Die lieben Verwandten müssen Jahre warten

30.06.2004 09:25
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Die lieben Verwandten müssen Jahre warten

Bush verschärft Bestimmungen für Kuba-Reisen

Vom 30.06.2004

Von dpa-Korrespondent

Klaus Blume

MEXIKO-STADT Am Internationalen Flughafen von Havanna spielten sich in den vergangenen Tagen bewegende Szenen ab. In dichter Folge landeten dort Charterflugzeuge. Die Passagiere wurden schon sehnsüchtig erwartet. Die Reisenden - in den USA lebende Exilkubaner - wollten noch einmal ihre Verwandten auf der Karibik-Insel in die Arme schließen, bevor von US-Präsident George W. Bush verfügte neue Bestimmungen für Kuba-Reisen in Kraft treten.

Von heute an dürfen in den USA lebende Kubaner oder US-Bürger kubanischer Abstammung nur noch alle drei Jahre statt wie bisher jährlich zu Verwandtenbesuchen ins kommunistische Kuba reisen. Reisegenehmigungen erhalten nur noch Eltern, Kinder oder Geschwister, nicht aber Onkel, Tanten oder Vettern. Und sie dürfen während ihres Aufenthalts auf der Insel nur noch 50 US-Dollar (41 Euro) pro Tag ausgeben statt wie bisher 167 Dollar.

Die Reisebeschränkungen sind Teil eines Pakets, mit dem Bush das kommunistische Regime in Havanna finanziell austrocknen will. Denn die Familienbesuche, bei denen die wohlhabende Auslandsverwandtschaft meist auch Geldgeschenke mitbringt, waren bisher eine der wichtigsten Devisenquellen der maroden kubanischen Volkswirtschaft. Mit der Verschärfung der Regelung hatte Bush anscheinend auch seine Wiederwahl im November im Blick: Die Exilkubaner im Bundesstaat Florida sind Stammwähler der Republikanischen Partei, und deren Sprecher hatten von ihm eine härtere Gangart gegen Kubas Revolutionsführer Fidel Castro gefordert.

Die Führer der mächtigen Exilorganisation Kubanisch-Amerikanische Nationalstiftung (FNCA) in Miami (Florida) sprechen allerdings längst nicht mehr für alle ihrer mehr als eine Million in den USA lebenden Landsleute. Umfragen zufolge unterstützen zwar die alteingesessenen Exilkubaner, die schon seit Jahrzehnten in den USA leben, die Beschränkungen, weil sie selber nicht nach Kuba reisen. Aber unter den jüngeren Migrantengenerationen, die seit den 80er Jahren in die USA kamen, pflegen die meisten die Familienbande. Allein im vergangenen Jahr reisten 115000 von ihnen legal nach Kuba.

So machten unter den US-Kubanern, die am Wochenende in endlosen Schlangen am Flughafen von Miami für einen Flug ins nur 350 Kilometer entfernte Havanna anstanden, etliche ihrem Unmut über die Regierung in Washington Luft. Die 39-jährige Llulys Vidal sagte dem spanischsprachigen Fernsehen in Miami, dass sie zwar 2000 für Bush gestimmt habe, dieses Jahr aber dessen demokratischen Herausforderer John Kerry wählen werde, der die Reisebeschränkungen kritisiert. "Man muss nach seinen eigenen Interessen wählen, und mein Interesse ist es, meine Familie in Kuba besuchen zu können", sagte die Frau.

