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Cuba - die fünfte
MiKe1411
(
Gast
)
Details
Reisebericht Cuba - die Fünfte... (11.04. - 02.05.)
Ja es ist wahr. Fünfmal Cuba in zwei Jahren. Man
könnte annehmen, es gefällt mir in Castros Paradies.
Tut es ja auch irgendwie. Und irgendwie auch wieder
nicht. Auf jeden Fall habe ich es bisher geschafft,
unverheiratet von der Zuckerinsel heimzukehren. Wer
jetzt also einen knackigen Sextouristen-Bumsbericht
erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Ich fahre
nach Cuba, ohne die feste Absicht, 10.000 Chicas zu
besteigen.
Wie es sich für den deutschen Bildungsbürger gehört,
schreibe ich meine wertvollen Gedanken in ein kleines
Reisetagebuch. In drei Wochen habe ich 65 Seiten (A5)
vollgeschmiert. Aber keine Sorge, ich möchte dem
verehrten Publikum hier nur einige Auszüge kredenzen:
11.4. Mittwoch
da ich in Deutschland einen eher spartanischen
Lebensstil pflege, leiste ich mir einen Business-Class-
Flug mit Air France von Frankfurt über Paris nach
Havanna. Das hat schon was: Business-Lounge am
Flughafen, kein schlangestehen beim check-in,
geräumige Sitze ohne lästige Nachbarn, Tischtuch,
Porzellangeschirr, Champagner - und immer eine
dienstbereite Stewardess in Rufweite. Für mich ist
klar: auf Langstreckenflügen - nie wieder Holzklasse!
Die Einreiseformalitäten in HAV sind erträglich.
Nur ca. 30 Minuten für Paßkontrolle und Gepäckband-
Roulette. Danach ist die erste Postübergabe fällig:
ein Chico (Freund einer Forumsteilnehmerin) ist extra
von Cienfuegos angereist, um seine Dokumente für den
Besuch in Deutschland abzuholen. Ruckzuck mit dem
Panataxi in mein Stamm-Casa in Vedado, wo ein großes
Begrüßungs-Hallo mit Besos stattfindet. Nach der
obligatorischen Konversations-Stunde mit Post- und
Geschenkübergabe gehe ich erst mal zwei Mojitos im
La Roca (grauenhafte Bar) trinken. Danach ist Bedtime.
12.4. Donnerstag
Dank der Zeitverschiebung bin ich schon früh munter.
An die Nachbar-Familie überbringe ich einen Beutel
Geschenke: Parfümproben, Modehefte, Zahncreme etc.
Verheerende Wirkung: Die Damen probieren alles sofort
aus. Jede stinkt innerhalb weniger Minuten nach
mehreren unterschiedlichen Parfüms.
Danach gehe ich "bummeln": La Rampa, dann mit dem Taxi
zum Capitolio. Zielloses schlendern in Habana Vieja.
Calle Obispo, Cafe Paris, Monserrate, Castillo de
Farnes, Café O´Reilly.
Als alter Cubahase reagiert man natürlich nicht auf
die Jungs, die mit "Frengg!"-Rufen Zigarren, Chicas,
Paladares oder Casas Particulares anbieten. Gute
Abwehrsätze: "No hablo francés" (wenn man versucht,
mich auf englisch anzusprechen), "no estoy su amigo!"
oder "prégunta à Fidel" -Entschuldigung, aber ich habe
diese Burschen satt, die versuchen, doofe Touristen
um ihre Dollars zu erleichtern. Schliesslich habe ich
ja bei meinen früheren Besuchen schon reichlich
Lehrgeld bezahlt.
Abends gehts zurück ins Casa. Oma kocht für mich: wie
üblich eine unbezwingbare Riesenportion. Reis, Bohnen,
Fisch, Malanga, Salat, etc. Danach Kaffee und
Fernsehen: Jiang Zemin ist auf Staatsbesuch, 40 Jahre
Playa Giron, Ernährung in Afrika, Kongress zur
sexuellen Orientierung der Jugend. Der Bericht über
Jiang Zemin dauert ca. 60 min.
