Amerikanisch-Kubaische Zusammenarbeit

29.07.2004 14:31
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#1 Amerikanisch-Kubaische Zusammenarbeit
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elcrocoloco ( gelöscht )

Allianz im Kampf gegen Krebs

Kuba: Zusammenarbeit mit US-amerikanischer Biotech-Firma. Entwicklung von Arzneistoffen

Das kubanische Zentrum für Molekular-Immunologie (CIM) und die US-amerikanische CancerVax Corporation mit Sitz im kalifornischen Carlsbad haben vor wenigen Tagen eine Zusammenarbeit bei klinischen Versuchen mit drei Krebsmedikamenten angekündigt. Nach einer Stellungnahme des CIM-Vermarkters CIMAB S.A. garantiert das Abkommen Gelder für Forschung, Herstellung und Vermarktung der in Kuba entwickelten Wirkstoffe. Vorangegangen war eine Sondererlaubnis des für die Überwachung der über 40 Jahre alten US-Handelssanktionen gegen Kuba zuständigen US-Finanzministeriums.

Wie das US-Außenamt betonte, ist die Sondergenehmigung aber kein Hinweis auf weitere Sanktionserleichterungen. Man habe lediglich wegen der potentiell lebensrettenden Qualität der Wirkstoffe eine Ausnahme gemacht. Ähnlich hatte die US-Regierung 1999 entschieden, als der Pharmamulti SmithKline Beecham – heute aufgegangen in GlaxoSmithKline – eine Lizenz für Tests mit einem kubanischen Impfstoff gegen die bakterielle Hirnhautentzündung Meningitis B erhielt. CIM-Generaldirektor Agustín Lage Dávila begrüßte die Zusammenarbeit mit »einem der führenden US-amerikanischen Unternehmen der Krebsforschung«. Sie eröffne der kubanischen Wissenschaft neue Wege. CancerVax-Chef David F. Hale unterstrich, sein Unternehmen habe sich das exklusive Vermarktungsrecht in den USA, den Staaten Westeuropas, Kanada, Japan, Australien, Neuseeland und Mexiko gesichert.

Das Abkommen soll CIM, CancerVax und deren beiden Töchtern Tarcanta Inc. und Tarcanta Ltd. in Irland auch die Möglichkeit zur Kooperation bei der Entwicklung von neuen Behandlungsmethoden gegen Lungenkrebs geben. Ein weiterer Vertrag zwischen CIMAB S.A., den beiden irischen CancerVax-Töchtern und der kanadischen Firma YM BioScience Inc. dient der Entwicklung von Medikamenten gegen Magen- und Leberkrebs. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich 6,2 Millionen Menschen an Krebs. Lungenkrebs, gefolgt von Magen- und Leberkrebs, fordert derzeit die meisten Opfer.

In Kuba und den meisten anderen Ländern der Region Lateinamerika/Karibik ist Krebs die zweitwichtigste Todesursache. CIM hat den Kampf gegen Krebs und andere nicht übertragbare Krankheiten mit seiner Gründung im Jahre 1994 aufgenommen und ist derzeit an mehr als 20 klinischen Versuchsreihen beteiligt. Krankenhäuser in Kuba, Argentinien und Spanien etwa testen gegenwärtig eine Brustkrebstherapie aus dem CIM-Labor.

Quelle: http://www.jungewelt.de/2004/07-29/009.php


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29.07.2004 14:45
avatar  Jorge2
#2 RE:Amerikanisch-Kubaische Zusammenarbeit
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Rey/Reina del Foro

Kubanische Versuchskaninchen.


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29.07.2004 17:55
#3 RE:Amerikanisch-Kubaische Zusammenarbeit
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Forums-Senator/in

Auch argentische und spanische Versuchskaninchen in diesem Fall.
Aber: wenn du keine Hoffnung mehr hast, bist du mit allem einverstanden.

Übrigens werden auch hier in Europa Versuche mit neuen Krebsmedikamente gemacht, bevor diese überhaupt zugelassen wurden.

Schockierender finde ich etwas anderes in dieser Nachricht. Die USA-Firma hat sich die Vermarktungsrechte für die interessantesten Pharma-Märkte gesichert, die schätzungsweise 80 % des Weltmarkts für Medikamente darstellen. Cuba geht dabei komplett leer aus? Oder hat sie sich wenigstens für Lateinamerika einige Rechte ausgehandelt?


Elisabeth


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29.07.2004 18:25
avatar  Jorge2
#4 RE:Amerikanisch-Kubaische Zusammenarbeit
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Rey/Reina del Foro

Genau das ist die Frage Elisabeth, ob die Kubaner daran partizipieren, wenn sie schon daran mitentwickelt haben, oder sogar den Mehranteil an der Entwicklung der Präparate hatten.


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