenföderation ihren letzten Zensus erhoben, schlugen wir vor, einige Fragen diesbezüglich mit aufzunehmen, doch die Entscheidungsträger fanden dies schikanös und irrelevant.
Glauben Sie, dass Minderheiten stärkende Maßnahmen wie z.B. affirmative actions oder Quoten dazu beitragen könnten, die Situation der LGTB zu verbessern?
Ich glaube nicht. Die Praxis hat im Hinblick auf die ethnische und die Geschlechterfrage gezeigt, dass das nicht weiterhilft. Lieber unterstütze ich ein Projekt der sozialen Integration, das alle einbezieht und alle verteidigt – ohne jegliche Diskriminierungen oder Unterscheidungen.
Können Sie sich vorstellen, dass eines Tages eine homosexuelle Person in der Führung der Partido Comunista de Cuba (PCC) sein wird?
Das brauche ich mir nicht vorzustellen. Ich nehme an, dass es bereits einige gibt. Wo Menschen sind, gibt es Vielfalt.
Einige Polizeikräfte haben immer noch Schwierigkeiten mit der Anwesenheit von LGTB in der Öffentlichkeit (z. B. 2004 mit travestis in La Habana) – woher kommt das und wie kann dem begegnet werden?
Das liegt an der fehlenden Gesetzgebung sowie der fehlenden expliziten Politik zum Thema. Deshalb bündeln wir gerade alle unsere Kräfte, um in dieser Richtung etwas zu ändern. Nichtsdestotrotz ist unsere Gesellschaft viel entspannter, es gibt mehr Verständnis und Interesse daran, wie diesen Lebenswelten begegnet werden kann – sowohl von Seiten der Familien als auch der Ordnungskräfte. Dazu gibt es Initiativen, die von bestimmten Institutionen mit Hilfe der Medien entwickelt worden sind.
In welchem gesellschaftlichen Bereich werden LGTB am meisten akzeptiert – in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Sport, Kultur oder Familienleben?
Für eine Antwort auf diese Frage verfüge ich über keine Daten, aber in allen diesen Bereichen gibt es herausragende LGTB-Persönlichkeiten, die sehr respektiert werden. Im Sport gibt es wahrscheinlich die meisten Schwierigkeiten, die wirkliche sexuelle Orientierung entspannt und offen zu leben, doch ich glaube, dass auch die homophoben Anforderungen des internationalen Sportbetriebs diese Einschränkung verursacht haben.
In Santa Clara gibt es das Kulturzentrum El Mejunje, das auch viele LGTB anzieht – gibt es etwas Ähnliches in Havanna?
El Mejunje ist ein sehr originelles Kulturzentrum, das aus dem Zusammenkommen verschiedener künstlerischer, politischer und wirtschaftlicher Talente aus Santa Clara entstanden ist. Das Programm ist für die ganze Bevölkerung und für alle Altersstufen; außerdem gibt es dort eine exzellente Gesundheitsaufklärung und Sexualerziehung. Aufgrund seiner Arbeitsweise ist es einzigartig für das ganze Land, dabei hat der künstlerische Leiter eine besondere Rolle gespielt. In anderen Städten gibt es Initiativen, die eher mit der HIV/AIDS-Prävention zu tun haben. Keine wird wie El Mejunje sein, sie müssen ihr eigenes Profil finden.
Welches sind die nächsten Projekte, die Sie als vorrangig ansehen?
Die nationale Strategie zur Betreuung Transsexueller sowie die vorgeschlagenen Abänderungen des Familiengesetzbuches, in das zum ersten Mal ein Artikel zur Geschlechtsidentität und zur sexuellen Orientierung aufgenommen wird – über beides wird im Parlament abgestimmt.
Des weiteren Modifikationen von anderen Gesetzen. Außerdem Erziehungskampagnen, die wir mit Hilfe der Medien entwickeln. Ebenso wollen wir die wissenschaftliche Forschung zum Thema voranbringen. Und schließlich eine Verlagspolitik, die zur Bildung der Bevölkerung beiträgt.

Quelle: http://www.ila-bonn.de/artikel/ila305/lgtbkuba.htm

die Schwerpunktausgabe der ILA Mai 2007
LGBT in Lateinamerka gibt es hier: http://www.ila-bonn.de/verschiedenes/materialien.htm

siehe auch Forumsthread: Der schwule Kubaner: ...
https://www.kubaforen.de/t515819f11718482...owjetunion.html

(daß ich Wilma mal verlinke, ... )


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03.11.2007 00:24
avatar  Garnele
#5 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Ist Homosexualität in Kuba verfolgt? Video:



¿En Cuba se persigue la homosexualidad?
Gays, lesbianas, transexuales en la Cuba de hoy.
Uno de los grandes tópicos repetidos por los medios y hasta por colectivos progresistas.

Video: http://www.cubainformacion.tv/index.php?...=1631&Itemid=86



Transskription (span.): http://www.cubainformacion.tv/index.php?...=1876&Itemid=65
Transskription (engl.): http://www.walterlippmann.com/docs1536.html


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03.11.2007 04:14
avatar  guzzi ( gelöscht )
#6 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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guzzi ( gelöscht )

Zitat von Garnele
Ist Homosexualität in Kuba verfolgt?