Abends noch Mojito und Agua fría in der La Roca-Bar.
13.4. Karfreitag
Zeitig aufstehen und packen. Dann zum Tourismus-Büro
beim Habana Libre.
Ich erstehe ein Flugticket zur Isla de la Juventud
(25 USD). Da der Flug erst am Montag abgeht,
nehme ich noch einen Mietwagen. Mit einigen Irrfahrten
und radegebrochenen Fragen erreiche ich die
Via Monumental, dann die Autopista Nacional.
Mit wechselnden Fahrgästen gehts durch die Provinzen
Havanna und Matanzas. An der Autobahnabfahrt schlage
ich die Richtung nach Playa Giron/Zapata-Halbinsel
ein. Die Touristen-Attraktionen am Weg sind ziemlich
ätzend: Eine Krokodilfarm mit wenigen Krokodilen, dafür
umso mehr Armband-Touristen (All-Inclusivistas),
Rummelplatzatmosphäre, überzogene Eintrittspreise,
Parkplatzgebühr. Playa Giron ist genauso abschreckend.
Daher fahre ich weiter nach Cienfuegos, wo ich erst
mal die Lage peile. Hier ist es genauso beschissen.
Ständig irgendwelche Chicos, die "whereyoufrommm?" bzw.
"Frengg" oder Wannabuycigars?" fragen. Ich entwickle
langsam eine Allergie gegen diese Burschen.
Direkt an der Plaza Martí finde ich ein Casa
particular. Die Vermieter werben mit einem Gästebuch,
in dem sich irgendwelche deutsche Touristen lobend
über die Kochkünste der Hausherrin äußern.
Das Haus gleicht einem Irrgarten. Die Haustür wird
über einen Seilzug vom Wohnzimmer aus bedient.
Einen Hausschlüssel erhalte ich nicht. Ich werde noch
befragt, ob ich gedenke, die Nacht mit losen Damen
verbringen zu wollen. Als ich mich eher ablehnend
äußere, atmen meine Herbergseltern auf. Als treue
Fidelisten sind sie dem leichtlebigen Gebaren einiger
ihrer jüngeren Landsleute eher abgeneigt. So mache ich
gleich Pluspunkte. Ich höre mir noch eine Lobeshymne
auf die hohe moralische Qualität der deutschen
Touristen an und werde dann zur Einnahme des
Abendessens ermuntert.
Mein Zimmer hat interessante, nach oben offene Türen
mit Milchglasscheiben, ein eigenes Bad mit den
üblichen hochinteressanten Armaturen, keine
Klimaanlage und kein Möbel ausser einem Bett mit
mäßiger Liegequalität. Aber ich hab´s ja so gewollt.
Das Abendessen ist eine Überraschung:
Hühnerkleistersuppe, Hühnerfuß mit Rosinen und Oliven,
Reis, Tomaten-Kocherbsen-Salat, Süßkuchen, Kaffee.
Hab schon besser gegessen. Auch in Cuba...
Armando, mein Herbergsvater, ist Ökonom, Leonora,
seine Gattin, war 35 Jahre Physik-Lehrerin. Sie machen
mir Vorschlage für Ausflüge in die Umgebung.
Zur Entspannung gehe ich noch in die Bar des
Restaurants Polinesio, direkt an der Plaza Martí.
Ein Jüngling pirscht sich an. Er erzählt, er sei
Englischlehrer und wolle doch so gerne sein Englisch
praktizieren. Ausserdem habe er heute Geburtstag.
Und ob ich ihm nicht einen großen Gefallen erweisen
und ihm ein wenig Geld geben möchte, damit er mit
seiner Freundin seinen Geburtstag feiern könne.
