Meine ersten Cuba-Erfahrungen

26.03.2001 21:18
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#1 Meine ersten Cuba-Erfahrungen
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Simplicius ( Gast )

Geständnisse eines törichten Cuba-Touristen

Vor zwei Jahren habe ich meine erste Cuba-Reise unternommen.
Da ich ja kein normaler AI-Tourist sein wollte, wohnte ich in Havanna in einem Casa Particular und kam mir dabei sehr schlau vor.

Bei einem ersten Erkundungsgang durch Havanna wurde ich in der Nähe der Uni von einem schwarzen Boy und seiner Begleiterin angesprochen. "Meine Cousine hat Asthma und braucht dringend Medikamente. Die gibt es nur für Dollars. Bitte gib uns 20 USD bzw. kaufe uns in der benachbarten Apotheke das Medikament XY." Da musste ich als guter
Mensch natürlich helfen. In Begleitung des Boys habe ich ein Asthma-Spray erstanden. Einige Minuten später versuchte die asthmakranke Dame mich zu "Ficki-Ficki" überreden. Ich hatte aber gerade kein Verlangen nach sowas. Später habe ich erfahren, dass das ein Standard-Trick ist. Die Apotheken-Angestellte macht bei dem Spiel mit; das Asthmaspray wird zurückgegeben und die 20 USD werden geteilt.

An einem Abend laufe ich leicht angetrunken durch Habana Vieja. An einer Straßenecke laden mich einige Leute, die auf der Straße vor ihren Wohnungen sitzen, zu einem Rumfusel und einem Kaffee ein. Kurz darauf ist kein Rum mehr da. Ein Boy erbietet sich, für "nur" 3 USD eine Flasche Havana Club zu besorgen. Ich habe nur noch eine 5-Dollar-Note. Ich gebe ihm das Geld. Obwohl ich es nicht erwartet habe, kommt der Boy mit einer Rumflasche zurück. Allerdings hat der Rum "leider" 5 USD gekostet. Und Havana Club (Ladenpreis 3 USD!) war "leider" auch gerade nicht da...
Na ja... An meinem Kopf am nächsten Tag merke ich, dass es wohl ein einheimischer Billigfusel (15 Pesos?) gewesen sein muss.

Am nächsten Abend:
Ich komme mit einem Boy ins Gespräch und erzähle ihm, ich hätte gerne ein Original-Polizeihemd. Er meint, er könne mir ein solches für 20 USD besorgen. Ich soll mitkommen, er weiss, wer sowas verkauft. Er bietet mir einen Drink an, um die Wartezeit zu überbrücken. Irgendwie werde ich müde....
Ich wache wieder auf. Pelziger Geschmack im Mund. Mein "Kumpel" bedauert: Leider kein Hemd aufzutreiben... Er begleitet mich noch ein Stück Richtung Vedado und verabschiedet sich dann.
Fazit: Ich hab wohl KO-Tropfen bekommen, meine Uhr ist weg,
mein Geldbeutel ist sauber ausgefegt, meine Levis-Jeans hat sich in eine nach Diesel riechende cubanische Hose (olivgrün) verwandelt.

Einige Tage später:
Ich will nach Matanzas. Ein "illegaler" Taxifahrer (Jeep) will mich für nur 80 USD dorthin bringen. Ich willige ein.
Später erfahre ich, dass der Viazul-Bus nach Varadero/Matanzas nur 10 USD gekostet hätte...
Der "freundliche" Taxifahrer "hilft" mir, ein Casa in Matanzas zu finden. Er kurvt ca. 30 min. durch die Stadt, führt einige Gespräche mit Passanten. Endlich findet er ein Casa. Vorher redet er noch einige Zeit mit der Vermieterin. Eine Nacht soll 30 USD kosten. Komisch, in der Metropole Havannna habe ich nur 20 USD bezahlen müssen...
Natürlich kosten in Matanzas die Casas nur ca. 15 USD. Das weiss ich seit meinem zweiten, "individuellen" Besuch in Matanzas. Die Differenz hat mein Taxifahrer als Provision eingesackt...

