Kuba: Schüleraustausch geplant
Havanna - Als er vor einigen Monaten von den Plänen des Trainingslagers der Regionalliga-Fußballer des FC St. Pauli auf Kuba hörte, war die Idee schnell geboren. Martin Peim, Lehrer der Julius-Leber-Gesamtschule (JLS) in Schnelsen und Leiter der Kooperation Schule/Verein, wollte ebenfalls Kontakte auf Kuba knüpfen. "Mein Traum wäre es, einen Austausch zwischen unserer Schule und einer kubanischen Sportschule zu initiieren", sagt der 37jährige. Als die Geschäftsführung des FC St. Pauli ihn fragte, ob er den Verein begleiten wolle, fragte Peim bei der Schulleitung nach.
JLS-Direktor Klaus Tobel, ein bekennender Förderer des Sports an seiner Schule, unterstützte seinen Sportlehrer sofort. Peim erhielt eine Woche Sonder-urlaub und flog auf eigene Kosten mit in die Karibik. In Havanna präsentierte er seine Vorstellungen bereits dem deutschen Botschafter Dr. Bernd Wulffen. "Er findet das Projekt spannend", so Peim, der auch bei kubanischen Verantwortlichen auf Interesse stieß. So ließ sich Kubas Sportminister Humberto Rodriguez Gonzales bereits von den Ideen des Hamburger Lehrers berichten. Und gemeinsam mit Fußball-Verbandschef Luis Hernandez besuchte Peim die Fußballschule Havannas, in der knapp 1000 Jugendliche leben und das dazugehörige Internat besuchen.
Ab heute, wenn Peim wieder in Hamburg sein wird, will der engagierte Lehrer den nächsten Schritt zur Realisierung seiner Ideen einleiten: "Jetzt ist die Angelegenheit offiziell, nun müssen wir die nächste Stufe angehen." Die Schulbehörde soll involviert werden, auch eine Einbindung der Universität und des Hamburger Sportbundes hat Peim angedacht. Im Herbst dieses Jahres will er die Ferien für einen weiteren Flug nach Havanna nutzen, um die Beziehungen zu pflegen und möglichst erste Termine für ein Austauschprogramm festzulegen. "Dabei ist der Sport sicherlich nur ein Aspekt", so Peim, der an seiner Schule den erst kürzlich eingeführten Sport-Leistungskurs betreut, "ich könnte mir auch sehr gut die Reise eines Musik-LK in dieses kulturell hochinteressante Land vorstellen."
Trotz der Hürde Arbeitszeitmodell, seit dessen Einführung es auch an Peims Schule keine Schulmannschaften oder offiziellen Veranstaltungen an Nachmittagen gibt, engagiert sich der Lehrer stark für Zusatzangebote und Unternehmungen im Sinne der Schüler. "Ein Austausch mit Kuba wäre etwas Außergewöhnliches, darum bleibe ich am Ball", verspricht er. cp
erschienen am 18. Januar 2005 in Sport
http://www.abendblatt.de/daten/2005/01/18/388209.html
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