Klar, sage ich, mit Vergnügen. Aber ob ich mal kurz
seinen Ausweis sehen darf? Ich will nur mal eben das
Geburtsdatum checken. Er behauptet, er habe keinen
Ausweis bei sich. Das wäre der erste Cubaner, der auf
der Straße keinen Ausweis dabei hat. Ich sage ihm
das und schicke ihn ohne Geburtstagsgratifikation weg.
14.4. Samstag
Zuerst besuche ich einen botanischen Garten, der aber
irgendwie nicht der Brüller ist. Bambus und 17
verschiedene Palmen-Arten. Die Pepito-Tey-Zuckerfabrik
ist zur Zeit wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Das
scheint auch notwendig zu sein. Nachmittags fahre ich
zum Strand. Nach einer Stunde Hautrötung zurück nach
Cienfuegos. In einer Peso-Bar nehme ich Agua fría und
Rum für einige Pesos. Die Eingeborenen hauen sich
ordentliche Gläser Rum in den Hals. In der Eiskiste
werden auch einige von den Gästen mitgebrachte
Flaschen gekühlt, das Eis für Drinks wird vom
Barkeeper mit der Hand portioniert. Mal sehen, ob
ich "Battistas Rache" bekomme.
Das Abendessen im Casa: Kleistersuppe, diesmal als
Fischsuppe bezeichnet, Camarrones, Reis, Salat,
wie (von) gestern.
Nach dem Essen hänge ich noch auf der Plaza Martí
herum. In der Kirche ist Osternachts-Gottesdienst.
Etwas lebhafter, als ich sowas aus Deutschland kenne.
Es hört sich eher wie ein Salsa-Fest an.
15.4. Sonntag
Nach dem üblichen Frühstück fahre ich zum
Naturschutzgebiet "El Nicho". Unterwegs nehme ich
zwei SEPSA-Wächter mit. Ich erlebe meinen ersten Stau
in Cuba: auf einem Militärgelände übt die Armee.
Rauchbomben, Soldaten in Tarnanzügen robben durch
Betonrohre. Allerdings sind Ausländer aus Zuschauer
unerwünscht. Ich werde zum Weiterfahren aufgefordert.
Die Straße wird steil und ziemlich übel. Da ich keinen
Geländewagen habe und bei früheren Exkursionen
schlechte Erfahrungen mit solchen Aktionen gemacht
habe, kehre ich unverrichteter Dinge um.
Ich fahre zurück nach CFG, lande wieder in der
Peso-Bar. Irgendwie bin ich heute mies "drauf",
habe das Gefühl, dass das mein letzter Cuba-Urlaub
war...
Sozialstudien in der Bar: Tresenschläfer, ein Typ,
der (vermutlich geklaute) Sonnenbrillen und
Armbanduhren verkaufen will, ein vierjähriges
Mädchen mit Quietsche-Sandalen. Die Mutter wäscht
das Gesicht des Kindes mit Rum ab.
Zurück im Casa: Die Kleistersuppe wird heute als
Fischsuppe mit Reibekäse kredenzt. Dazu
Fisch-Cordon-Bleu (jaja: mit Schinken und Käse ge-
fülltes Fischfilet!).
16.4. Montag
Nach dem Standardfrühstück und rührenden
Abschiedsszenen mit Rückkehrversprechungen fahre ich
via Autobahn nach Havanna, wieder mit einer Reihe
einheimischer Fahrgäste. Ein schlechter Mojito im
Hotel Nacional, eine Peso-Pizza, dann mit dem Panataxi
zum Flughafen. Panataxis sind die preiswertesten,
oftmals nicht teurer als Privattaxis.
Am Check-in-Schalter werde ich von einer
"Touristenfängerin" angesprochen, ob ich schon ein
Casa auf der Isla de la Juventud habe. Hab ich nicht,
ausserdem habe ich keine Lust, nachts auf Casa-Suche
zu gehen. Ich werde telefonisch angemeldet und soll
vom Ehemann der Touristenfängerin direkt am Flughafen
abgeholt werden. Mir wird eingeschärft, auf keinen
Fall auf ein anderes Casa-Angebot einzugehen.
