Wohin in: Havanna

08.04.2005 19:43
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#1 Wohin in: Havanna
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Rey/Reina del Foro

Wohin in:
Havanna

VON CORNELIA MAYRBÄURL (Die Presse) 09.04.2005

"Presse"-Korrespondenten empfehlen: La Habana Vieja, die schönste Altstadt, die die Spanier in Lateinamerika hinterlassen haben. Ein Rundgang.

Auch wenn Havannas koloniale Altstadt manchmal vom Tourismus verein nahmt scheint: Das Quartier besitzt dennoch weit mehr Charakter als die in den 50ern gebauten Hotels im Stadtteil Vedado, von den gesichtslosen neuen Bettenburgen weiter außerhalb ganz abgesehen.

La Habana Vieja ist einfach eine der schönsten, wenn nicht die schönste Stadt, die die Spanier in Lateinamerika hinterlassen haben. Haus um Haus wird das historische Zentrum Havannas saniert, oft im Rahmen von Entwicklungshilfeprojekten. Trotzdem bleibt noch genug zu tun: Schon in der Parallelstraße zur Fußgängerzone Obispo wird noch in Bruchbuden gewohnt, stellt der Friseur einen Stuhl auf und schneidet um einen symbolischen Preis die Haare oder tauschen die Kubaner ihre staatlichen Lebensmittelgutscheine in Reis um.

Der Geldausgabeautomat, der über die Kreditkarte Zugriff aufs Urlaubskapital in Form von konvertierbaren Pesos gestattet, und die "Komitees zur Verteidigung der Revolution", mittels derer der Sozialismus allgegenwärtig ist, finden in friedlicher Koexistenz nebeneinander Platz.

Allerdings wird man den Weg zum Geldautomaten vielleicht öfter als geplant antreten, denn billig ist Kuba jenseits der "All In"-Angebote keineswegs - der Staat will schließlich ordentlich verdienen.

Das tut er etwa, indem eine staatliche Gesellschaft einen Altbau nach dem anderen restauriert und darin recht geschmackvolle Unterkünfte einrichtet. Ein Art-déco-Juwel ist das 2003 eröffnete Vier-Sterne-Hotel Raquel, einst ein Lager für edle Stoffe. Über die Namensgebung, z. B. Suiten "David" und "Galilea", wollen die Tourismusplaner in diesem Fall besonders das jüdische Publikum ansprechen. 25 schlicht dekorierte Zimmer (Doppel je nach Saison ca. 200 €) lassen die Marmor- und Glaspracht des Baus zur Geltung kommen.

Nur einen Häuserblock entfernt wohnt man privat im Chez Nous bei Gustavo Enamorado Zamora und seinem Dackel Beethoven. Hier herrscht eine sympathische Atmosphäre; wegen des Sercuritymanns vor der Haustür besonders sicher und mit Dachterrasse (Doppelzimmer ca. 30 €).

Kubas Küche ist leider nicht so raffiniert wie seine Musik. Im Benny Moré an der Ecke Mercaderes und Teniente Rey sollte man sich nicht mit dem mündlich präsentierten Touristenmenü abspeisen lassen, sondern darauf bestehen, die Karte zu bekommen. Darauf findet sich ein feines mit Meeresfrüchten gefülltes Fischfilet.

Schräg gegenüber an einer anderen Ecke der Plaza Vieja liegt die Taberna de la Muralla, Österreichs Beitrag zum Aufschwung der Altstadt. Das frisch gezapfte Bier wird in einer Anlage gebraut, die das Wiener Salm-Bräu exportierte und ist auch unter habaneros populär. Überhaupt besticht die Plaza Vieja mit ihrer harmonischen Architektur.

Gleich gegenüber vom Benny Moré zeigt im Edificio Gomez Villa eine Camera obscura ein Panorama der Altstadt, von der Dachterrasse aus kann man den Dominospielern auf der Plaza zusehen.

Ein sogenannter paladar, ein privates Restaurant, ist La Moneda Cubana nahe der Kathedrale. Hausherr Rafael bietet die typisch kubanische Kost aus Schweinefleisch oder Tortilla mit Reis und schwarzen Bohnen. "Wir zahlen ganz schön hohe Steuern", klagt er, "von den 36 paladares, die es im Viertel gegeben hat, sind nur vier übrig geblieben." Mit mehr Fantasie als üblich zubereiteten Fisch offeriert Chez Aimee, ebenfalls ein Mini-Privatbetrieb. Hier und andernorts empfiehlt es sich, die Rechnung genau zu kontrollieren: Jeder konvertible Peso mehr ist für einen Kubaner viel Geld.

Eine stilvolle Atmosphäre herrscht abends in der Lobby des Hotels Ambos Mundos, dessen Renovierung sehr gut gelungen ist - nur das Rosa des Außenverputzes muss noch ein wenig blasser werden. Zu den jazzigen Klängen vom Flügelklavier schmeckt der Mojito gleich noch einmal so gut. Untertags werden hingegen Touristengruppen zum ehemaligen Zimmer von Ernest Hemingway geschleust. Ein wenig abseits der üblichen Pfade, nahe dem Hafen, liegt die Bar Dos Hermanos, der eine alte, dunkle Schankwand Charakter verleiht.

Anspruchsvolle Shopping-Süchtige sind in Havanna quasi zu einer Entziehungskur verdammt. Aber der Markt an der Calle Tacón nahe der Kathedrale bietet von Mittwoch bis Samstag neben Souvenirs auch mehr oder weniger ambitionierte Kunst. Die Casa del Abanico verkauft neben den billigen Plastikfächern auch solche mit Rippen aus Holz oder Perlmutt. Eine an der Kasse erhältliche Anleitung erklärt, welche Signale damit möglich sind. Heftiges Fächeln: "Oh, wie sehr ich dich liebe!", Fächer geschlossen an der linken Hand baumelnd: "Ich bin schon an einen anderen vergeben."

Einen Hauch von Luxus verströmt die Casa del Perfume. Individualistinnen und natürlich auch Individualisten lassen sich aus 300 verschiedenen Essenzen einen persönlichen Duft kreieren, dessen Formel archiviert wird. Die Flugzeuggerüche lassen sich zuhause dann mit der dazugehörigen Parfumseife abwaschen.

http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?ch...rt=ra&id=475404


Cuba-Reiseinfos
avenTOURa


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09.04.2005 03:18
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#2 RE:Wohin in: Havanna
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( Gast )

In Antwort auf:
Einen Hauch von Luxus verströmt die Casa del Perfume. Individualistinnen und natürlich auch Individualisten lassen sich aus 300 verschiedenen Essenzen einen persönlichen Duft kreieren, dessen Formel archiviert wird. Die Flugzeuggerüche lassen sich zuhause dann mit der dazugehörigen Parfumseife abwaschen.

fuer alle die mal zahnschmerzen bekommen. in dem schuppen bekommt ihr nelkenöl wenn ihr nachfragt fuer paar pesos. heisst auf spanisch CLAVO. hilft, falls es mal wieder irgendwelche probleme im hospital gibt. hilft sehr gut.

comandante
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http://www.cuban-store.com
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!! Deutsche und Schweizer Frauen rules !!


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09.04.2005 10:26
avatar  jan
#3 RE:Wohin in: Havanna
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jan
Rey/Reina del Foro

Du kannst auch echte Nelken mitnehmen, in Deinen hohlen Zahn stecken und einen Ron darauf gießen

Ich dachte bei Dir gibt es Deutsche Küche?
Ach ja,- nur mit Maggi gewürzt

jan


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