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17 Tage Ecuador
17 Tage Ecuador
Da ich ab und an in diesem Forum schmöker, möchte ich jetzt auch ein paar Impressionen zurückgeben ...
Also ich (mask., 34 Jahre) war im Oktober 2004 in Ecuador, 17 Tage sind zwar keine Ewigkeit, aber es reicht um Teile des Landes ausreichend kennenzulernen. Für diese relativ kurze Zeit wählte ich einen (für mich) interessanten Mix aus Individualurlaub, Spanischschule, Städtetrip, Amazonasurlaub und Strandurlaub.
Individualurlaub
Individual, weil ich in D nur meinen Flug nach Quito buchte (mit Air France von München via Paris, Bogota). Der Flug in dieses Land ist zwar Recht lang (ca. 20h), aber mit Air France ist man auch in der Holzklasse auf Langstrecken sehr gut bedient (Verpflegung erstklassig - Essen, soviel du willst, incl. Wein, Eis usw. - jeder Sitz mit eigenem interaktiven Fernseher).
Individual, weil ich privat wohnte und sehr viel Kontakt zur einheimischen Bevölkerung hatte. So war es mir möglich, die eine oder andere Freundschaft für diese kurze Zeit mit Einheimischen zu schliessen. (Für die bösen Zungen: damit ist nicht (ausschliesslich) der lichtscheue Teil gemeint, der in der Nacht die Bars und Diskotheken bevölkert)
Individual, weil ich mich die ganze Zeit sehr frei in diesem schönen Land bewegte. Dies gilt auch für die Nächte (Standardregeln sind natürlich immer zu beachten.). Das Land ist sehr gut und günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bereisen, bei Überlandreisen sollte man allerdings nach Möglichkeit die gehobenere Busklasse buchen, die nur marginal teurer ist als der Standardbus.
Spanischschule
Da ich in dieser kurzen Zeit meine (durchaus schon vorhandenen) Spanischkenntnisse anwenden und auch verbessern wollte, buchte ich noch einen zweiten Posten bereits aus D: Spanischunterreicht. Das Land (und hier speziell die Hauptstadt Quito) ist spezialisiert auf Spanischunterricht für Touristen (vom Unwissenden bis zum Fortgeschrittenen) und dementsprechend mit solchen Schulen übersät. Man muss nur im Internet "Spanischschule" und "Ecuador" eingeben, so erhält man eine Vielzahl von Treffer zu diesem Thema.
Ich wählte die Schule "Atahualpa" (http://www.Atahualpa.com) aus diesen Gründen:
1) Der Internetauftritt ist sehr offen und informativ und es ist im Vorfeld eine unverbindliche deutschsprachige Beratung möglich.
2) Es gibt die Möglichkeit, mit der Schule (mit einem Lehrer) zu vereisen. Dies habe ich auch genutzt und bin eine Woche mit einem jungen Lehrer im Amazonas unterwegs gewesen, und die zweite Woche mit einer reiferen Lehrerin am Pazifik.
3) Die Preise für Unterricht sind in Ecuador (und speziell bei Atahualpa) sehr günstig (was nicht zu Lasten der Qualität geht)
Jetzt meine Erfahrung zur Schule: Ich buchte also bei der Schule ein Paket mit 40h Spanischunterricht, 16 Nächten Unterkunft mit Verpflegung und jeweils 5-tägige Reisen in den Amazonas und zum Pazifik für insgesamt 830 USD.
Die Lehrer sind alle staatlich geprüfte Spanischlehrer. Unterkunft und Verpflegung waren regional abhängig landestypisch, Unterkunft ohne grossen Komfort, aber sehr sauber und Verpflegung - keine 5-Gänge-Menüs, eher solide Hausmannskost.