Da kann nur Raul Auskunft geben


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07.11.2007 17:15
avatar  eltipo
#7 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Rey/Reina del Foro

Zitat von guzzi
Zitat von Garnele
Ist Homosexualität in Kuba verfolgt?


Da kann nur Raul Auskunft geben


meinst du etwa Raul ist maricon


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07.11.2007 17:47
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#8 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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( Gast )

In Antwort auf:
meinst du etwa Raul ist maricon


und wenn es so wäre, NA UND


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07.11.2007 18:39
avatar  eltipo
#9 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Rey/Reina del Foro

Zitat von chico tonto
In Antwort auf:
meinst du etwa Raul ist maricon


und wenn es so wäre, NA UND

ach chico du verstehst doch alle :
Die maricones,
Die vegetarier,
Die Nichtraucher,

...............nur nicht die Talibans


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07.11.2007 18:49 (zuletzt bearbeitet: 07.11.2007 18:49)
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#10 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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( Gast )
In Antwort auf:
ach chico du verstehst doch alle :
Die maricones,
Die vegetarier,
Die Nichtraucher,


Du etwa nicht.... das finde ich sehr befremdlich ....


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11.04.2008 18:50 (zuletzt bearbeitet: 11.04.2008 19:09)
avatar  Garnele
#11 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Die nächste Revolution
Kuba: Nationales Zentrum für Sexualerziehung wirbt für einen Gesetzentwurf zur Stärkung der Rechte Homosexueller und Transsexueller

Auf Kuba steht nach dem schrittweisen Rückzug von Fidel Castro von der Führung des Staates möglicherweise eine weitere Revolution an – dieses Mal eine kulturelle. Auch die wäre eng mit dem Namen Castro verbunden. Ihre Protagonistin ist Mariela Castro Espín, Tochter von Fidels Bruder Raúl, dem amtierenden Präsidenten.
(...)
Zur Zeit bemüht sie sich darum, die Nationalversammlung des Landes zur Annahme von Gesetzen zu Homosexualität und Transsexualität zu bewegen, die die fortschrittlichsten in Lateinamerika wären. Die von CENESEX vorgeschlagene Gesetzgebung würde gleichgeschlechtliche Partnerschaften mit der Ehe faktisch gleichstellen und die Regelungen des Erbrechts auf sie übertragen. Außerdem soll das Recht auf medizinische Geschlechtsumwandlung eingeführt werden, was bedeuten würde, daß das staatliche Gesundheitssystem die Kosten dafür tragen müßte. Darüber hinaus soll jede Person ihre geschlechtliche Identität in allen Ausweispapieren unabhängig davon festlegen dürfen, ob diese medizinisch gegeben ist oder nicht.
(...)

Quelle und vollständiger Artikel:
http://www.jungewelt.de/2008/04-11/007.php?sstr=kuba

siehe auch:
Castro champions gay rights in Cuba
http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/7314845.stm

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11.04.2008 18:53
avatar  guzzi ( gelöscht )
#12 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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guzzi ( gelöscht )

Zitat von eltipo
Zitat von guzzi
Zitat von Garnele
Ist Homosexualität in Kuba verfolgt?


Da kann nur Raul Auskunft geben


meinst du etwa Raul ist maricon


das sage nicht ich, sondern die cubis


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29.06.2008 09:04
avatar  Garnele
#13 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Top - Forenliebhaber/in

Nach der Übernahme von Geschlechtsumwandlungen für Transsexuelle in das staatliche Gesundheits- und Sozialprogramm Kubas(siehe Forumsbeitrag: Fliegender Wechsel erlaubt und CNN-Video) und dem in Havanna mit hunderten von Teilnehmer/inne/n veranstalteten Tag gegen Homophopbie am 17. Mai (siehe Forumsbeitrag: Tag gegen Homophobie in Kuba), berichtete selbst CNN positiv über die von Mariela Castro tatkräftig initierte Kampgne in Kuba:

Video (engl.):
https://www.youtube.com/watch?v=N1IfV4oYi0g

weitere Videos:
CUBA hacia el MATRIMONIO HOMOSEXUAL contra la homofobia
https://www.youtube.com/watch?v=38IYT-Dm7r0
Cuba celebra dia contra la homofobia
https://www.youtube.com/watch?v=hAzHSIXZR...feature=related

Solche Erfolge müssen auch gefeiert werden, was in einer Strandparty mit Konzert ein paat Tage später in Mi Cayito stattfand:







dabei entstand auch folgendes Musik-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=DhYz6YXjdRU




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31.03.2009 21:10
avatar  Garnele
#14 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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Kuba: Kampagne gegen Diskriminierung
http://www.jungewelt.de/2009/04-01/051.php



Campaña por el respeto a la libre orientación sexual
http://www.cenesex.sld.cu/webs/diversidad/jweb/jwinicio.html


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24.06.2009 18:52
avatar  Garnele
#15 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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25.06.2009 09:13
avatar  ehemaliges mitglied ( gelöscht )
#16 RE: Castro: Für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen
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ehemaliges mitglied ( gelöscht )

Zitat von eltipo
Zitat von guzzi
Zitat von Garnele
Ist Homosexualität in Kuba verfolgt?


Da kann nur Raul Auskunft geben


meinst du etwa Raul ist maricon



"Fea china maricona" sagen die Cubis


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