Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview

14.10.2010 20:02 (zuletzt bearbeitet: 14.10.2010 20:03)
#1 Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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Rey/Reina del Foro

Interview mit Felipe Hernández Pentón - Agrarökonom am Centro Universitario in Sancti Spiritus/Kuba

Kurze Aussagen:
Es gibt einen neu entstehenden Sektor, der mit seiner Produktivität fast das durchschnittliche Weltniveau erreicht.
Neben diesem „Staatssektor in Umwandlung“ gibt es noch einen Teil des Staatssektors, der als stillstehender Sektor bezeichnet wird und der am schlimmsten von der Krise betroffen ist: in ihn wird nicht investiert und die Löhne befinden sich auf dem niedrigsten Niveau.
Daneben gibt es noch einen privatwirtschaftlichen Genossenschaftssektor, der inzwischen fast 70% des Bodens der ehemaligen Staatsfarmen bewirtschaftet…
Den anderen Typus der Kooperativen bilden ehemalige private Bauern, denen es ein bisschen besser geht, auch weil sie immer wieder durch die rigiden Methoden der Preisfestlegung gerettet wurden.
Man importiert zurzeit – nach inoffiziellen Zahlen – fast 80% der benötigten Nahrungsmittel.


Ganzes Interview: hier

Da gibt's Einiges zu diskutieren

Toleranz als gesellschaftliche Tugend wird meist von denen gefährdet, die unter ihren Schutz fallen...

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14.10.2010 20:38 (zuletzt bearbeitet: 14.10.2010 20:49)
#2 RE: Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Manzana Prohibida
Da gibt's Einiges zu diskutieren


Ein einziger Widerspruch. Erst gehören die UBPCs zum Staatssektor, dann auf einmal sind sie privat bewirtschaftet. Es ist von "Monopolabnahmepreise"n die Rede, wobei nicht gesagt wird, auf welcher Seite das Monopol sitzt. Prozentzahlen werden über die Besitzverhältnisse werden wild durcheinander geworfen. Mal bewirtschaften die UBPCs rund 70% des Bodens, später sind es plötzlich nur noch 41%.„Staatssektor in Umwandlung“ mit fast Weltniveau an Produktivität, später hat sich die Produktivität pro Hektar von 1985 bis 2003 um 80% verringert.

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15.10.2010 19:40
#3 RE: Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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spitzen Mitglied

Der Artikel ist fundiert und anscheinend hat Senor Hernandez in seiner Wortwahl nichts beschönigt. Man kann über Zahlen streiten, aber die Grundtendenz hat der Mensch überzeugend rübergebracht. Da kann jeder Municipio-PCC-Funktionär in der Ausdrucksweise noch viel lernen!


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15.10.2010 19:48 (zuletzt bearbeitet: 15.10.2010 20:40)
#4 RE: Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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Rey/Reina del Foro

Zitat von Cartacuba
Der Artikel ist fundiert und anscheinend hat Senor Hernandez in seiner Wortwahl nichts beschönigt.


Irgendwie hab ich den Eindruck, die beiden Interviewer/Übersetzer konnten sich damit nicht abfinden oder/und hatten schlicht keine Ahnung. Der Artikel ist in sich nicht richtig stimmig.

Schade dass sich Santi "ich habe mich schon mal mit einem Bauern unterhalten" Aleman dazu nicht äußert.

--
La vida debería ser amarilla... amar y ya.

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19.10.2010 13:53
#5 RE: Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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spitzen Mitglied

Zitat "Die Kunst zwischen den Zeilen Lesen zu können, ist nicht jedem vergönnt." Trifft gelegentlich Leute die auf der westlichen Seite des Antifaschistischen Schutzwalls aufwuchsen oder in Westberlin....
(jetzt müsste eigentlich ein vielstimmiger Aufschrei einsetzen


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07.11.2010 20:38
#6 RE: Cubas Landwirtschaft - ein märchenhaftes Interview
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Rey/Reina del Foro

Zitat
Die Landwirtschaft in Kuba
Probleme und Perspektiven
Autor: Felipe Andres Hernández Pentón | November 2010

Die aktuelle Agrarreform könnte man als eine Fortsetzung der seit den neunzigern Jahren von oben eingeführten strukturellen Veränderungen bezeichnen. Dieser Prozess wurde verlangsamt durch die relativ hohen Wachstumsraten der Volkswirtschaft bis etwa 2006, die eine neue Dynamik der Investitionen verursachten, wobei der bereits schwache private Konsum kaum, der soziale Konsum hingegen stark anwuchs. Dieser bequeme Zustand verringerte das offizielle Interesse an einer Kontinuität der Reformen in der Landwirtschaft.

Das Wachstumsmodell der letzten Jahre, sehr abhängig vom Export professioneller Dienstleistungen, zeigt heute seine strukturellen Schwächen (v.a. Investitionsschock und Liquiditätskrise), ohne die äußeren Probleme, wie die internationale Finanzkrise, die USA-Blockade und die weitgehend internationale ökonomische Isolierung der Insel, zu ignorieren.

...
Prof. Dr. Felipe Andres Hernández Pentón ist Agrarökonom an der Universidad José Marti in Sancti Spiritus/Kuba

http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamer...iven-19093.html

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