Carta de amor

27.07.2004 09:36 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 13:06)
avatar  Rey
#1 Carta de amor
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Rey
spitzen Mitglied

Hab heute einen langen Brief bekommen,der mich vor große Dechiffrierungsprobleme stellt.Auch wenn einem die orthographischen Besonderheiten langsam vertraut sind(iso statt hizo,alla statt haya,aserla statt hacerla)gelingt es mir nur etwa die Hälfte zu kapieren.Es fängt schon bei der Anrede an.Was heißt" Hola marina! Hola del mari!" Kann mich nicht erinnern daß sie mich jemals so genannt hätte.


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27.07.2004 09:47
avatar  chulo
#2 RE:Carta de amor
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Kann mich nicht erinnern daß sie mich jemals so genannt hätte.

Vielleicht wurden die Adressen vertauscht und eine andere muchachita schreibt Dir ?

Habe unlängst einen Brif aus Kuba bekommen (mit meiner Adresse) von einer Person, sie ich und auch Y. nicht kannte. Den Text konnte ich auch nicht zuordnen, es ging irgendwie um Enttäuschungen mit Männern.


Stell doch einfach Briefpassagen ins Forum, wir übersetzen das schon !

Marina, Mari: kann evtl. Seeleute / Seemänner heissen.
Ich hoffe für Dich, dass sie nicht marica meinte.


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27.07.2004 09:57
#3 RE:Carta de amor
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Rey/Reina del Foro

Vielleicht fangen die auch schon langsam an mit Kettenbriefen?
e-l-a


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27.07.2004 10:12
avatar  jan
#4 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

Auch in Cuba gibt es einen Adressenhandel. Eine chica gibt sie der anderen.
Dieser yuma ist großzügig, heißt dumm!
Briefe die man schickt laufen auch fehl: Statt nach H-49 nach W-49, anderer Name, aber egal.Antwort kommt umgehend, mit Lebensgeschichte usw. Möchte Kontakt, amicidad etc. Aber glaubt nicht, daß sie den Brief eventuell die paar Straßen weiter zustellt. No, es kommen noch ein paar, (mit Fotowünschen), obwohl man Desinteresse bekundet hat.


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27.07.2004 11:51 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 13:04)
avatar  Rey
#5 RE:Carta de amor
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Rey
spitzen Mitglied

Die Chica kenn ich schon, es handelt sich um keine Verwechslung oder so.Die betreffenden Passagen würde ich gern ins Forum stellen ,wenn ich die Hiroglyphen nur halbwegs entziffern könnte.


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27.07.2004 12:00 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 12:01)
avatar  jan
#6 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

No fear
Steht sowieso immer dasselbe drin
Ich hatte auch schonmal einen meiner Briefe 6x kopiert und nur die Anrede von Hand eingesetzt!


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27.07.2004 12:25
#7 RE:Carta de amor
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Forums-Senator/in

Rey,
es könnte evtl. eine Abkürzung von "marido" sein. Die Dame greift vielleicht etwas vor.

Dennoch, etwas schockierend finde ich die von dir geschilderte Orthografie schon. Mein 84jährige Schwiegermutter, die nur 7 Schuljahren vollbracht hat, schreibt nie solche Sachen. Im Gegenteil.

Aber beim heutigen schulischen Niveau in Cuba, wo Regimetreue mehr zählt als korrekte Schreibweise, ist dies nicht so verwunderlich.
Elisabeth


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27.07.2004 12:37
avatar  jan
#8 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Sehr beliebt ist das Kürzel: UPC

Unidos para c iempre


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27.07.2004 13:18
avatar  Rey
#9 RE:Carta de amor
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Rey
spitzen Mitglied

Sehr gängig ist die Verwechslung von b und v , ll u y, s und c oder z. In Havanna kam ich mal mit einem Nachtwächter ins Gespräch und er notierte sich meine Adresse.Ich kame für ihn aus Alemaña. Vielleicht schreiben die Nachtwächter bei uns ja Kuhba.


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27.07.2004 13:54 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 14:03)
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#10 RE:Carta de amor
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( Gast )

@ Rey II

In Antwort auf:
.Es fängt schon bei der Anrede an.Was heißt" Hola marina! Hola del mari!" Kann mich nicht erinnern daß sie mich jemals so genannt hätte.

Wo wurde der Brief aufgegeben?

Die Antwort könnte sein, daß sie einen Brief-Boten ins Ausland ausfindig machen konnte.
Schnell ein paar Schreiben an Freunde und Verwandte im Exil verfaßt und dann beim Einsacken in die Kuverts die Briefe vertauscht hat.


Sei froh, daß die Anrede nicht z.B. "Mi amor Pablo" lautet..

Yer Baby !


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27.07.2004 14:03
avatar  jan
#11 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

@ Elisabeth
Vor 75 Jahren konnte natürlich nur eine Minderheit die Schule besuchen und die war dann vielleicht auch geistig rege, außer dass sie privilegiert war.
Sieh doch mal was unser deutscher, werdende 19 Jähriger Vater mit Realabschluss mit Notendurchschnitt 1,9 so schreibt!
Bei 35 Grad könnte ich auch nichts lernen
jan


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27.07.2004 14:31 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 14:33)
avatar  Rey
#12 RE:Carta de amor
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Rey
spitzen Mitglied

Der Brief kommt aus Las Tunas. Einen Boten wird sie wohl nicht gefunden haben,der Brief war genau 1 Monat unterwegs.
Manchmal fragt man sich schon ,was die fröhliche kubanische Kinderschar in den schulpflichtigen 9 (?)Jahren auf den, ach so vorbildlichen, Schulen eigentlich lernt.Englisch z.b. Fehlanzeige.Wenn ich sage ,daß in Deutschland Jose Martí kein Schwein kennt ,ernte ich Kopfschüttel. Fragt man ob sie den Namen "Goethe" kennen.... Zählen und Rechnen wird jedoch beherrscht (außer von Bankangestellten und Kellnern)


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27.07.2004 14:33
avatar  chulo
#13 RE:Carta de amor
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Bei 35 Grad könnte ich auch nichts lernen

und alle Schulbänke voll mit knusprigen, heissen mulaticas ... hätteste noch schreiben müssen !

