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Der Hunger auf dem Vormarsch
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Der Hunger auf dem Vormarsch
Gemäss Uno-Berichterstatter Jean Ziegler leiden 842 Millionen Menschen Hungersda. Der Hunger nimmt weltweit zu. 842 Millionen Menschen leiden an chronischer Unterernährung. Vor zwei Jahren waren es noch 826 Millionen, sagte Jean Ziegler, Uno-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung, am Donnerstag in Genf.
Anlässlich des Welternährungstages vom kommenden Samstag sagte Ziegler vor den Medien weiter: «Es ist eine Schande, dass heute, im Jahr 2004, jede Sekunde ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen des Hungers stirbt.» Der Hunger töte täglich 100 000 Menschen - weit mehr als Terroranschläge oder jeder gegenwärtig geführte Krieg, heisst es in seinem Bericht, den er am 27. Oktober der Uno-Generalversammlung in New York vorlegen wird.
Absurde Situation
«Die Lage ist nicht nur verheerend, sondern absurd», betonte der Uno-Berichterstatter. Denn nach Angaben der Uno-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung könnten heute 12 Milliarden Menschen ernährt und täglich mit 2700 Kalorien versorgt werden. Er erinnerte daran, dass das Recht auf Nahrung ein Menschenrecht ist.
Als Ursachen für den seit 1996 fortschreitenden Hunger nannte Ziegler vor allem die neoliberale Politik. Der Markt könne das Problem des Hungers nicht lösen, sagte er. Ein neues Problem bestehe in diesem Zusammenhang mit der Restrukturierung des Fischhandels und der Fischerei-Industrie vor allem in Asien, aber auch in Afrika und Lateinamerika. Die auf den Export ausgerichtete Restrukturierung habe manchmal negative Auswirkungen für den Lebensunterhalt und die Lebensmittelsicherheit von Subsistenzfischern. Die Regierungen müssten sicherstellen, dass die Armen ihre Rechte und Ressourcen nicht verlieren, sagte er.
Massnahmen verlangt
Ziegler rief die Regierungen weiter auf, die neu erarbeiteten Richtlinien zur Gewährleistung des Rechts auf Nahrung umzusetzen. In seinem Bericht befasste er sich vor allem mit dem Sudan, Nordkorea, Kuba und den besetzten Palästinensergebieten.
Der Uno-Berichterstatter forderte den Sudan und Nordkorea auf, «dringend Massnahmen zu ergreifen, um die Verletzung des Rechts auf Nahrung ihrer Bevölkerung zu stoppen». Im vergangenen Jahrzehnt seien in Nordkorea Hunderttausende von Menschen an Hunger gestorben. Heute seien 6,5 Millionen unterernährt, mehr als ein Viertel der Bevölkerung. Gründe dafür sind laut Ziegler Naturkatastrophen, der Verlust der Unterstützung durch die Sowjetunion sowie die Einschränkung der Rechte, darunter auch der Bewegungsfreiheit. Besorgt zeigte sich der Uno-Berichterstatter auch darüber, dass China Tausende «Hungerflüchtlinge» nach Nordkorea zurückschicke, wo ihnen harte Strafen drohten. Oft würden ganze Familien zu mehreren Jahren Arbeitslager verurteilt.
Forderungen an Israel und USA
Weiter forderte Ziegler Israel auf, als Besatzungsmacht seinen Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht und den Menschenrechten nachzukommen und die Verletzung des Rechts auf Nahrung in den besetzten Palästinensergebieten zu stoppen.
Die USA rief der Uno-Berichterstatter auf, keine Massnahmen gegenüber Kuba zu ergreifen, die das Recht auf Nahrung der Bevölkerung verletzten. Er kritisierte vor allem den jüngsten Vorschlag der «Kommission zur Unterstützung für ein freies Kuba» zur Verschärfung der gegen Kuba verhängten Wirtschaftssanktionen.
© «Der Zürcher Oberländer» / «Anzeiger von Uster»
(I wois Bambi...)
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