Städtetrip (Quito-2800m)
Meine Ankunft in Ecuador war Freitag abend in Quito und ich wohnte damit insgesamt an 3 Wochenenden in Quito, und zwar im Haus der Familie der Schuldirektorin der Spanischschule. Dabei hatte ich praktisch eine (von drei) kleine(n) Wohnung(en) in einem älteren, soliden Haus mit eigenem Bad und Eingang. Vom Ehemann, Vicente wurde ich bereits am Flughafen abgeholt. Ab diesem Zeitpunkt war praktisch 17 Tage spanisch angesagt. Die Familie ist sehr nett und man wird (wenn man es will) eng in das Familienleben eingebunden. Ich für meinen Teil habe mich aber in Quito auf die gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie beschränkt und bin ansonsten in Quito meine eigenen Wege gegangen. So ist die Innenstadt (Alt-Quito und auch Quito-Moderno) innerhalb von 30 min zu Fuß erreichbar (Quit ist sehr weitläufig!). An den Wochenenden habe ich entsprechend Ausflüge in die Altstadt, in das Geschäftsviertel und an den Äquator (mitad del mundo) gemacht. Auch das Nachtleben habe ich durchaus genossen, wobei ich das Diskothekenviertel von Quito sehr empfehlen kann, Fr. und Sa. ist Party!
Quito ist (im Zentrum) tagsüber genau so sicher wie München oder Hamburg. In der Nacht kann man sich zwar auch zu Fuss durch die Stadt bewegen, aber Touris wird dann i.A. zu einem der vielen, preiswerten Taxis geraten.
Den Kontakt mit der Heimat hält man am besten über eines der zahlreichen Internetcafes der Stadt.
Für Shopping ist Quito ideal (Klamotten, DVDs, CDs, Kunstgewerbe, ...).
Die Altstadt (Weltkulturerbe) ist sehr sehenswert, auf deren Beschreibung verzichte ich hier aber (siehe Städteführer im Buchhandel).
Amazonasurlaub (Tena-400m)
In der ersten Woche (So abend bis Fr abend) war ich also im Urwald. Gereist wurde mit dem Spanischlehrer Juan per Bus via Tena. Bei der Ankunft (in der Nacht auf Mo) war in Tena noch Party am Busbahnhofsplatz, da am Tag zuvor Wahlen in Ecuador abgehalten wurden. Ich lernte also meinen Dschungelführer Pájaro kennen und wir gesellten uns dann noch zur Party bis 4.00 Uhr dazu. Genächtigt wurde dann in der einfachen Hütte der Familie von Pájaro. Mo morgen, gegen 7.00 dann lautes Klagen in der Hütte. Die Oma des Guides war verstorben - was für ein Zufall :(. Wir sind dann in einem kleinen Restaurant zum Frühstück gegangen, haben dann in der Stadt Verpflegung für eine ganze Woche eingekauft und sind dann ca. 30 km in den Busch gefahren, bis die Schotterpiste aufhörte.
Wir wohnten also im Wald in einer kleinen Anlage von Cabañas (einfache Strohhütten) direkt an einem grösseren Nebenfluss zum Amazonas. Wir, das waren für 4 Nächte nur Juan (Lehrer), Pájaro (Guide und Koch) und ich (Touri). Die Hütten waren sehr einfach (Nachts krabbelten allerlei Käfer durch die Kante, es gibt zum Glück Moskitonetze), aber das Urwaldfeeling war authentisch (auch wenn in diesem Randgebiet des Amazonas keine grösseren Tiere zu sehen waren). Es gab sehr viele wunderschöne Schmetterlinge, Vögel und Pflanzen zu bestaunen.
Tagesablauf: morgens 4h Spanischunterricht mit Juan, dann Mittagessen und Baden im sauberen Fluss (ein Traum!), Nachmittags Ausflüge mit Pájaro in den Urwald. Zu den Ausflügen einige Stichworte: Wasserfälle, Mountainbiking, Blasrohrschiessen, Palme fällen, Canyoning, Wandern ... Man muss einfach sehen, was der Tag bringt (so spielten wir auch eine Partie Volleyball (in Gummistiefeln!) mit anderen Buschbewohnern)
Hinweis: Ein paar Mückenstiche wird man mit Sicherheit davontragen, allerdings keine Malariagefahr.
Strandurlaub (Atacames-0m)
In der zweiten Woche (Mo bis Fr) war dann Relaxen in Atacames angesagt. Die Unterbringung war in dem einfachen (3?)-Sterne-Hotel "El Palmera Real". Das Hotel besass einen traumhaft grünen Garten mit Pool, der Strand war vor der Haustür.
Tagesablauf: morgens 4h Spanischunterricht, nachmittags Ausflüge in die nähere Umgebung (z.B. Fischerdörfer etc.), abends dann Abhängen an einer der vielen Strandbars in Atacames mit prächtigen Cocktails und Tanz.
