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Das Fest des Ochùn
Nach 3 Tagen waren nun alle Vorbereitungen fertig und guzzine und ich machten uns auf den Weg, zu ihrer Tante die eine Santera des Ochùn ist. Vor dem Haus, auf der Strasse warteten schon viel Anhänger sowie die Tambouren und die mit der Trommelrassel auf ihren Auftritt. Wir traten in das Haus ein, wo schon etliche Anhänger drin warteten und einer der wenigen Sitzplätze besetzten. Beim eintritt wurden wir mit einem Parfüme Wasser bespritzt. In einer Ecke, kleinem Raum war der Alter aufgebaut, mit all den Opfergaben, das Essen das für den Ochùn bereit stand. Auch eine Schale Geld war dabei. Zuhinterst Stand Ochùn, la diosa del amor, in Gelbgold mit seiner Krone, fein säuberlich aufgebaut. Diverse Anhänger meist Frauen kamen in ganz weiss. Es ist eine eher fröhliche lustige Stimmung, keine Ernst dabei. So durfte ich nun meine Fotos machen, nur in den Raum von Ochùn da durfte ich nicht betreten, er war auf einer Seite auf, so dass man guten Zublick zu ihm und seinen Gaben hatte.
Nun kamen die Tambouren Rassler ( Rhythmusgruppe ) rein. In einer Ecke stand ein Kessel voll mit Eiswasser für die Gruppe. Vor der Gruppe wurde ein Teller hingestellt. Die Trommel fingen mit ihrem Rhythmus an und ein Sänger verkündete sein Gesang, worauf die anderen ihm Antwort gaben. Es hörte sich an wie ein Fragespiel und Antwort Gesang. Leider verstand ich kein Wort. Ich sah ihnen gespannt zu und sah dass der Tambour bei seinen dumpfen Schläge jedes mal mit dem Knie und den Füssen die Trommel ( Guiro ) vom Boden hob, so dass sie keinen Bodenkontakt mehr hatte, das bewirkte die dumpfen Schläge. Das grosse Guiro reichte vom Boden ca 20 cm über die Knie, beim sitzen. Mit den kleinen Guiro, da waren Kugeln mit einem Netzt überspannt, man konnte also Rasseln und auch den Rhythmus dazu schlagen. Das wurde mit viel Geschick gemacht. Die Tambouren wechselten sich ab, weil das sehr anstrengend war, dann in dem Raum mit den vielen Menschen, eine drückende Hitze, von Körpergeruch und heisser Haut. Nach 30 Minuten wechselte der Tambour, ging ausser Hauses auf die Strasse um sich abzukühlen, jetzt wechselten die Tambouren ihre Position, auf einer Gartenhacke wurde hell mit einem grossen Nagel der Takt dazu geschlagen. Es wechselte auch der Sänger, alle tanzten mit und die mit der Rassel unterstrichen die nötigen Frasen. Es wurde einander Gegrüsst oder Respekt gezeigt, indem der eine vor dem andern sich zu Boden warf, sich abwechselnd auf jede Hüfte drehte und wieder aufstand, sich dann mit dem Körper zuerst linke Schulter gegen rechte Schulter und umgekehrt berührten und dann in kurzer Umarmung endete. Ein Tänzer trat vor und die Rhythmusgruppe, setzte zu einem neuen Rhythmus an. Es wurde gesungen, klang wie ein Gebet, die Rassler unterstrichen die Frasen und hoben die Rasseln über die Köpfe. Der Tänzer bewegte sich kreisend zur Tür und wieder zurück, die Rhythmusgruppe verstummte plötzlich der Tänzer bewegte sich unter Ekstase zum Ort hin wo der Ochùn stand und alles überwachte. Da warf er sich ergebungsvoll zu Boden. Wieder linke Hüfte ,rechte Hüfte, dann stand er auf. Er verschwand in einem Nebenraum , wo er kurz darauf in einem gelben Kostüm wieder auftauchte, im unteren Teil waren bunte Stofflappen angenäht, es erinnerte mich an einen Hahn, er hatte eine kleine gelbe Mütze auf. Jetzt durfte ich keine Fotos mehr machen. Der Tänzer tanzte sich in Ekstase, mit