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Castro weist Vorwürfe zurück
Dienstag, 27. Juli 2004 / 07:53:41
Castro weist Vorwürfe wegen Sextourismus zurück
Havanna - Der kubanische Präsident Fidel Castro hat die Vorwürfe von US-Präsident George W. Bush zurückgewiesen, seine Regierung fördere den Sextourismus auf der Karibikinsel.
Dies sind unbeschreibliche und grobe Verleumdungen, sagte Castro in einer Rede zum Revolutionsjahrestag am Montagabend in der kubanischen Stadt Santa Clara. Er warnte Bush zugleich vor einem Angriff auf Kuba. Wir Kubaner sind bereit zu sterben, wir fürchten deine enorme Macht nicht, betonte Castro.
Fidel Castro wehrt sich.
Foto: smendes.com
Bush hatte bei einer Pressekonferenz am 16. Juli gesagt, dass Kuba eines der Hauptziele des Sextourismus sei und dass dieser von der kommunistischen Regierung sogar gefördert werde. Nach kubanischer Ansicht hatte Bush dabei frühere Aussagen Castros aus dem Zusammenhang gerissen.
Kuba feierte Jahrestag
Kuba feiert jedes Jahr am 26. Juli den Jahrestag des Überfalls auf die Moncada-Kaserne in der Stadt Santiago. Mit dieser Kommandoaktion hatte Castro im Jahr 1953 versucht, den Diktator Fulgencio Batista zu stürzen.
Die Aktion schlug fehl und kostete mehrere Dutzend Teilnehmer das Leben, doch gilt sie in der offiziellen kubanischen Geschichtsschreibung als der Beginn der Revolution. Castro übernahm am 1. Januar 1959 die Macht auf der Karibikinsel.
rp (Quelle: sda)
Castro weist Bushs Kritik des Sex-Tourismus zurück
Havanna (AFP) - Der kubanische Staatschef Fidel Castro hat empört die Anschuldigungen von US-Präsident George W. Bush zurückgewiesen, wonach Kuba das neue Lieblingsziel von Sex-Touristen aus den USA und Kanada sei. Die "Verleumdungen und Lügen des Herrn Bush und seiner nächsten Berater" seien zur Rechtfertigung der jüngst verschärften US-Sanktionen gegen Kuba erdacht worden, rief Castro vor rund tausend Zuhörern in Santa Clara.
Bei der großen Mehrzahl der Touristen in Kuba handele es sich um Rentner in Begleitung ihrer Familien, welche die "außergewöhnliche Ruhe" der Insel genießen wollten, sagte Castro in der Rede vor dem diplomatischen Corps seines Landes.
Rund 45 Minuten seiner insgesamt anderthalbstündigen Rede, die vom Staatsfernsehen direkt übertragen wurde, zitierte Castro aus einem neuen Buch über den US-Präsidenten, das sich vor allem dessen früheren Alkoholproblemen widmet. In "Bush on the couch" zeichnet der Psychoanalytiker Justin Frank das Porträt eines paranoiden und größenwahnsinnigen Mannes, der von Wut und Angst geleitet wird.
Bush glaube, dass ihn eine göttliche Inspiration zum Angriff auf den Irak geführt habe, spottete der 77-jährige Revolutionsführer: "Hoffentlich wird das nicht der Fall sein für Kuba, und hoffentlich wird Gott Bush nicht befehlen, unser Land anzugreifen."
Über die wirtschaftliche und soziale Lage Kubas verlor Castro kein Wort. Er sprach aus Anlass des 51. Jahrestages des von ihm geführten Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba. Die Attacke am 26. Juli 1953 gilt als Beginn der kubanischen Revolution
http://de.news.yahoo.com/040727/286/44ux5.html
Yer Baby !
#3 RE:Castro weist Bushs Kritik des Sex-Tourismus zurück
Seine ganze Rede kann im originalen Wortlaut auch nachgelesen werden:
http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2004/esp/f260704e.html
Die deutsche Uebersetzung dazu findet Ihr hier:
http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2004/ale/f260704a.html
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@ Ela
In Antwort auf:
Ja, wieder ein echter Fidel - rüstige Rentner in Begleitung ihrer Eltern?