Auch hier gilt: Offen sein dafür, was der Tag bringt: so ging ich z.B. in der Nacht (1.00-4.00) mit Einheimischen zum Fischen im nahegelegen Fluss --> auch dass kann ein toller Gaudi sein.
Hinweis: Die Kriminalität ist hier wohl relativ hoch. Ausserhalb der "Strandbarzone" sollte man sich nachts nur mit dem Taxi oder vielen guten Freunden bewegen.
Fazit: Der Urlaub war sehr vielseitig und ich bin mit einer Menge neuer Eindrücke nach D zurückgekehrt. Ich würde solchen Urlaub jederzeit wieder machen!
Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie ruhig im Forum.
In Antwort auf:
Ein Bericht, der (mir) Lust macht, auch mal die Urlaubstage so zu verbringen
In Antwort auf:
Tagesablauf: morgens 4h Spanischunterricht,...
Na dann mal los!!!
War der Unterricht vor oder nach dem Schlaf???
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"In the poker game of life, women are the rake."
Obelix
(
gelöscht
)
#9 RE:17 Tage Ecuador
He Leute,
für den Unterricht war doch auch noch Zeit (i.d.R. von 8.00 bis 12.00). Zugegeben, manchmal war ich morgens noch ganz schön müde.
Übrigens zum Thema Strandurlaub:
In dem Hotel war unter der Woche nix los (sólo la profesora y yo), aber an den Wochenenden steppt in Atacames der Bär. Dann wälzt sich ne Riesenschlange Quiteños an den Pazifik zum Feiern. (Es bleiben auch noch genügend in Quito zum Feiern zurück.)
Und noch was zum Wetter in Ecuador - wie ich es erlebt habe -, was stark regional abhängig ist:
Amazonas: Früh Sonne, Nachmittags bewölkt/Regen oder anders herum.
Quito: selten Regen, eher sonnig
Küste: stark bewölkt bis sonnig
#11 RE:17 Tage Ecuador
Hallo Obelix,
ich war voriges Jahr im April in Atacames und in Quito, insgesamt für vier Wochen. In Quito erlebt man fast täglich vier Jahreszeiten von Frühling bis Winter. Aber angenehmes Klima, wenn man die richtige Bekleidung dabei hat.
In Atacames in der Provinz Esmeraldas kann es unangenehm schwül werden, je nach Jahreszeit. In der Woche ist dort in Atacames meist tote Hose, wenn nicht gerade in Quito Schulferien sind. Das Nachtleben spielt sich - wie du bereits erwähnt hast - sowohl in Quito als auch in Atacames am Wochenende ab. Aber auch dann in sehr bescheidenem Umfang. Ich suche noch einen guten Kumpel für eine Reise (mit wenig Gepäck) nach Guayaquil und Umgebung mit einem Abstecher nach Peru. Allein reisen ist in Ecuador - auch bei relativ guten Sprachkenntnissen - weniger zu empfehlen.
Frage: Hast du in Atacames Kapitän Martin Einhaus, den Fan von Borussia Dortmund, getroffen? Der hat dort ein Restaurant: "Der alte Fritz", sowie ein 1 bis 2- Sterne Hotel mit 20 Zimmern ohne Warmwasser, eine Strandbar "Route 66" und ein offenes Boot´mit Namen Borussia. Ich werde das nächste Mal aber in die Gegend von Guayaqil fahren aus verschiedenen Gründen.
Der deutsche Reiseführer ECUADOR von Volker Freser lässt hinsichtlich der Empfehlungen zu Übernachten und Essen sehr zu wünschen übrig, was alle Deutschen,die ich traf, bemängelten.
Ullli - DIE KARAWANE ZIEHT WEITER !
Hi Ullli,
du hast dort also auch schon ein bisserl Luft geschnuppert ...
Dem "Martin" kann man dort wirklich nicht entgehen, mit seiner langen Zottelfrisur fällt der auf wie ein Wiener Schnitzel im Kaiserschmarren. Die Strandbars sind in Atacames aber fast alle gut.
Für den Trip nach Guayaquil kann ich dir leider nicht zur Verfügung stehen, da ich im Sommer meinen Wohnsitz für ein paar Jährchen nach UK verlagern werde und so dieses Jahr meine Urlaubszeit für andere Unternehmungen drauf geht.
Gruss Obelix.
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