geschlossenen Augen, gackerte wie ein Hahn, was aber ein Lachen in hoher Heller Stimme war. Nun traten die Anhänger hervor, legten einen Geldschein in den Teller, der vor der Rhythmusgruppe am Boden stand. Dann erfasste er diese Anhäger, die mittanzten und brachte sie so in Ekstase, dass sie total in sich einkehrten und sich wie epileptischen Anfällen zu Boden gleiten liessen, die einen wurden sogar weggeführt in einen anderen Raum mit der Rassel verstärkt, wo sie sich wieder erholten. Er trat zu mir bereinigte mich mit einem Blumestrauss von Kopf bis Fuss und von hinten und von vorne, am Schluss kam nun die Begrüssung mit den Schultern und kurzer Umarmung. Es war eine sehr interessante Darstellung, erst jetzt wurde mir bewusst mit welcher Hingabe und im vollem Ernst alles dargestellt wurde. Es war wie ein spielender Tanz aber in jedem Detail sehr ernst. Der Tänzer war schwarz und stellte eine gute Verkörperung dar. Als er selber in Ekstase, vor dem Ochùn sich niederliess. Nun setzte ein neuer Rhythmus ein, eine starke volle Stimme führte den Gesang. Es tanzte nun ein anderer Tänzer, schwärzer konnte er nicht mehr sein, in weissen Hosen mit weissem Leibchen, mit gelben Strohhut. Er bewegt sich in einem typisch Afro Latinischen Tanzbewegungen, die Anhänger hoben die Hände über den Kopf schlugen den Rietmus mit, nun war fast der Höhepunkt erreicht. Die neben mir mittanzenden vielen selbst für einen kurzen Augenblick ins Komma. Er zog sich das Leibchen aus und tanzte mit blossem ober Körper, der eine Helfer trocknete ihn von Zeit zu Zeit ab mit sein Leibchen. Auf einmal winkte er ab, und sprach ein ernsthaftes wirres Gespräch, von no bueno falte respeto, alle standen ratlos herum, erst jetzt merkte ich, dass dieser einer der höchsten Tänzer war, der staatliche Ausbildung genoss. Wie Laienhaft das Ochùn Fest von uns dargestellt wurde wurde nmir erst jetzt bewusst. Er sprach mit unterzeichneter Stimme für mich unverständlich was falsch war und wie es gemacht werden muss. Die Tambouren und Sänger stimmten wieder an und die Opfergabe wurde fortgesetzt. Nun begriff ich was falsch war, er darf nicht mit seinem verschwitzten Leibchen abgetrocknet werden, sondern mit einem frischen weissem Badetuch. Er kam auf mich zu und vorderte mich zum Tanze auf, ich wurde vorgeschubbst, ich verneinte und stammelte etwas von respeto des Glaubens des Ochùn. Auch er bereinigte mich mit einem Tuch und dann wieder die respeckt volle Begrüssung. Es wurde mir bewusst, dass das kein Humbuck oder Hokuspokus war. Es ist eine sehr ernst zu nehmende Religion. Was da in den Tänzen und Gesang mit Rhythmus wieder gegeben wird, schaue ich nun mit andern Augen an. Für mich ist das nichts, ich habe nicht die Ernsthaftigkeit dazu und vor allem fehlt der Glaube.
Ich sprach mit Chichi über die ganze Sache, auch er hält nichts davon, er gehört keinem Glauben an. Er versicherte mir aber, dass eben der letzte Tänzer hohe StaatlicheSchulen genoss, psychiatrisch ausgebildet wurde. Was mich am meisten beeindruckte, der Tänzer kostete gar nichts, was er da wiedergab und zeigte, war seine Überzeugung. Es kann nur ein schwarzer mit so viel Tanzvermögen und Hingebung zum Glauben den Tanz vorführen, ein Weisser wäre für mich unvorstellbar. Schade finde ich nur, dass alle dieser Sorte sich vor Homosexualität selber nicht mehr übertreffen können. Was mir auch noch zu denken giebt, dass der Ochùn die Huurerei unterstütz und sie selber in hohem Masse achtet.