Der Flug in der 40-sitzigen AN-42 geht ruckzuck:
nach 25 Minuten landen wir auf der Isla. Ramon, mein
Vermieter, sieht etwa aus wie der ältere Hans Albers.
Per Taxi (3,50 USD) gehts zum Casa in Nueva Gerona.
Das Zimmer ist o.k.: Klimaanlage, Schrank, Ventilator,
anständiges Bett. Die Armaturen im Bad sind mal wieder
äußerst interessant. Das Wasser im Spülkasten läuft
ständig. Das ist das erste Casa mit vier (4!!)
Telefonen, eines davon auf dem Klo.
Ramon betont, dass er gegen Chica-Besuch absolut nix
einzuwenden habe. Aus der Nachbarschaft kommen zwei
ca. 15-jährige Mädels, total aufgebrezelt mit
Leoparden-Minirock, Glitzer-make-up, parfümiert wie
Sau. Sie schleichen um mich und einen Franzosen, der
im 2. Casa-Zimmer wohnt, herum. Da ich nicht so sehr
auf Schulmädchen stehe, ziehen sie nach einiger Zeit
von dannen.
17.4. Dienstag
Das Frühstück, vom Herbergsvater persönlich zubereitet,
ist gut und reichlich: es gibt jede Menge frischen
Grapefruitsaft, schwimmend im Öl gebackene Spiegeleier,
Schinken, Kaffee etc.
Die Umgebung des Casas ist recht nett:
Ein- und Zweifamilienhäuser, das CDR-Büro und
ein Schnapsausschank - was brauch´ ich mehr!
Ich mache eine kleine Stadttour durch Nueva Gerona:
ein recht übersichtliches Städtchen. In einem kleinen
Park beobachte ich einen Vermessungstrupp (3 Leute),
die den Park und seine gepflasterten Wege mit einem
Maßband aufs genaueste vermessen. Hochinteressant.
In der Nachbarschaft übt eine Suco-Suco-Band
- stundenlang, immer das gleiche Liedchen.
Die Einwohner von Nueva Gerona sind ziemlich angenehm:
praktisch keine Touristen-Anmache. Nur einige
Taxifahrer bieten ihre Dienste an. Am Nachmittag wird
mir mein Spanischlehrer vorgestellt. Juan Carlos ist
Lehrer in der benachbarten Hauptschule. Er spricht
kein Englisch oder eine sonstige Fremdsprache, dafür
umso verwascheneres Spanisch. Wir betreiben jetzt
täglich 2-3 Stunden Konversation, um meine relativ
mangelhaften Spanischkenntnisse aufzupeppen.
Vermutlich wird mich nach dieser Behandlung kein
echter Spanier mehr verstehen.
18.4. Mittwoch
Ich besichtige das Presidio Modelo, ein gigantisches
Gefängnis aus den 30er Jahren. Fidel und seine
Genossen waren hier nach der mißglückten Attacke auf
die Moncada-Kaserne inhaftiert. Heute ist das Gefäng-
nis ein Museum.
Ich soll 2 USD Eintritt sowie 3 USD für meine Kamera
zahlen-das ist mir zu teuer. Ich verzichte auf Fotos.
Eine weise Entscheidung, da ich später feststelle,
dass ich bisher ohne eingelegten Film fotografiert
habe....
In Nueva Gerona ist mein Vermessungstrupp jetzt dabei,
den Parque Guerrillero héroico zu vermessen.
19.4. Donnerstag
Ich besichtige eine Krokodilfarm. Es gibt Krokos von
30 cm bis 3 m Länge. Und Moskitos. Aber auch Autan.
Weiter geht´s zu den Heilquellen von La Fé. Die sind
aber gerade wegen Renovierung geschlossen. Ein Girl
liest mir die Tafel mit den Heilanzeigen des Wassers
vor. Eigentlich bin ich ja selbst des lesens
kundig...