Hier die betreffende Passage im Original aus UJCs Linkverweis:
Herr Bush zögert auch nicht, den kanadischen Touristen dieselbe Bezeichnung anzuhängen, wo jedermann weiß, dass es sich in erster Linie um Rentner und Menschen des Seniorenalters handelt, die von ihren Familienangehörigen begleitet die außergewöhnliche Ruhe und Sicherheit, die Bildung, die Kultur und die Gastfreundschaft suchen und genießen, die sie in unserem Land vorfinden.
Wie würde Herr Bush die Dutzende Millionen Touristen bezeichnen, die jedes Jahr die Vereinigten Staaten besuchen, wo die Kasinos, die Spielhäuser, die Einrichtungen für männliche und weibliche Prostitution und viele andere Arten von mit der Pornographie und dem Sex verbundene Tätigkeiten zahlreich vertreten sind, von denen es keine dieser Art auf Kuba gibt und die der revolutionären Kultur unseres Volkes fremd sind?
Wie würde er die Dutzenden Millionen Europäer bezeichnen, die jedes Jahr Spanien besuchen, wo zahlreiche Presseseiten sich dem widmen, die Namen, Adressen, körperlichen, kulturellen und intellektuellen Merkmale, Spezialitäten und individuellen Gaben für jeden Geschmack derjenigen Personen zu veröffentlichen, die das antike Gewerbe der Prostitution ausüben? Würde er die US-amerikanische und spanische Fremdenverkehrsindustrie als Sextourismus bezeichnen?
Keine der erwähnten Aktivitäten findet in Kuba statt. Jedoch in dem fiebrigen und fundamentalistischen Geist des allmächtigen Herrn des Weißen Hauses und seiner engsten Berater muss man jetzt Kuba nicht nur vor der „Tyrannei" „retten", sondern man muss „die kubanischen Kinder vor der sexuellen Ausbeutung und dem Menschenhandel retten", „man muss die Welt von diesem schrecklichen Problem befreien, dass 150 Kilometer von den Vereinigten Staaten entfernt vorhanden ist".
Hat ihm niemand gesagt, dass vor dem Sieg der Revolution von 1959 ungefähr Einhunderttausend Frauen aus Armut, wegen der Diskriminierung und fehlenden Arbeitsplätze direkt oder indirekt die Prostitution ausübten? Dass die Revolution diesen Bildung und Arbeitsplätze vermittelt hat, und dass seitdem die sogenannten „Toleranzgebiete", die in der von den Vereinigten Staaten aufgezwungenen mediatisierten Republik und Neokolonie bestanden, verboten wurden?
Yer Baby !
elcrocoloco
(
gelöscht
)
#7 Die Darstellung im Spiegel ist auch sehr interessant!
Von der Revolution zur Prostitution
Von Lisa Erdmann
Die Kuba-Politik spielt in jedem US- Präsidentschaftswahlkampf eine Rolle. Jetzt warf George W. Bush der Regierung in Havanna vor, sie unterstütze den Sextourismus. Der Maximo Lider reagierte empört. Doch die Vorwürfe sind keineswegs so haltlos, wie Castro glauben machen will.
REUTERS
Fidel Castro: "George Bush ist ein Alkoholiker und Analphabet"
Vor deftigen Worten hat Fidel Castro nie zurück geschreckt. Doch dieses Mal war der alte Mann offensichtlich wirklich richtig wütend auf den amerikanischen Präsidenten. Der Vorwurf hatte tief und schwer getroffen.
In seiner Rede zum Jahrestag des gescheiterten Revolutionsversuchs von 1953 knöpfte er sich Bush vor. "Dies sind unbeschreibliche und grobe Verleumdungen", sagte Castro. Er nannte George W. Bush einen Alkoholiker und Analphabeten. Der US-Präsident habe seine früheren Alkoholprobleme nur durch religiösen Fundamentalismus in den Griff bekommen, den er als Verteidigungsmechanismus benutze.
Bush hatte vor zehn Tagen gesagt, dass Kuba eines der Hauptziele des Sextourismus sei und dass die kommunistische Regierung ihn sogar fördere. Aus Kuba hatte es damals schon heftige Kritik gegeben: Bush habe frühere Aussagen Castros aus dem Zusammenhang gerissen, hieß es. So hatte der Staats- und Parteichef vor rund zehn Jahren einmal versichert, dass im sozialistischen Kuba selbst Prostituierte einen Hochschulabschluss hätten.
