hallo zusammen,
bevor ich dazu komme, aller welt zu berichten, wer ich bin und was ich tue, sag ich doch einfach mal, dass es mich sehr gefreut hat, als ich dieses forum hier - mehr zufällig - entdeckte, da mich das buch von johnnie mieth, besser: el loco aleman, mit der nase draufstieß .....
ich bin (noch) 41, lebe in berlin, seit neuestem von frau getrennt, dafür aber mit tägl. kontakt zur tochter, gehe arbeiten, verdiene nur zu wenig, um bald wieder nen urlaub in cuba zu planen ... ... doch uns gehts doch "blendend" hier in den metropolen ... ...
cuba? - war und ist für mich trotz aller widrigkeiten immer noch ein symbol für den "etwas anderen weg", wobei ich mir im klaren bin, dass das, was da abläuft mit guevaras theorie vom "hombre nuevo" nicht mehr viel gemein hat -
ich selbst war zweimal auf cuba bisher - das erste mal kurz vor den wahlen in der tätärä, die dann zum "schönen" einig vaterland und in den jahren darauf zu vielen "blühenden landschaften" führten, blühend da, wo früher noch mehr leute wohnten und es beschäftigung gab ....
cuba im sept. 1990: ich reiste damals pauschal mit team-reisen für vier wochen an die playas del este ins "atlantico", als dieses noch nicht in ital. konzernhand war ... ... in meiner tasche war ne adresse in havanna von einem flautista, der, als er ende der 70er in berlin (ost) studierte, mit ner frau befreundet war, die ich kannte ... ... nach drei tagen strand wechselte ich beim kellner n paar dollars in pesos (zum traumkurs für ihn wahrscheinlich) und begab mich mit kleinbus hoch zur autobahn und von da mit dem "huahua"(damals fuhren die noch alleine, ohne lkw-zugmaschine) nach havanna ... die adresse war "san josé entre lealtad y ..." - wo ich dann erst mal lernte, dass es diese straße nicht (mehr) gibt und die jetzt san martin heisst .... so viel wusste mir zu helfen ein freundlicher populares-verkäufer, der in der ddr politische ökonomie studiert hatte ... ... und da "san martin" direkt neben dem "inglaterra" losgeht, was nicht weit von der bushaltestelle war - ergab es sich, dass ich den mann tatsächlich fand - und damit auch gleich weiteren kontakt zu seiner familie (musiker allesamt) und nachbarn ... .... im rahmen unzähliger spaziergänge durch havanna lernte ich damals das havanna abseits der trampelpfade kennen. ja, e-l-a, die von dir beschriebenen pesokneipen, die kamen mir "irgendwie" bekannt vor ... ;-) . und auch ein deutliches wort zum thema "chicas", damals in jenem frühherbst, auch da gab es jede menge hübsche frauen und mädchen in havanna, doch die schauten den touristen kaum mit der kalten schulter an, die trugen oftmals t-shirts, wo drauf stand "100 % cubana" und verhielten sich auch so!!! das fand ich faszinierend - noch nicht mal ansatzweise etwas von diesem "hühner"-gehabe wie einige jahre später .... .... leider waren die vier wochen irgendwann zu ende und als junger mensch von damals knapp 25 schaffte ich es nicht, begonnene briefkontakte länger als zwei jahre zu halten ... - zumal ich dann meine frau kennenlernte und anderweitig beschäftigt war ..... ..... ...... .........
jedenfalls habe ich damals auf luis anraten hin beim durchqueren der hafenbucht mit der fähre ein paar centavo-stücke fallen lassen "damit du wiederkommst" ...
und das tat ich dann auch im winter 99, diesmal mit frau + tochter + stieftochter.
länger als drei tage am stück hielt ich es am strand nicht aus, schnappte mir nen leihwagen (damals noch selbständig in der brd und in der irrigen annahme, das glück ist auf meiner seite) - und fuhr nach havanna.
als wäre die zeit stehen geblieben, so kam es mir vor. ich stellte die karre ab und ging mit tochter + stieftochter erst mal el moro besichtigen und dann kreuz und quer durch die altstadt - und wie von selbst lenkten mich meine schritte zur "san josé" ... ... ... die gefühle, die uns quasi überwältigten, wenn zwei erwachsene männer rotz und wasser heulen, die kann sich wohl jeder vorstellen - "schlimm" für mein seelenkostüm wurde es dann im "ambuz mundos", da spielte nämlch ne person, die ich damals 1990 sehr gemocht hatte, geige in begleitung eines pianisten ... wir setzten uns an die gleiche stelle neben der bar, beide mit nem bier, ich sah zu den musikern hin, sie sah zu mir hin, die augen blitzten auf und aus der alten kubanischen weise wurde wie durch ein wunder "yesterday" von den beatles .... ...... ........
leider hatte meine ex nicht so das verständnis für die alten freundschaften und es blieb während der 14 tage in havanna bei zwei oder drei kurzen treffen und besuchen .... ......
- und jetzt sind schon wieder 8 jahre vergangen.
doch das dort erlebte werde ich wohl nie los. ich habe einige länder bereist aber solch eine herzlichkeit und gastfreundschaft nie wieder kennen gelernt, nirgendwo.
ja, so viel zu meiner motivation, sich hier einzuloggen. und ich denke, dies traktat hier ist zu anfang genug.
siempre
markus