Wieder in Havanna:
Abends labert mich ein schwarzer Junge an. Ob ich denn nicht seine tolle Cousine kennenlernen möchte. Eigentlich will ich nicht. Er belabert mich so lange, bis ich einwillige. Nach einer Stunde schleppt er seine "Cousine" an. Ein ca. zwanzigjähriges Mädel, das sich vom Fleck weg in mich verliebt, wie sie mir deutlich machen will.
Ich darf die beiden am nächsten Abend zum essen einladen. In einem Paladar in Vedado kostet das Essen pro Person auch nur 12 USD. (Einige Tage später esse ich dort noch einmal alleine. Da zahle ich für das gleiche Essen nur 8 USD....)
Die kleine Cubana will mich unbedingt einige Tage später wieder treffen und mir nachts beweisen, dass sie eine echte "Bola de Fuego" ist. Ich darf 30 USD bezahlen, damit wir uns in einer heruntergekommenen Wohnung "ungestört" treffen können. Diese Dollars sind nur die Miete für diese Privatwohnung und müssen an die Wohnungsinhaberin abgetreten
werden. Sagt jedenfalls meine "Bola de Fuego"...
Über die Vorgänge der Nacht möchte ich keine Einzelheiten mitteilen. Aber es war nicht gerade der Brüller....
Der "Cousin" ist übrigens immer in der Nähe. "Aus Sicherheitsgründen", weil die Polizei sonst seine Cousine kassieren würde, da sie sich nicht in Havanna aufhalten dürfe.
Am nächsten Tag bekomme ich noch mitgeteilt, was ich meiner kleinen Freundin alles schenken dürfte: Seife, Handtücher, Kleidungsstücke, Deo, Geld... Und ich soll doch bitte aus Deutschland Briefe mit Geld schicken.
Die Adresse bekomme ich aufnotiert.
Wenn ich wieder nach Cuba komme, soll ich doch allerlei Geschenke mitbringen. Sehr gefragt wären z.B. Pornohefte..

Zurück in Deutschland:
Ich bekomme mehrere Briefe, in denen die kleine "Cousine" mir schreibt, wie endlos sie mich liebt. Ich soll bald wieder kommen, die Geschenke nicht vergessen und sie würde abends immer brav zu Hause sitzen und
auf mich warten. Ich soll doch Geld schicken, damit sie sich nicht mit bösen Männern treffen muss. Der "Cousin" fügt auch immer einige Zeilen bei, in denen die Härte des
Alltags geschildert wird.

Fazit: Ich war seither noch mehrere Male in Cuba. Inzwischen kann ich auch ein bischen spanisch sprechen, was für einen Urlaub ausserhalb der Touristenghettos absolut unerlässlich ist.
Und ich weiss: alle Cubaner, die Touristen ansprechen, haben als vorrangiges Interesse die kleinen grünen Scheinchen im Sinn.

Ach ja: natürlich habe ich auch "günstige" Zigarren auf der Straße gekauft. Die Dinger waren nicht schlecht. Aber man kann für die gleichen Zigarren statt 25 USD auch nur ca. 30 Pesos bezahlen...


Und da sage nochmal jemand, reisen bildet nicht...

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26.03.2001 22:16
avatar  El Comandante ( Gast )
#2 Re: Meine ersten Cuba-Erfahrungen
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El Comandante ( Gast )
hola,

jetzt sagt der böse wieder was und alle sind entsetzt.....ohhhhhh.....

HART SEIN UND SCHEISS AUF DIE TYPEN.....

jeder ist sich selbst der nächste in kuba. das gilt auch für touristen. aber nur durch solche geschichten wachen manche auf....

el comandante
www.santiago-de-cuba.de

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26.03.2001 23:44
avatar  Susanne ( Gast )
#3 Re: Meine ersten Cuba-Erfahrungen
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Susanne ( Gast )
In Antwort auf:
hola,

jetzt sagt der böse wieder was und alle sind entsetzt.....ohhhhhh.....




Gib es auf. Egal wie oft Du wiederholst, Du wärest böse, glaubt Dir sowieso kein Schwein. Alles viel zu dick aufgetragen. Du Frauenversteher!


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27.03.2001 00:05
avatar  Sharky ( Gast )
#4 Re: Meine ersten Cuba-Erfahrungen
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Sharky ( Gast )
Den gleichen Bericht hast du doch vor 2 Monaten im alten
Forum gepostet.
Was soll denn das?

Sharky

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27.03.2001 01:22
avatar  Rey ( Gast )
#5 Re: Meine ersten Cuba-Erfahrungen
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Rey ( Gast )
Richtig, alter Mist und nach zwei Monaten wurde es auch nicht besser oder glaubwürdiger.

Ade Rey




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