In der Nähe von La Fé besuche ich den botanischen
Garten "Jungla de Jones". Die Einrichtungen sind erst
im Aufbau. Ich erhalte eine Führung durch den Wald,
mit spanischen Erklärungen der Heilanzeigen diverser
Pflanzen. Als ich zum Taxi zurückkehre, kommt gerade
ein anderer Tourist an, der herumnölt, er spräche kein
spanisch, dann mit einem Presseausweis herumwedelt und
wissen will, was das für eine touristische Einrichtung
sein soll. Es stellt sich heraus, dass er ein
deutscher Reisejournalist ist, der einen Reiseführer
über Cuba schreiben will. Er war jetzt 3 Wochen mit
einem Führer auf der ganzen Insel unterwegs. Er fragt
mich nach meinen Eindrücken zu Cuba, US-Blockade etc.
Ich sage, ich fände es erstaunlich, dass er einen
Reiseführer über Cuba schreiben wolle, kein spanisch
spricht und z.B. das Cuba-Handbook aus dem Moon-Verlag
nicht kennt. Irgendwie kein Zeichen von hoher
Professionalität.
Zurück im Casa, überreiche ich der Dame des Hauses
eine Tüte mit Parfümproben. Große Freude! Bald schon
riecht das ganze Haus wie ein französischer Puff.
Zum Abendessen gibt es - Krokodilsteak! Schmeckt nicht
übel. Irgendwie nach Kalb oder Pute.
20.4. Freitag
Heute ist ein Tag am Strand "Bibijagua" angesagt.
Im Casa ist ein Trupp Klempner dabei, rätselhafte
Rohrstücke in die bestehende Sanitärinstallation ein-
zulöten.
21.4. Samstag
El Abra, ein Anwesen in der Nähe von Nueva Gerona,
beherbergte einige Monate lang den Nationalhelden
José Martí. Daher ist El Abra heute ein Martí-Museum.
Ich erhalte eine umfassende Einführung in Leben und
Wirken von José Martí.
Danach führt mich mein Taxi-Chauffeur zu einem
Aussichtspunkt. Im Schweisse meines Angesichts
erklimme ich den Hügel. Zu sehen gibt es -nichts-
Der Aussichtspunkt ist zugewachsen.
Der Zoo von Nueva Gerona bietet einige Zementsaurier.
Leute, die dem Tierschutzgedanken verbunden sind,
sollten den Zoo nicht besuchen.
Am späten Nachmittag findet ein Baseball-Spiel
zwischen Havanna und Isla de la Juventud statt.
Mein Spanisch-Lehrmeister versucht, mir die Regeln
dieses Spiels näherzubringen. Aber vergebens. Einer
wirft den Ball, einer fängt ihn, ein Bösewicht haut
den Ball mit einer Skinhead-Waffe weg. Ab und zu rennt
irgendwer um das Spielfeld. Dann toben die Zuschauer.
Was daran so interessant sein soll, dass ich zwei
Stunden in der Knalle-Sonne herumsitze, erschließt
sich mir nicht.
Danach laufe ich noch eine Runde durch Nueva Gerona,
das infolge des Baseballspiels ziemlich ausgestorben
ist. Als ich eine Ruhepause im Park einlege, kommt
eine Negermaid vorbei, küßt mir beide Wangen, und
erzählt mir ungefragt, sie sei 30, unverheiratet,
keine Kinder. Zwei ihrer Freundinnen seien mit
Deutschen verheiratet. Und die Cubaner wären alle so
schlecht. Untreu und versoffen. Ich erzähle ihr, dass
es in Deutschland immer kalt ist und dass deutsche
Ehepaare nur 2 mal jährlich Sex hätten. Ich entkomme
ohne Verlobung!
22.4. Sonntag
Der Süden der Isla de la Juventud ist militärisches
Sperrgebiet, das man nur mit einem Führer und in
einem offiziellen Taxi bzw. Mietwagen besuchen darf.
