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Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:
...wenn z.b. ein frachtschiff in havanna angelegt hat, darf es 6 monate nicht mehr in einem hafen der usa seine ladung löschen. da werden bestimmt ein haufen reedereien von frachten nach kuba absehen.
Die Russen mit ihren verrosteten Frachtern liefern Waren aus anderen Mittel/Südamerikanischen Ländern, z.B. aus Brasilien oder Kolumbien. Anlegehafen ua. Santiago.
#53 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:Ob der Kubi mit seinen Fulas erst mal bissel minderwertiges Zeug total überteuert vom Staate abkauft oder ob man dem Bartmann die Kohle direkt in die Hand drückt, macht für die Staatseinnahmen nur einen geringfügigen Unterschied.
Natürlich muss er dann zuerst wie jeder guter Buchhalter (ich sage jetzt mal nicht "Kapitalist") seine Unkosten und die Kosten für die Warenbeschaffung abziehen. Dann bleibt aber garantiert viel übrig, denn Cuba presst ihre Lieferanten wie eine Zitrone und liefert für deine USD nur mässige, sprich billige, Qualität.
Die Sauerei besteht dabei darin, daß der Normalkubaner bei diesem Kreislauf nicht mal mitmachen kann, weil er von seinem Staate als Lohn seiner Arbeit die zum einkaufen nötige Währung überhaupt nicht erhält.
e-l-a
In Antwort auf:Woher soll den der kubanische Staat die nötige Menge Devisen besitzen um seine Leute mit USD zu bezahlen? Und in welchen Drittweltländern geschieht dies?
Die Sauerei besteht dabei darin, daß der Normalkubaner bei diesem Kreislauf nicht mal mitmachen kann, weil er von seinem Staate als Lohn seiner Arbeit die zum einkaufen nötige Währung überhaupt nicht erhält.
Die Kritik, dass der kubanische Staat seine Leute in Pesos bezahlt, viele Dinge (in den Shoppies) nur für USD zu haben sind mag oberflächlich betrachtet zwar richtig sein, in Wirklichkeit haben aber über 60% der Kubaner Zugang zu Devisen, z.B. durch Familie im Ausland oder durch Kontakte mit Ausländern usw. Irgendwann wollen sie diese Devisen auch ausgeben und eine Möglichkeit ist es in den staatlichen Devisenläden Importartikel zu kaufen. Diese muss Kuba selbst auf dem Weltmarkt für Devisen kaufen, da der Peso dort wertlos ist. Ebenso gibt es Medikamente, Energiestoffe, Technologie auf dem Weltmarkt nur gegen Devisen.
Übrigens, indirekt wird sicherlich ein großer Teil dieser 'abgeschöpften' Devisen dem Normalkubaner in Form von subventionierter Energie, medizinischer Versorgung, Lebensmittelrationen etc zugeführt.
Moskito
(
Gast
)
#55 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:
Die Kritik, dass der kubanische Staat seine Leute in Pesos bezahlt, viele Dinge (in den Shoppies) nur für USD zu haben sind mag oberflächlich betrachtet zwar richtig sein, in Wirklichkeit haben aber über 60% der Kubaner Zugang zu Devisen, z.B. durch Familie im Ausland oder durch Kontakte mit Ausländern usw.
Und damit sind wir wieder bei Deinem Embargo und den Einschränkungen der Überweisung durch die USA. Denn das trifft dann auch diese Leute und damit beginnen die Probleme.
Und es ist ja wohl nicht richtig, dass so viele Menschen abhängig sind von Überweisungen aus dem Ausland. Dass war in der DDR zB nie so. Da waren es nette Nebeneinnahmen und man konnte auch mal in die Shopies gehen.
Und in welchen Dritten Welt Land, um bei Deiner Argumentation zu bleiben, ist es so, dass die Menschen von Überweisungen aus dem Ausland abhängig sind?
Warum hat denn Kuba dann auch bitte schön den Dollar eingeführt als Währung? Weil diesem Staat und seinem Diktator das Wasser bis zum Hals steht und er an die Devisen kommen wollte, die zu Hause gebunkert wurden!
In Antwort auf:
Übrigens, indirekt wird sicherlich ein großer Teil dieser 'abgeschöpften' Devisen dem Normalkubaner in Form von subventionierter Energie, medizinischer Versorgung, Lebensmittelrationen etc zugeführt.
