Reporter ohne Grenzen klagen an

23.05.2003 10:41
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#1 Reporter ohne Grenzen klagen an
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Rey/Reina del Foro

In Antwort auf:
Donnerstag 22. Mai 2003, 14:19 Uhr
Kuba / Reporter ohne Grenzen klagt miserable Haftbedingungen an und fordert erneut die Freilassung der gefangenen Journalisten

Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen ist entrüstet über die
miserablen Haftbedingungen, die die meisten der 26 kürzlich
inhaftierten unabhängigen Journalisten in Kuba ertragen müssen."Wir
fordern die sofortige Freilassung aller gefangenen Journalisten und
Dissidenten", sagt Elke Schäfter, Geschäftsführerin von Reporter ohne
Grenzen (RoG) in Berlin, nachdem Details zu den Haftbedingungen
bekannt wurden. "Nicht nur die schlimmen Haftbedingungen machen uns
Sorgen. Bereits die Verurteilungen in Schnellprozessen stellen
schwere Menschenrechtsverletzungen dar, die wir entschieden
verurteilen," betont Schäfter. Nach Informationen, die cubanet.org
und nuevaprensa.org auf ihren Webseiten veröffentlichten und die die
Frauen verschiedener Gefangener gegenüber RoG bestätigten, werden
Normando Hernández (Nachrichtenagentur CPIC) und Alfredo Pulido López
(Agentur El Mayor) in Einzelhaft gehalten. Der Journalist und Poet
Raúl Rivero ist in eine drei Quadratmeter große Zelle ohne Licht
eingesperrt, während in der Zelle von Julio César Gálvez Rodriguez
die Glühbirne unablässig brennt.

Die hygienischen Bedingungen sind in der Regel schlecht. Die
Zellen von Omar Rodriquez Saludes (Neuva Prensa) und Ricardo
Gonzáles, Herausgeber des Magazins De Cuba, sind mit Ratten
verseucht. Der Gesundheitszustand von Oscar Espinosa Chepe, der unter
chronischer Hepatitis, Leberinsuffizienz und hohem Blutdruck leidet,
hat sich unterdessen verschlechtert, weil er nicht angemessen
medizinisch versorgt wird. Die Familienangehörigen dürfen die
Inhaftierten, mit wenigen Ausnahmen, nur alle drei Monate besuchen.
Einigen Frauen wurde mit dem Entzug der Besuchserlaubnis gedroht.
Blanca Reyes, Ehefrau von Rául Rivero, sieht diese Restriktionen als
Teil einer Strategie zur Isolierung der Gefangenen. Tatsächlich
müssen die meisten der Verurteilten ihre Strafen in weit abgelegenen
Gefängnissen in der Provinz absitzen, was die Besuche von Angehörigen
erheblich erschwert. Am 18. März wurden 80 Dissidenten in Kuba
festgenommen, darunter auch 26 unabhängige Journalisten. Kurze Zeit
später verurteilten Gerichte sie in Schnellverfahren wegen
"Konspiration mit den USA" zu Haftstrafen zwischen sechs und 28
Jahren.



CB
http://www.cuba-reise.info


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