Guantanamo - Mit einer Terroranklage gegen einen Fahrer von Osama bin Laden hat gestern das erste Militärtribunal der USA seit dem Zweiten Weltkrieg begonnen. Der 34-jährige Salim Ahmed Hamdan aus dem Jemen erschien ohne Handschellen vor den fünf Offizieren der Militärkommission in Guantanamo, dem US-Stützpunkt auf Kuba.
Seine Verteidiger haben die Anklage entschieden zurückgewiesen. Hamdan sei nur als Pilger unterwegs gewesen und habe auf dem Anwesen von bin Laden eine Gelegenheitsarbeit aufgenommen, erklärte Major Charlie Swift. Die Ankläger werfen Hamdan aber vor, dem Chef des Terrornetzwerkes Al Kaida nicht nur als Chauffeur, sondern auch als Leibwächter gedient und Waffen transportiert zu haben.
In den nächsten Tagen sollen außerdem ein Australier, ein weiterer Jemenit sowie ein Sudanese von der Militärkommission angehört werden. Bis es zum Prozessbeginn kommt, werden voraussichtlich mehrere Monate vergehen.
Die Verfahren finden unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in Guantanamo statt. Für die etwa 60 zugelassenen Journalisten gelten rigorose Auflagen. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch sowie die Amerikanische Anwaltskammer (ABA) haben erklärt, dass sie die Anhörung mit eigenen Vertretern verfolgen wollen. afp/ap
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Tribunal auf Guantanamo
