Der Schein trügt

12.08.2004 22:25
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Rey/Reina del Foro

Der Schein trügt
Leonardo Paduras zweiter Streich mit „Handel der Gefühle“
© Die Berliner Literaturkritik, 12.08.04

ZÜRICH (BLK) -- Vom zweiten Kriminalroman des kubanischen Schriftstellers Leonardo Padura aus der Reihe „Havanna-Quartett“ ist der Rezensent der heutigen „NZZ“ sehr angetan. Der Autor habe „sensibel“ und mit dem „sprichwörtlich schwarzen kubanischen Humor“ die Realität seiner Heimat Kuba analysiert.

Wie im Vorgängerroman stehe im Fokus der Handlung der „versoffene Antiheld“ und Kriminalpolizist Mario Conde, dessen Ermittlungen sich diesmal um den Tod einer jungen Chemielehrerin drehen. Dieser Fall führe Mario Conde in die „vermeintlich vorbildliche Welt“ der intellektuellen Oberschicht und sozialistischen Funktionäre, denn schnell offenbarten sich ihm beim Blick hinter die Kulissen skandalöse Zustände, geprägt von Betrug, Gelegenheitsprostitution und Nepotismus. In der Revolutionsgesellschaft im Wendejahr 1989 scheinen die Illusionen von einer perfekten kubanischen Welt zu bröckeln.

Autor Leonardo Padura habe sich besonders als Chefredakteur bei der kubanischen Kulturzeitschrift „Gazeta de Cuba“ seiner literarischen Arbeit widmen können. Die Gattung Krimi sei für ihn nur ein Vorwand, um sich mit den Themen der kubanischen Gesellschaft auseinander zu setzen. (hei/kli)

Literaturangaben:
PADURA, LEONARDO: Handel der Gefühle. Aus dem kubanischen Spanisch von Hans-Joachim Hartstein. Unionsverlag, Zürich 2004. 254 S., 18,90 €.


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