Und genau da liegt auch wieder das Problem! Denn wenn dieser Kreislauf durch Einschränkung der Überweisungen, Verdrängung von Touris wie uns zusammenbricht, dann bricht früher oder später der Staat zusammen, da er nicht mehr subventionieren kann, die Leute dann darben müssen und irgendwann die Schnauze voll haben.
Man braucht es nicht weiter auszuführen, aber die Volkswirtschaft, die eh kaum vorhanden ist, liegt doch am Boden. Auch dadurch, dass zuviele Leute für zuwenig Arbeit da sind, die aber bezahlt werden wollen. Nimm doch die Restaurants, dort hast Du teilweise 6-8 Kellner für gleiche Anzahl Kunden (und trotzdem ist der Service für den Ar****).
Ist doch ein Problem des Sozialismus, ARBEIT FÜR ALLE.
Volkswerft Stralsund in der DDR hatte vor der Wende knapp 7500-8000 Beschäftige, jetzt glaube ich 1200 und arbeitet noch nicht rentabel.
Usw usw usw
_________________________________
(Lebe das Leben! Du hast nur eins!)
#56 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:Also stützt sich das System deiner Lesart nach offiziell auf Gusanos und Prostitution, Shoppies sind demzufolge vorrangig für chulos, putas und Gusanoclans da, wenn es denn für die Arbeiter keinen offizielen Zugang zum Dollar gibt. Schöner Sozialismus ist das.
Die Kritik, dass der kubanische Staat seine Leute in Pesos bezahlt, viele Dinge (in den Shoppies) nur für USD zu haben sind mag oberflächlich betrachtet zwar richtig sein, in Wirklichkeit haben aber über 60% der Kubaner Zugang zu Devisen, z.B. durch Familie im Ausland oder durch Kontakte mit Ausländern usw.
Eigentlich hat jedes finstere Drittweltland eine einheitliche Landeswährung, die für alle gleichermaßen gilt und die man auch erhält, wenn man arbeitet. Diese kubanische Dollar-und-Peso-Perversion mit all ihren Ungerechtigkeiten gegenüber der arbeitenden Bevölkerung ist einmalig auf der Welt.
e-l-a
#57 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:Würde den Leuten ordentlicher Lohn gezahlt und dafür die Preise für Wasser und Strom der Realität angepasst werden, gäbe es weniger Verschwendung und dadurch auch weniger Mangel.
Übrigens, indirekt wird sicherlich ein großer Teil dieser 'abgeschöpften' Devisen dem Normalkubaner in Form von subventionierter Energie, ......zugeführt.
e-l-a
#58 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
@devil
In Antwort auf:Nein gewiß nicht. Abhängigkeiten sollten in jedem Falle vermieden werden. Abhängigkeiten von Bruderländer, Weltbanken, im Ausland lebende Verwandte usw. Deshalb bedeutet Entwicklungshilfe heutzutage auch Hilfe zur Selbsthilfe und nicht Finanzierung eines Abhängikeitsverhältnisses wie noch zu Zeiten der UDSSR. Soweit ich mich erinnere, hat niemand in dieser Diskussion diese Situation begrüßt? (Ah ja, außer Quesito, der meinte Kuba bekäme schon mehr als genug Entwicklungshilfe durch Exilkubaner und Yumas.)
Und es ist ja wohl nicht richtig, dass so viele Menschen abhängig sind von Überweisungen aus dem Ausland
Es geht nur um die Beschreibung des Ist-Zustandes.
Moskito
@ devil
In Antwort auf:Nach Wegfall der "brüderlichen" Hilfe der SU stand vor allem dem kubanischen Volk das Wasser bis zum Halse. Es muss eine harte Zeit gewesen sein in der es für viele ums Überleben ging.
Warum hat denn Kuba dann auch bitte schön den Dollar eingeführt als Währung? Weil diesem Staat und seinem Diktator das Wasser bis zum Hals steht und er an die Devisen kommen wollte, die zu Hause gebunkert wurden!
Ich habe schon an vielen Stellen versucht zu erklären, dass auf dem Weltmarkt gewisse Produkte wie Erdöl, Medikamente, Lebensmittel, Technologie usw. nur gegen harte Währungen erworben werden können. Noch mal meine Frage, wie soll ein Land in der Situation Kubas (wirtschaftliche Isolation) an Devisen kommen?
Nun den kubanischen Weg kennen wir. Einnahmen durch Tourismus, Abschöpfung der familiären Zuwendungen, Gebühren und Steuern auf jegliche Transaktionen mit Ausländern. Darunter fallen auch die Zahlungen für z.B. PRE, PVE, Heiratsgebühren usw., usw.
