Wer hat das nicht schon mal erlebt: Ferien irgendwo in der Sonne des Südens, nach einem Strandtag direkt unter die Dusche, um das Salz abzuspülen, und dann die Ernüchterung. Der Wasserstrahl reicht kaum, um das Shampoo aus dem Haar zu waschen. Wassermangel ist dann häufig der Grund für das spärliche Rinnsal aus dem Duschkopf. Automatisch haben wir in unseren Breitengraden, die nicht von Wasserknappheit betroffen sind, die Vorstellung von einem vollen, kräftigen Wasserstrahl, ohne den das Duschen doch kein Vergnügen sein kann. Die Firma RST in Fürstenwalde steht für eine ganz andere Philosophie. „Mit unseren Duschköpfen spart man viel Wasser, ohne es zu merken“, sagt Matthias Ruhnke, der zusammen mit seinem Bruder Christof die Geschäfte führt. Bis zu 40 Prozent Wasser ließe sich mit den patentierten Drei–Loch–Düsen aus Fürstenwalde sparen. „Eine herkömmliche Dusche braucht etwa 17 bis 20 Liter Wasser in der Minute, unsere Duschen kommen mit neun bis zehn Liter aus“, berichtet Christof Ruhnke. Und trotzdem lässt sich das Shampoo problemlos auswaschen? „Ja“, ist die klare Antwort.

Geld gespart

Es werde einfach weniger Wasser mit wesentlich mehr Druck durch den Duschkopf befördert, so dass kein Unterschied zu spüren sei. „Auf der Wasserrechnung allerdings schon“, fügt Matthias Ruhnke hinzu. Und nicht nur das: „Jeder redet davon, dass die Glühbirnen ausgetauscht werden müssen, um den Kohlendioxid-Ausstoß zu reduzieren“, so sein Bruder. Wenn aber jeder wassersparende Duschköpfe nutzen würde, hätte das den fünf- bis sechsfachen Effekt. „Denn für die Bereitstellung von warmem Wasser wird sehr viel Energie benötigt“, betont Christof Ruhnke.

Von Hessen nach Ostbrandenburg

Dass die Rechnung der beiden gebürtigen Hessen, die 2002 mit ihrer Firma nach Ostbrandenburg kamen, aufgeht, zeigt sich an dem Zuspruch, den sie weltweit haben. „Wir rüsten gerade eine große Anzahl von Hotels auf Kuba mit unseren Wassersparprodukten aus“, erzählt Christof Ruhnke. Länder wie Griechenland, Tunesien, Südafrika oder Jordanien profitieren inzwischen von der technischen Entwicklung der Ostbrandenburger mit hessischen Wurzeln. Wie die Kontakte nach Kuba zustande gekommen sind? „Wir haben bereits erfolgreich Geschäfte in Spanien abgewickelt“, erklärt Matthias Ruhnke die Hintergründe. Die Stadt Saragossa sowie die Rioja-Gebiete seien mit etwa 300 000 Perlstrahlern versorgt worden und auch die Lieferung nach Madrid sei von einem ähnlichen Umfang gewesen. Perlstrahler werden in Wasserhähne eingebaut und erzielen den gleichen Erfolg: 40 Prozent Wasserersparnis. „Unser spanischer Geschäftspartner hat uns dann Interessenten in Kuba weiterempfohlen“, sagt Matthias Ruhnke.

Kontakte knüpfen

Netzwerke seien eigentlich das Wichtigste, sagen beide Brüder übereinstimmend. Auch auf der Internationalen Sanitär- und Heizungsfachmesse, in Frankfurt (Main), der größten ihrer Art, gehe es darum, Kontakte zu knüpfen. RST war mit einem 100 Quadratmeter großem Stand dort vertreten.
Nebenbei nimmt das Projekt, die Athletenunterkünfte für die Olympischen Spiele 2012 in London auszurüsten, Formen an. Doch während die Stadt London noch plant, hat die Royal Navy ihre Kriegsschiffe schon mit Wasserspartechnik aus Fürstenwalde ausgerüstet. „Die Britische Marine darf gar nicht mehr anders duschen.“
Auch wenn die Firma RST um den Erdball herum aktiv ist, kann jeder Ostbrandenburger für seinen Privathaushalt die Technik erwerben. „In jedem größeren Baumarkt haben wir einen Aussteller und zudem gibt es neuerdings auch unseren Online-Shop (http://www.rst-wassersparer.de), in dem unsere Produkte erworben werden können“, sagt Christof Ruhnke.
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