Es ist ein Jahrzehnte altes Ritual, das derzeit zwischen Kuba und den USA abläuft. In den 45 Jahren seit der kubanischen Revolution hat Fidel Castro zehn amerikanische Präsidenten erlebt. Sie alle hatten ein Ziel: das unliebsame Regime vor ihrer Haustür unter ihre Kontrolle zu bekommen. Und die amerikanischen Präsidenten haben ihrerseits jeweils das gleiche erlebt: einen starrköpfigen Diktator. Was sich dagegen dramatisch verändert hat, sind die Lebensbedingungen der Menschen auf Kuba - vor allem seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
81 Prozent für Bush
In alter Republikaner-Manier hat Bush kürzlich damit begonnen, die konservativen, Castro-feindlichen Exil-Kubaner in Florida zu umwerben. Er bedankte sich auf seine Weise dafür, dass sie ihm vor vier Jahren mit 81 Prozent ihrer Stimmen bei dem Auszählskandal in Florida einen hauchdünnen Vorsprung und damit das Entrée ins Weiße Haus verschafften: Er verschärfte die Sanktionen gegen den Karibikstaat weiter.
AP
George W. Bush: Auf Stimmenfang bei den Exil-Kubanern
In den USA lebende Kubaner dürfen nur noch alle drei Jahre ihre Verwandten auf der Insel besuchen, bisher durften sie einmal im Jahr dorthin reisen. Pro Tag dürfen sie auf der Reise nur noch 50 Dollar ausgeben; bisher 167. Die monatlichen Geldüberweisungen dürfen 75 Dollar nicht mehr überschreiten; vorher 100. Das Ziel der Aktion: Bush will den Devisenfluss und damit am Ende das Regime zum Zusammenbruch bringen.
Der Dollartransfer auf die Palmeninsel ist mit den Jahren so eine Art lebensnotwendiger Dauerinfusion für das System geworden. Rund eine Milliarde Dollar reichen die amerikanischen Exil-Kubaner nach Uno-Schätzungen pro Jahr an ihre Verwandten weiter. Allerdings spaltet der Geldstrom die kubanische Gesellschaft in zwei Teile: die Dollar- und die Peso-Klasse. Wer mit US-Geld versorgt wird, kann auf Kuba relativ gut leben. In den über das ganze Land verteilten "Shopping" genannten Dollar-Geschäften, gibt es von der Zahnbürste bis zur Waschmaschine alles zu kaufen.
Wer keine Verwandten hat, hat ein Problem: Er muss Dollar auftreiben. Denn der Anspruch aller Bürger über Lebensmittelkarten auf die notwendigen Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel besteht häufig nur in der Theorie. Das marode Wirtschaftssystem kann seine eigenen Leute nicht versorgen - und es verfällt zusehends weiter.
Für viele Kubaner besteht die einzige Chance, Dollar zu ergattern, im Tourismus. 1,7 Millionen Besucher kommen jedes Jahr auf die Palmeninsel. Viele kommen zum Sonnenbaden und Tauchen. Immer mehr kommen wegen Sex.
Begehrtes Gut Dollar
Die Jobs in Hotels und Restaurants sind extrem begehrt. Hier lassen sich oft an einem Tag mehr Trinkgeld-Dollars verdienen als der Peso-Lohn für den ganzen Monat wert ist. Manche vermieten privat Zimmer, andere eröffneten die seit einigen Jahren erlaubten Mini-Restaurants mit höchstens drei Tischen, wieder andere chauffieren nach Feierabend in ihren Autos Touristen durch die Gegend. Und nicht wenige Frauen zwingt die Armut, sich zu prostituieren.
AP
Fidel Castro 1959: Seit 45 Jahren als Diktator an der Macht
Dass Kuba inzwischen zu den bei Sextouristen begehrten Reisezielen gehört, ist unbestritten. Selbst die kubanische Regierung würde das wohl höchstens der Form halber dementieren. Auf den entsprechenden Internetseiten tauschen sich Männer munter über die Vorzüge der einzelnen Länder aus. Laut Jörg Nowak vom Katholischen Missionswerk Missio, das eine Kampagne gegen Sextourismus gestartet hat, nennen die Männer vor allem die Preise als Vorteil Kubas. "Die letzte Bastion für billige Pussis", zitiert Nowak einen Forums-Eintrag.
Genaue Details über den Umfang des Sextourismus kennt Missio nicht, denn Hilfsorganisationen und Menschenrechtler sind dort unerwünscht. Auch amnesty International hat nicht mehr Informationen, als dass Sextourismus auf Kuba ein großes Thema ist. "Seit mehr als zehn Jahren", erklärt Jerôme Cholet, "hat keine ai-Delegation mehr Zutritt nach Kuba bekommen."