Das lässt sich jedoch alles im Mietwagenbüro
arrangieren. Mein Pass wird sorgfältig inspiziert,
registriert und auf mehreren Listen eingetragen.
Ich darf sogleich 65 USD bezahlen. Mit meinem
mir zugeteilten Chauffeur geht es dann südwärts.
Südlich von La Fé erreichen wir einen Kontroll-
posten des Militärs. Mein Pass wird erneut ge-
prüft und mit diversen Listen verglichen. Danach
wird noch das Auto durchsucht. Wir dürfen passieren.
Noch ca. 20 km Sandpiste, dann erreichen wir eine
meteorologische Station. Hier befinden sich die
"sagenumwobenen" Höhlenmalereien in den Cuevas
del Este. Tatsächlich sind das einige konzent-
rische Kreise, die angeblich am 21.3. von der
Sonne beschienen werden sollen, ein Himmels-
richtungskreuz und ein Phallus (jaja, so heisst
man das!). Dann noch eine Ecke, in der die Indios
kultische Sexorgien abgehalten haben sollen.
Irgendwie nicht gerade der Knaller.
Danach hänge ich den restlichen Tag an dem absolut
menschenleeren Strand von Punta del Este herum.
Auf der Rückfahrt sichten wir noch einige Iguanas.
Am Kontrollpunkt wieder die gleiche Zeremonie wie
am Morgen.
23.4. Montag
Frühmorgens gehe ich zum Hafen und kaufe mein
Ticket für die "Kometa"-Fähre. Es herrscht ein ziemliches Gedränge. Für Touristen werden jedoch einige Tickets reserviert,so dass ich problemlos einen Platz auf der
Fähre für den kommenden Tag ergattere.
Danach ein fauler Tag am Strand von Bibijagua. Der abendliche Kopfschmerz kommt weniger von der Sonne, als vom Rum, den mir ein Knabe am Strand aufnötigt.
Im Casa hat man sich inzwischen mit meiner Abreise abgefunden: Ich bekomme die Rechnung: Übernachtung 15 USD, Abendessen 7 USD, keine Aufschläge für Languste bzw. Krokodil. Getränke gratis, meine Wäsche ist auch ge-
waschen. Und in Havanna erwartet mich wohl der nächste Casa-Besitzer...
24.4. Dienstag
Nach ausgiebigem Frühstück steht mir die cubatypische Abschiedszeremonie bevor. Alle sind sehr traurig, dass ich nicht noch weitere Dollars bei ihnen ausgeben möchte.
Ich verspreche, wiederzukommen und Fotos zu schicken.
Am Fährterminal werden die Passagiere sorgfältig kontrolliert. Zuerst Fahrkartenkontrolle am Eingang. Dann
erneute Fahrkartenkontrolle und Ausgabe eines Boarding-Passes. Dann Gepäckwiegen mit anschließender Eintragung des Gewichts auf der Fahrkarte. Und zum Abschluss wird das Gepäck von MININT-Soldaten aufs sorgfältigste gefilzt.
Danach besteigen wir, geordnet nach Sitzplatz-Nummern, die "Kometa"-Fähre. Die Sitze erinnern an Flugzeugsessel.
Allerdings lassen sich die Lehnen nicht verstellen. Sie kipppen, da total ausgeleiert, "automatisch" in Liegeposition. Die Kunststofffenster sind zerkratzt, mit Klebeband geflickt, blind und teilweise undicht.
Die Frau neben mir liest während der ganzen Fahrt in der Bibel. Mein anderer Nachbar ist ein marokkanischer Student, der sich in Cuba zum Lehrer ausbilden lassen will und mich nach den Einwanderungsbedingungen für Deutschland ausquetscht.
Nachdem die Fähre abgelegt hat, nimmt sie ordentlich Fahrt auf. Es wird ein ziemlich holpriger Wellenritt.
Während der Reise werden Getränke und belegte Brote serviert. Sie sind von cubanischer Qualität und müssen,
anders als im Flugzeug, bezahlt werden. Auch für mich als Touristen gelten Peso-Preise!!