Ich wäre gerne in Kuba zur Schule gegangen !


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27.07.2004 14:47
avatar  jan
#14 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Las Tunas

Wohnt sie in Jesus?
Dann war der Brief vielleicht für mich?


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27.07.2004 15:26
#15 RE:Carta de amor
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Vor 75 Jahren konnte natürlich nur eine Minderheit die Schule besuchen und die war dann vielleicht auch geistig rege, außer dass sie privilegiert war.

Nein Jan, das ist nicht so.

Meine Schwiegermutter kam aus einer einfachen Familie, nichts mit privilegiert. Aber so um 1930 herum, als sie in der Schule war gingen in den Städten Cubas alle Kinder in die Schule. Sechs Jahre waren obligatorisch und gratis.

Als mein Mann im Jahr 1959 seine obligatorische Schulzeit von damals 7 Jahren beendete waren diese immer noch gratis. Ausserdem wurde gratis ein was mein Mann ein "Frühstück" nennt abgegeben. Das war aber wohl eher ein "Znüni".

Tja, FC hat der Welt einiges weisgemacht...


Elisabeth


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27.07.2004 15:40
avatar  jan
#16 RE:Carta de amor
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jan
Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Aber so um 1930 herum, als sie in der Schule war gingen in den Städten Cubas alle Kinder in die Schule. Sechs Jahre waren obligatorisch und gratis.



Das glaube ich nicht! Alle Kinder gingen in die Schule? Alle weissen oder hellen vielleicht.
Auch heute besteht 6 Jahre Schulpflicht und gratis sowieso. Lehrbücher sind Mangelware und Schreibutensilien müssen gekauft werden, Kugelschreiber meist mit harter Währung! Leider.
Was war denn mit der Alphabetisierungs -Kampagne? Reine Propaganda?


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27.07.2004 15:54 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 15:56)
#17 RE:Carta de amor
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Forums-Senator/in

In Antwort auf:
Was war denn mit der Alphabetisierungs -Kampagne? Reine Propaganda?

Du hast nicht richtig gelesen Jan. Ich habe geschrieben "in den Städten". Und es steht dir natürlich frei zu glauben was du willst. Es ist natürlich nicht so einfach, historische Realitäten ins Auge zu schauen, wenn man in seiner Jugend mit anderen "Wahrheiten" indoktriniert wurde.

Die Alphabetisierungskampagnen gab es natürlich. Mein Mann war selbst einer der Alphabetisierungshelfer. Schon mit 14 ging er allein in die Berge hinter Las Mercedes (Granma) und hat dort eine Bauernfamilie Lesen und Schreiben beigebracht. Das hat er also während dem Batista-Regime so gut gelernt, das er in der Lage war, andere zu unterrichten. Die Zentrale war in Las Mercedes selbst. Dorthin gingen sie am Abend zurück in eine Art Kaserne. Die Gebäude stehen heute noch. Es ist eine grosse Schule drin.

Wir waren vor einigen Jahren auch bei der Familie die mein Mann unterrichtet hat. Auch dort hat sich in den 40 Jahren überhaupt nichts geändert. Wir mussten 2 Stunden über ein holpriges Bergsträsslein hinauflaufen. Lesen und Schreiben kann die Familie immer noch etwas, nur nützt es nicht viel, denn, wenn schon hie und da ein Exemplar von Granma den Weg hoch findet, ist der schon mindestens ein Jahr alt. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass es den Menschen dort oben fehlte...

Was ich sagen wollte: im Jahr 1959 waren auf dem Lande viele Analphabeten. Nur: welchen Anteil der Bevölkerung dies ausmachte ist unklar. Innerhalb von 1-1/2 Jahren wurde die Aktion übrigens abgebrochen. Da konnten offenbar alle schon Lesen und Schreiben.


Elisabeth


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27.07.2004 20:05 (zuletzt bearbeitet: 27.07.2004 20:15)
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#18 RE:Carta de amor
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( Gast )

Elisabeth:
<<Nur: welchen Anteil der Bevölkerung dies ausmachte ist unklar.
Innerhalb von 1-1/2 Jahren wurde die Aktion übrigens abgebrochen.
Da konnten offenbar alle schon Lesen und Schreiben.<<

Aus dem Buch: Historia de Cuba,
Noveno grado
Campana de Alfabetizacion

Im Schuljahr 1958/59 gab es 717 417 Schüler (alumnos).
Im Schuljahr 1959/60 1 050 119 Schüler.
In diesem Schuljahr wurden auf dem Lande so viele neue Schulen eröffnet wie in 50 Jahren der Neokolonialzeit.
So kann man schon annehmen, dass die Armen nach der Revolution
die Schule besuchen konnten, was vorher nicht möglich war.

Im Jahr 1961 gab es 979 207 Analfabeten.
Etwa 121 000, meist Jugendliche haben etwa 700 000 Leuten lesen und schreiben beigebracht.
So sind nur 3.9% der Kubaner Analfabeten geblieben.
Kuba hatte etwa 6 Millionen Einwohner.

Gruss
Jose


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27.07.2004 20:26
#19 RE:Carta de amor
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Rey/Reina del Foro

Lustiger Themenwandel vom Liebesbrief zum Anal-fabeten.
e-l-a


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