Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Der Rum, die Stadt und der Kommissar
In Antwort auf:
Der Rum, die Stadt und der KommissarVON INGEBORG SCHWENKE-RUNKEL, 11.11.04, 07:21h
Das „Museum Litterale“ stellte den kubanischen Autor Leonardo Padura und dessen Havanna-Krimis vor.
„Cuba libre“ (Cola-Rum) musste sein, auch Rotwein, scharfe Gürkchen und die kubanische Flagge fehlten nicht: Im „Museum Litterale“, der gemeinsamen Literaturreihe der Buchhandlung Gottschalk und des Museums Morsbroich im Spiegelsaal des Schlosses, ging es um den ersten, ins Deutsche übersetzten Teil des „Havanna-Quartetts“, das Leonardo Padura geschrieben hat. Allerdings durfte nicht geraucht werden, auch keine Havannas, obwohl die Zigarren im Buch eine wichtige Rolle spielen.
In seinem Heimatland Kuba, das er auf keinen Fall verlassen will, ist der Autor bei den Offiziellen nicht sehr beliebt, im romanischen Sprachraum wird er jedoch gefeiert und in Deutschland gerade entdeckt. Warum sich die Schmökerreise zu Leonardo Padura lohnt, machten die Schauspieler Anette Daugardt und Uwe Neumann während der szenischen Lesung deutlich. Sie stellten den kompletten Winterteil des Jahreszeiten-Ringes „Ein perfektes Leben“ vor. Sie lasen nicht einfach, sie spielten. Sie verwandelten den Text in ein Miniatur-Stück. Beide sind mit Paduras Sprache vertraut, da sie ihm während ihrer Lesereisen begegnet sind.
Der Schriftsteller, der als Journalist begonnen hat, setzt häufig wörtliche Rede ein. So schlüpfte vor allem Anette Daugardt in verschiedene Rollen, vom „Chef“ bis zur undurchsichtigen Frauengestalt Tamara. Neumann war Mario Conde - der Kommissar, denn das Buch ist ein politischer Krimi. Wer Henning Mankells Ermittler Wallander mag, mag auch diesen Conde. Das ist einer, der seine Melancholie in Rum ersäuft, einer, der schwarze Bohnen schätzt und pralle Mädchenbrüste liebt, einer, der nach zwei gescheiterten Ehen seine Gesellschaft mit dem Kampffisch Rufino teilt und im Fall des „Perfekten Lebens“ von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird.
Paduras Sprache ist drastisch, ironisch und dennoch liebevoll: „Er erinnerte sich daran, dass dieser prachtvolle Hintern“ - der Tamaras, d. Red. - „die Ursache für viele Tränen war. Ihre ausladenden Hüften und die Rundungen ihrer Schenkel waren nicht die einer Elfe oder eines Schwans, sondern erinnerten mehr an eine Legehenne.“
Conde ist wie seine Stadt, in der er Ordnung halten soll: heruntergekommen, doch voller Sehnsüchte und Hoffnungen - und damit ähnelt er der Musik von Astor Piazzolla, der zwar kein Kubaner, jedoch Südamerikaner war und dessen Kompositionen, Tangos zumeist, zwischen Träumerei und Zügellosigkeit schwelgen. Die beiden Musikerinnen aus Leverkusen, Martina Schultze (Flöte) und Andrea Lipstein (Gitarre) ließen diesen Gefühlen freien Lauf. Sie umrahmten die kurzweilige Lesung, die immerhin drei Stunden dauerte.
Leonardo Padura: Ein perfektes Le ben, das Havanna-Quartett: Winter. Ebenfalls aus dem Spanischen übersetzt ist das „Frühlings“-Buch aus Paduras Havanna-Quartett: „Handel der Gefühle“, Unionsverlag Zürich, beide 18,60 Euro.
http://www.ksta.de/servlet/CachedContent...id=994349850171
Moskito
In Antwort auf:
Leonardo Padura fesselt mit «Labyrinth der Masken»Zürich (dpa) - Der Kubaner Leonardo Padura bleibt seiner Linie treu: Wenn er seinen Teniente Mario Conde in dem mehrfach ausgezeichneten Krimi-Zyklus «Das Havanna-Quartett» auf die Spur eines Mörders setzt, dann geht es ihm weniger um die Konstruktion und Lösung eines Kriminalfalles als um Erkundungen in der kubanischen Gesellschaft. Kein Wunder, dass der Polizist unter der Last der Verantwortung zum Melancholiker wird.
In «Labyrinth der Masken», dem dritten Band der Tetralogie, muss der schwermütige Conde den gewaltsamen Tod eines Transvestiten aufklären. Seine Ermittlungen führen ihn in das Homosexuellen-Milieu Havannas und konfrontieren ihn dort mit gesellschaftlichen und auch eigenen Ängsten und Vorurteilen. Als Kriminalroman ist das nicht durchweg spannend, als Gesellschaftsroman aber immer fesselnd - und passagenweise sogar großartig. Allerdings gilt weiterhin, dass man schon ein großer Kuba- Liebhaber sein muss, um die Melancholie des Teniente vorbehaltlos ertragen zu können.
Leonardo Padura
Labyrinth der Masken
Unionsverlag, Zürich
272 S., Euro 19,90
ISBN 3-293-00323-0
Moskito
- 🇨🇺 Das Kubaforum 🇨🇺
- 🇨🇺 Kubaforum
- 🇨🇺 Neu im Kubaforum?
- ℹ️ Info-Sparte!
- 📄 Visa: Fragen und Probleme zum Thema Visa
- 🇩🇪 🇪🇸 Übersetzungshilfe vom spanischen ins deutsche und umgekehrt
- 📜 Einladung eines kubanischen Staatsbürgers:
- 📰 Presseveröffentlichungen und Medienberichte über Kuba
- ⛈ Wetter 🌪 Hurrikan Nachrichten
- 🛫 Reiseforum
- ✈ Kubaflüge 🛳 Kreuzfahrten 🧳 Hotels 🚗 Mietwagen 🚕 Transfers 🚌 Busverbi...
- 🛏 Casas Particulares
- 📕 Sprachkurse in Kuba/Deutschland? Wo gibt es 🕺💃 Tanzkurse usw?
- 🌐 Reiseberichte
- 🕯 In Gedenken an Guzzi
- 🇨🇺 Allgemeines und Sonstiges mit Kubabezug
- ⚾ 🏐 🥊 Das Kuba Sport-Forum.
- 📖 Literatur und Kunst aus/über Kuba
- 🏝 Flora und 🐊 Fauna auf Kuba
- 👨🍳 Kubanische Küche
- ⚙ Technikforum: Fragen zu Themen 🖥︎ Computer,📱 Smartphone, ☎ Telefonve...
- Für Mitglieder und Kubafreunde:
- Sonstige Themen
- 🇪🇸 Foro en español 🇪🇸
- 🗣 Debate de Cuba
- 🎶 Música de Cuba
- 🤡 Los Chistes - Risas y humor sin limite
- ✈ Vuelos 🧳 Hoteles 🛏 Casas
- 🇪🇸 Forum in spanisch-Foro en espanol. für alle die es können oder noc...
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen )
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen)
- 👥 Administration und Moderation:
Ähnliche Themen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!