War die vorletzte Woche in Gtmo., hier kurz ein paar Eckdaten, Eindrücke, Erinnerungen, wie auch immer ihr wollt:

Polizei spielte verrückt, wir waren auf einem Moto-Ausflug (18 CUC/d bei 5d Anmietdauer) nur Richtung Caimanera, aber noch gar nicht aus der Stadt raus, Kontrolle, alle Papiere, meine Cubana musste mal wieder mit aufs Revier, da half auch ein gerade vorbeikommender Motorradbulle (ein primo) nichts, der konnte nur verhindern, dass sie im Toniwagen kutschiert wurde statt bei mir als Sozia. Auf der unidad gab ihr der Polizeichef (zwei Winkel auf der Schulter) deutlich zu verstehen, dass sie nicht mit mir in der CP übernachten dürfe - weil er das so sage. Hat ihm aber nix genützt. Es wurde unsererseits alles mobilisiert, vom jefe del sector über die imigración bis zu einem mit der Vermieterin eng befreundeten Polizisten. Einhellige Meinung: Selten so einen Quatsch gehört. Wieder mal viel Wind um nix, wieder konnte die Polizei nur feststellen, dass meine novia ein für ihre Akten unbeschriebenes Blatt ist, wieder mal ein schöner Ausflugstag versaut (denn so eine polizeiliche Feststellung und Vorladung dauert schon mal ein paar Stunden).

Die Versorgungslage war nicht so doll, Riesenschlangen beim Obst- und Gemüseverkauf von Hängern herunter auf einer feria, als wir dran waren, waren die naranjas alle. Beim Verkauf von Fisch(resten) gab es eine Schlägerei, die Polizei musste den Ein- und Auslass kontrollieren. In der casa meiner novia gab es sieben Tage lang kein Wasser, die rostigen Tonnen auf dem Hof waren bis auf den Grund leer, der Vater musste mit dem Fahrrad los, um Trinkwasser aufzutreiben.

Hitze und Luftfeuchtigkeit waren enorm, das ganze Wochenende regnete es mehr oder weniger, so dass die Partys zum Muttertag (wichtig!) mehr oder weniger ins Wasser fielen. Dabei tanzen jetzt alle sooo gerne nach dem (dort) neuesten Hit von Cola Loca
"Toma Feona" - in dem ein yuma mit einem moto eine nicht ganz unwesentliche Rolle spielt!

Der einzige Zug nach Havanna fällt für längere Zeit aus, die Waggons sind kaputt. Schienenersatzverkehr wird durch ASTRO-Busse gewährleistet, angekündigte Abfahrtszeit 16 Uhr, tatsächliche Abfahrtszeit 21 Uhr a lo Cubano, dann 18 Stunden Fahrtzeit in einer Tiefkühltruhe bis Havanna. Inländer zahlen 100 Pesos, müssen aber lange Schlangen in Kauf nehmen, Ausländer 32 CUC für die ganze Strecke und haben an einem speziellen Bahnschalter preferencia. Preislich und eigentlich auch zeitlich für die Distanz Gtmo. - Havanna eine gute Alternative zu VIAZUL (ca. 60 CUC, Umsteigen in Stgo.). Genügend MN ist einzustecken, denn bei den wenigen Stopps des ASTRO-Busses werden Essen und Getränke meist in Pesos verkauft.

Wem das jetzt alles zu negativ war, dem sei gesagt, dass die vielen positiven Highlights meines Gtmo.-Aufenthaltes "meine" kubanische Familie setzte. Aber so eine soll sich jeder mal schön selbst suchen. Alle anderen Erfahrungen und Erlebnisse teile ich natürlich gern mit euch.


Zum Schluss noch ein Foto, aufgenommen auf einer dörflichen ponchera auf der Strecke zwischen Holguín und Gtmo. Was ist denn das da, womit der Reifen geflickt wurde?

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Jetzt schreib aber noch was nettes von GTMO...

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Finde die Stadt recht großzügig angelegt, die Atmosphäre ist sehr entspannt. Kaum Anmache, wenig Polizei, verschwindend wenige Touris. Mit MN kommt man viel weiter als z. B. in Havanna. Schöner kleiner Strand (siehe Moskitos Posting) in ca. 1,5h mit dem Roller zu erreichen.

Reicht das?

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Höre ich dort in der Ferne ein liebliches Glockengeläut ?

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Nee nee, wir wollen mal die Kirche (samt Glocke) im Dorf lassen! Dafür bin ich noch zu jung!

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Hoffentlich keine benutzten?

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Nee, ein gutes chinesisches, frisch aus der Verpackung! Jetzt weiß ich, wofür Kuba die Dinger in Massen importiert, irgendwofür mussten sie ja gut sein!