Welche Auswirkungen Bushs Kuba-Politik auf das Wählerverhalten in Florida hat, ist umstritten. Denn viele der erst in jüngerer Zeit in die USA gekommenen Kubaner haben sich Untersuchungen zufolge bisher nicht in die Wählerverzeichnisse eintragen lassen, während die alteingesessenen Exilkubaner regelmäßig zur Wahl gehen. Doch die FNCA, die selbst für die Verschärfung des Kuba-Embargos gestritten hatte, will jetzt lieber auf Nummer Sicher gehen. "Wir glauben, dass angesichts der negativen Auswirkungen auf die Exilgemeinde eine Revision der Maßnahmen nötig ist", sagte FNCA-Direktor Joe García dem Fernsehen in Miami.


http://www.wiesbadener-kurier.de/politik...ikel_id=1528593

Moskito


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30.06.2004 10:58
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#2 RE:Die lieben Verwandten müssen Jahre warten
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( Gast )

In Antwort auf:
Die Reisebeschränkungen sind Teil eines Pakets, mit dem Bush das kommunistische Regime in Havanna finanziell austrocknen will.

Ja, ein (un)schönes Wort, das auch die hiesigen "Blockade-Brüder" vielleicht verstehen werden.


In Antwort auf:
Die Reisebeschränkungen sind Teil eines Pakets, mit dem Bush das kommunistische Regime in Havanna finanziell austrocknen will.

Bankrott ist der Staat ja schon und die Castro-Clique sitzt immer noch fest im Sattel


Yer Baby !


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01.07.2004 00:10 (zuletzt bearbeitet: 01.07.2004 00:13)
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#3 RE:Die lieben Verwandten müssen Jahre warten
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UJC
super Mitglied

In Antwort auf:
...in den USA lebende Exilkubaner - wollten noch einmal ihre Verwandten auf der Karibik-Insel in die Arme schließen, bevor von US-Präsident George W. Bush verfügte neue Bestimmungen für Kuba-Reisen in Kraft treten... /quote]
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Mit der Verschärfung der Regelung hatte Bush anscheinend auch seine Wiederwahl im November im Blick

Na, hoffentlich geht dieser Schuss nach hinten los!

In Antwort auf:
Aber unter den jüngeren Migrantengenerationen, die seit den 80er Jahren in die USA kamen, pflegen die meisten die Familienbande. Allein im vergangenen Jahr reisten 115000 von ihnen legal nach Kuba.


In Antwort auf:
So machten unter den US-Kubanern, die am Wochenende in endlosen Schlangen am Flughafen von Miami für einen Flug ins nur 350 Kilometer entfernte Havanna anstanden, etliche ihrem Unmut über die Regierung in Washington Luft. Die 39-jährige Llulys Vidal sagte dem spanischsprachigen Fernsehen in Miami, dass sie zwar 2000 für Bush gestimmt habe, dieses Jahr aber dessen demokratischen Herausforderer John Kerry wählen werde, der die Reisebeschränkungen kritisiert. "Man muss nach seinen eigenen Interessen wählen, und mein Interesse ist es, meine Familie in Kuba besuchen zu können", sagte die Frau.

Bush und seine Gefolgschaft haben ja deren Faehigkeit fuer Fehlschaetzungen schon mehr als einmal zum Besten gegeben. Unter dem Deckmantel "Kampf gegen den Terrorismus" wollte der Bush-Clan auf Teufel-komm-raus eine alte Rechnung begleichen. Was jetzt im Irak uebrig bleibt, ist ein neues Tummelfeld fuer radikale Kraefte samt Naehrboden fuer Nachwuchs-Terroristen. Bush wird wohl nie begreifen, dass eine Diktatur auch ein Garant fuer Stabilitaet sein kann.

Ich persoenlich wuenschte mir nach mehr als 40 Jahren erfolgloser Blockadestrategie eine komplette Kehrtwende. Sollen die Amis doch das Land regelrecht mit ihrem Konsummuell ueberschwemmen. Beim Volk stossen sie ja damit bekanntermassen auf offene Arme. Und obendrein kann sich auch die US-Wirtschaft noch die Haende reiben (die Enteignungen und die entgegangenen Geschaefte bilden ja auch den Ursprung der Blockade-Politik). Wie ernst "el pueblo" den "Maximo Lider" dann noch nehmen wird, sollte man/frau eben mal austesten. Mal' sehen; vielleicht bringt ja Kerry neue Ideen mit...


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