Ich kann mir in Gedanken .vielleicht erklären, warum die Cubis so willig und ohne starken Aufwand für die Liebe zu haben sind, das ist natürlich nur in meinem Kopf und möchte niemandem etwas unterstellen. Nach dem Hauptanlass wurde alles aufgegessen und unter allen verteilt. Es waren alle von einer ruhigen glücklichen Erfüllung gezeichnet. Guzzine hatte nun ihr Dankes Opfer dem Ochùn gebracht. Es war sehr wichtig für sie, dass ich auch Teilnahm an ihrem Fest und dass sie frei über den Glauben verfügen darf. Heute war sie von einer Glückseligkeit übertroffen, das sogar mich überwältigte. Hoffen wir, es bleibt so.
Toll Guzzi, Deine Beiträge werden ja noch besser und umfassender. Irgendwie hast Du ein journalistisches Talent. Es ist ja geradezu aufregend und so vielfältig, was Du aus Deiner Zeit so machst.
In Antwort auf:
So durfte ich nun meine Fotos machen, nur in den Raum von Ochùn da ...
Schade nur, dass es nicht gelingt die Beiträge noch zu illustrieren. Es kann doch nicht sein, dass dies an einem Kabel bzw. an einer Software scheitert.
solldiesmal klappen
In Antwort auf:... und plötzlich weißt du @guzzi: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.
Es wurde mir bewusst, dass das kein Humbuck oder Hokuspokus war. Es ist eine sehr ernst zu nehmende Religion.
Berichte unbedingt in deinen packenden Erzählungen weiter - diese geben uns ein Gespür über den Cuba-Spirit und der Realitätsflucht der Bevölkerung in Scheinwelten der Hoffnung und des Glaubens
In dieser Art und Weise eigentlich logisch nachvollziehbar
.
Zitat von TJB
der Realitätsflucht der Bevölkerung in Scheinwelten der Hoffnung und des Glaubens
.
??? das ist keine Realitätsflucht !!!
Diese Religion wird auf cuba seit Jahrhunderten praktiziert und hat mit den jetzzigen Verhältnisen nichts zu tuen !
Genau genommen ist jede Religion eine Flucht in Scheinwelten der Hoffnung und des Glaubens
So ähnlich habe ich das auch schon erlebt, es ist sehr schwer in Worte zu fassen und das ist Dir, guzzi, echt ganz gut gelungen. Sowas muss man eigentlich, glaube ich, nur selbst erleben um es nachvollziehen zu können. Übrigens natürlich nicht nur auf Cuba, Freunde von mir haben in Afrika sehr ähnliches gesehen.
Der Moment wenn man erlebt, wie die Tänzer in Trance fallen und der orisha "in sie fährt" war für mich beim ersten Mal ein totaler Schock . Ich kannte die reale Person ja vorher und das hatte wirklich nichts mehr mit dem zu tun, nachdem er den orisha verkörpert hat. Es war einfach jemand völlig anderes und hat Dinge gemacht, die er ansonsten NIE gemacht hätte und sich auch hinterher in keinster Weise daran erinnert.
Zitat von eltipo
Genau genommen ist jede Religion eine Flucht in Scheinwelten der Hoffnung und des Glaubens
Genau so ist es: Wie hat schon ein großer deutscher Philosoph gesagt:
Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.
Zitat von guzzi
Schade ich kann die bilder nicht hochladen, es kommt immer eine Meldung scribt Fehler. Vieleicht kennt jemand eine andere Möglichkeit fürs Window X P
Danke
Guzzi, aus deinen tollen Berichten kannst du mit Sicherheit ein spannendes Buch machen. Der nachfolgende Verlag druckt günstig Bücher (Stand 2006). Der besondere Vorteil besteht darin, dass er auch Einzelaufträge druckt. Man muss also keine Mindestmenge vorab in Auftrag geben. In meinem Wohnort habe ich bei einer bekannten Buchhandlung ein Buch von dem Verlag bestellt. Die Lieferzeit betrug allerdings ca. 3 Wochen. Die Optik von dem Buch ist so gut wie nötig, also nicht wie möglich (Wertanalyse). Das reicht bestimmt! Ich persönlich benötige kein Glanzpapier oder Goldschnitt. Verlag und Herstellung: Books on Demand GmbH, Norderstedt Grüße
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