Informationen, dass die Regierung die Prostitution aktiv unterstützt, wie Bushs Vorwurf lautet, haben beide Organisationen nicht. Die Vermutung geht eher dahin, dass diese Form der Devisenbeschaffung geduldet wird und staatliche Stellen nichts dagegen unternehmen - manchmal allerdings etwas dafür: Vor fünf Jahren wurden mehrere leitende Mitarbeiter des kubanischen Tourismus-Ministeriums nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entlassen, weil sie Sextourismus begünstigt haben sollen.
Doch wie viel an Bushs Vorwurf der aktiven Förderung der Prostitution auch dran ist - pikant ist grade dieses Thema allemal. Schließlich hatten der von Washington protegierte Diktator Batista und die Mafia Kuba zum Bordell und Vergnügungsviertel der USA umfunktioniert. Das endete erst mit Castros Revolution 1959. Doch 45 Jahre später ist Kuba offenbar wieder da angekommen, wovon sich die Menschen auf der Insel einmal befreien wollten.
(
Gast
)
#10 RE:Castro weist Bushs Kritik des Sex-Tourismus zurück
In Antwort auf:
Laut Jörg Nowak vom Katholischen Missionswerk Missio, das eine Kampagne gegen Sextourismus gestartet hat,
MISSIO Aachen & München sind eingentlich nicht in der Karibik für die christliche Bekehrung etc. zuständig.
Dort arbeitet eher das Adveniat...
Nochmals am Rande: Der Bruder vom Kardinal Karl Lehmann arbeitete bei Missio-München, wo er sich ein gependetes Grundstück billigst einverleibte (Abendzeitung München berichtete).
Strafechtliche oder berufliche Konsquenzen für den damaligen Bischofs Bruder - Versetzung zur katholischen Nachrichtenagentur
Yer Baby !
In Antwort auf:
Die Vermutung geht eher dahin, dass diese Form der Devisenbeschaffung geduldet wird und staatliche Stellen nichts dagegen unternehmen - manchmal allerdings etwas dafür: Vor fünf Jahren wurden mehrere leitende Mitarbeiter des kubanischen Tourismus-Ministeriums nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entlassen, weil sie Sextourismus begünstigt haben sollen
Dazu eine kleine Anekdote.
Ich reise meist mit Cubana nach Cuba. Vor ca. 3-4 Jahren hatten die einen Werbefilm über Cuba programmiert, so wie eben üblich in den Flugzeugen.
Gross war meine Überraschung als ungefähr mitten im Film eine Szene auftauchte wo unverhohlen sexuelle Handlungen durch ein sozusagen nacktes Paar simuliert wurden. Zwar im Gegenlicht, aber eindeutig. Die Szene dauerte höchstens eine halbe Minute.
Dass dieser Werbefilm in Cuba nicht durch den allerhöchsten Stellen genehmigt wurde kann ich mir kaum vorstellen.
Bei späteren Flügen mit Cubana tauchte diese Szene nie mehr auf.
Elisabeth
#12 RE:Fidels Rede vom 26. Juli 2004
So, fuer alle die ihn noch nicht gehoert haben (oder noch mal hoeren wollen) gibt's hier seine ganze Rede nochmals zum Reinhoeren:
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Ich lach mich tot - diese Doppelmoral hier im Forum.
In Deutschland war bereits jeder zweite Mann einmal oder öfter bei Prostituierten.
Aber hier im Forum --neeeeinnnnn. Das wird entschieden dementiert.
Und was bitteschön - für die Herren und Damen Moralapostel - ist denn an der Prostitution soo schlimm???
Aber halt - ich vergaß ja- hier im Forum gibt es sowas ja nicht.
Gruß
Dirás que soy un soñador pero no soy el único
(
Gast
)
#15 RE:Fidels Rede vom 26. Juli 2004
Im Büro rede ich mit dem jungen Mitarbeiter der schon eine Familie hat.
Vorbei geht eine, nicht mehr so junge aber attraktive Frau
und hinter ihr die Fahne von nicht so teuerem Parfum.
Er, mehr für sich: Es riecht wie in einem Bordell.
Ich mache grosse fragende Augen und er sagt:
Das gehört doch zur Allgemeinbildung eines Mannes.
Gruss
José
#16 RE:Castro weist Bushs Kritik des Sex-Tourismus zurück
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