Im Brigade-Camp ...

31.08.2007 07:39
#1 Im Brigade-Camp ...
avatar
Forums-Senator/in

http://www.erik-in-kolumbien.de/?p=79

In Antwort auf:
Schnell luden wir unsere Reisetaschen ab und erkundschafteten das Camp. Es war eine gelungene Mischung aus Jugendcamp, Urlaubsanlage und Kaserne, denn irgendwo zwischen diesen drei Polen sollten sich die nächsten 2 Wochen auch abspielen. Die langgezogenen Baracken mit den Zimmern waren versetzt um einen zentralen Platz mit Bühne und Cocktailbar angeordnet, hier fand die Abendunterhaltung statt. Neben dem Vorplatz lag der bunte Speisesaal und etwas versteckt hinter den Palmen der Konferenzraum für Zusammenkünfte und Vorträge. Außerdem gab es noch einen kleinen Laden mit kubatypischen T-Shirts, Klopapier und „Havana Club“ Rum für umgerechnet 3 Euro die Flasche




In Antwort auf:
Um sieben Uhr morgens kamen wir zum ersten mal in den Genuss des Aufstehrituals, für das ich schon bald eine Hassliebe entwickelte. Im gesamten Camp war eine Art Lautsprecheranlage installiert, die auch gut und gerne aus einem Feldlager der NVA hätte stammen können, doch statt Befehle und Marschmusik krächzte uns jeden Morgen ein Hahn entgegen, gefolgt von einer Stunde kubanischer Musik mit Hintergrundrauschen und immer der gleichen Rede Fidels über den Abschiedsbriefs Chè Guevaras. Wer es dann noch nicht geschafft hatte sich aus dem Bett zu quälen, zu den Steinwaschbecken zu schlurfen und sich im Essenssaal seine Frühstücksration abzuholen, wurde spätestens von den markigen Ansagen des Campleiters Roberto geweckt, der das Tagesprogramm mitteilteilte und jede Aufforderung mit dem Wort „ya“ beendete, das bedeutet so viel wie „jetzt sofort“ und erlangte schon bald Kultstatus.



 Antworten

 Beitrag melden
Seite 1 von 1 « Seite Seite »
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!