Moskito
In Antwort auf:ELA, du überinterpretierst mich, oder soll ich sagen, deine Fantasie geht ein wenig mit dir durch?
Also stützt sich das System deiner Lesart nach offiziell auf Gusanos und Prostitution, Shoppies sind demzufolge vorrangig für chulos, putas und Gusanoclans da, wenn es denn für die Arbeiter keinen offizielen Zugang zum Dollar gibt..
Es ging um die Devisenbeschaffung (ächz, warum muss man bloß immer alles wiederholen). Meines Wissens ist die Hauptdeviseneinnahmequelle Kubas der Tourismus, vornehmlich der AI-Pauschaltourismus. An zweiter Stelle stehen die Exilkubaner mit ihren direkten finanziellen Zuwendungen. Natürlich gehören auch chulos und jineteras zu den Devisenbringern, aber ob sie nun eine "vorrangige" Stellung bei der Finanzierung des Staatshaushaltes haben, sei mal dahingestellt.
Ich habe aber tatsächlich Kubaner sagen hören, Fidel sei der größte Zuhälter Kubas, da er durch die Einrichtung der Shoppies die Prostitution fördere...
In Antwort auf:Ob der Sozialismus schön ist oder nicht, stand von meiner Seite nie zur Debatte. Im übrigen schriebst du kürzlich "Diese und weitere andere Symptome lassen eher den Schluss zu, dass es sich hierbei um eine Art "Staatsmonopolistischer Kapitalismus" handelt. Also wenn schon, musst du schreiben: "schöner Staatsmonopolistischer Kapitalismus" ist das. ;-))
Schöner Sozialismus ist das
Ich versuche deutlich zu machen, dass die schwierige wirtschaftliche und politische Situation in Kuba sich befindet, nicht alleine eine Folge des Handelns oder Nichthandelns dieser Regierung ist, sondern, wie schon mehrfach betont, im geopolitischen Zusammenhang gesehen werden muss.
Moskito
#61 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
(
Gast
)
#62 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:
...........nix
Jeje, das war zumindest die beste Aussage der Woche hier. Leider bin ich ein Labersack und schreib doch weiter.
@ Quesito
In Antwort auf:
Wenn Kuba keine Kredite bekäme, warum sind sie dann so verschuldet!
Gute Frage. Woher kommen die Schulden? Da fehlt wirklich ein Aktenfresser wie Joaquin...
Vielleicht(sogar sehr wahrscheinlich) ein gewisser Teil aus der Vor-Fidel-Zeit?
Ein großer(?) Teil aus Krediten von den ehemaligen "brüderlichen" Partnern.
S.h. DDR-Mark Kredite, die Kohl&Co den Kubanern mit dem Umtauschkurs 1:2 (BRD-Bimbes gegen Marx-Mark) aufbürgte.
Yer Baby !
(
Gast
)
#64 RE:Lebendiger Sozialismus - Kuba
In Antwort auf:
@ Quesito Wenn Kuba keine Kredite bekäme, warum sind sie dann so verschuldet!
Kuba exportiert für cca 1,5 Milliarden $ und importiert um 4,2 Milliarden $.
Defizit wird mit Tourismus cca 2.0 und Überweisungen nach Kuba 1,0 Milliarden $
teilweise gedeckt. Es fehlen aber jährlich mehr als 0,5 Milliarden $.
Kuba muss, weil sie keine Normale Kredite bekommt,
die Zinsem um 15 bis 20% bezahlen.
In diesem Jahr wird etwa eine Einfuhr aus USA von 0,5 Milliarden $ erwartet.
Und kein Export nach USA.
Deswegen auch die schnelle Reaktion im Juni auf die neue Massnahmen der USA.
Kuba ist mit etwa 12 Milliarden $ bei den Westbanken und
cca 8 Milliarden $ überwiegend bei Russland verschuldet.
Das heisst bei Beiden, die alten und die neuen Schulden.
Von 2,0 Milliarden $ aus Tourismus bleiben für Kuba etwa 30%, weil 70% sind notwendige Ausgaben in $$.
Brutto Inland Produkt ist unübersichtlich, weil Pesos und $ als Grundlage dienen.
Danach beträgt der Anteil in Industrie und Services je etwa 47% und Landwirtschaft um 7%.
Gruss
Jose
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