Zwischen "Salon A" und "Salon B" befindet sich der
Open-Air-Raucherbereich sowie die Toiletten. Hier halten sich neben den Rauchern auch einige Leute auf, die etwas grün um die Nase herum sind. Eine ältere Frau opfert ihre letzte eingenommene Mahlzeit den Meeresgöttern
bzw. füttert die Fische...
Nach knapp drei Stunden legen wir in Batabano an. Der Ausstieg erfolgt geordnet nach: Frauen mit Kindern,
gehbehinderten Personen, dann nach Sitzreihen.
Nach dem Ausstieg stehen wir 20 Minuten Schlange am Ausgang.
Nix geht voran. Und niemand weiss, warum. Danach kommt plötzlich Bewegung in die Sache. Schlagartig können wir den Ausgang passieren. Und niemand weiss, warum...
Vor dem Terminal stehen einige Busse bereit. Ich schiebe mich mit dem Pulk der Passagiere in den erstbesten Bus. Nachdem dieser vollgepackt ist, fahren wir los. Nach einiger Zeit kommt der Schaffner und kassiert den Fahrpreis: Batabano - Havanna kostet:..
!!! 2 Pesos und 40 Centavos !!Auch für mich als Touristen!
Für die ca. 60 km bis HAV ist das ein klasse Fahrpreis!
Unterwegs setzt heftiger Regen ein. Die Fenster und Dachluken des Busses sind leicht undicht.
In Havanna sind die Straßen ca. 20cm überschwemmt.
Nach einigen Zwischenstopps erreichen wir das Omnibus-
Terminal von Havanna. Ich hüpfe in ein Taxi und fahre nach Vedado in mein Stamm-Casa. Dort sind, wie mir berichtet wird, seit 5 Tagen, die Maler an der Arbeit. Ich verstehe nicht ganz, wie 4 Maler 5 Tage an dieser Wohnung arbeiten können. Als alter Heimwerker habe ich eine Wohnung der gleichen Größe alleine in zwei bis drei Tagen fix und fertig renoviert.
Ich werde mal wieder in die Wohnung der freund-
lichen Nachbarin dirigiert. Mein Zimmer muss zwar noch
kurz von seinen eigentlichen Bewohnerinnen evakuiert
werden. Aber das dauert nur ca. fünf Minuten.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Falls bis hierher noch irgendjemand gelesen hat, und auch
den Rest der aufregenden Lebensbeichte lesen will:
- Fortsetzung folgt -
(oder soll ich lieber für immer schweigen??)
Cuba59
(
Gast
)
Details
hallo mike,
du hattest mir ja schon deinen missmut über cuba die fünfte geschrieben. du hast schon recht, das man nach zig cuba besuchen überlegt wieder hin zufahren. es gibt ja auch noch andere interessante länder. und selbst in cuba ändern sich die zeiten und damit die menschen - ist ja auch normal. ich denke deswegen wird cuba mehr und mehr von diesem morbidensozialistischverträumten erinnerungen verlieren und nicht mehr diese anziehung ausüben, wie noch vor 10 bis 3 jahren. deswegen fahren ja die meisten leute hin, weil es eine zeitreise in eine andere welt ist bzw. war.
_____www.havananet.com______
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du hattest mir ja schon deinen missmut über cuba die fünfte geschrieben. du hast schon recht, das man nach zig cuba besuchen überlegt wieder hin zufahren. es gibt ja auch noch andere interessante länder. und selbst in cuba ändern sich die zeiten und damit die menschen - ist ja auch normal. ich denke deswegen wird cuba mehr und mehr von diesem morbidensozialistischverträumten erinnerungen verlieren und nicht mehr diese anziehung ausüben, wie noch vor 10 bis 3 jahren. deswegen fahren ja die meisten leute hin, weil es eine zeitreise in eine andere welt ist bzw. war.
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