Der Herbst des Commandante

19.01.2007 16:31
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#1 Der Herbst des Commandante
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Rey/Reina del Foro

Der Herbst des Commandante

Die Nachrichten über den Gesundheitszustand des kubanischen Präsidenten sind widersprüchlich. Klar ist nur, dass seine Ära zu Ende geht. Dann könnten die Veränderungen auf der Karibik-Insel so gewaltig sein wie jene, die das Ende der großen Diktatoren des 20. Jahrhunderts begleiteten.
Von Nina Chruschtschowa


Die Totenwache für Fidel Castro konnte nur Gabriel García Márquez richtig darstellen. Sein Roman "Der Herbst des Patriarchen" fängt die moralische Verkommenheit, politische Lähmung und grausame Langeweile ein, von der eine Gesellschaft eingehüllt wird, die auf den Tod eines langjährigen Diktators wartet.

Commandante Fidels Abschied von der Macht wird selbstverständlich einzig und allein eine Frage der Biologie sein, und die wenigen Fotos von ihm, die seit seiner Erkrankung im letzten Jahr aufgetaucht sind, zeigen deutlich, wie die Biologie voranschreitet. Wenn das Ende kommt, könnten die Veränderungen in Kuba ebenso gewaltig sein wie jene, die das Ende der großen Diktatoren des letzten Jahrhunderts begleiteten.


Stalin, Franco, Tito, Mao: Alle stimmten in ihren Mitteln und Methoden größtenteils überein. Wie sie jedoch von der Bühne verschwanden, war oft sehr unterschiedlich, und diese Unterschiede können Gesellschaften noch Jahre und Jahrzehnte später prägen.


(............)

Darüber hinaus könnte die Durchführung von Reformen durch die Unterstützung von ölreichen Verbündeten, wie dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez, und durch die neuere Entdeckung bedeutender Rohölreserven vor Kubas eigener Küste weniger dringend werden. In diesem Fall könnte Raúl versuchen, erbittert an dem verknöcherten System festzuhalten, das er mit aufgebaut und mit so viel Brutalität erhalten hat.

Doch ist Raúl Castro selbst ein alter Mann, sodass wir auf die Aussicht hoffen können, dass irgendein Deng oder besser noch ein Suarez am Ende aus den Trümmern des Fidelismus auferstehen wird. Doch bisher bleiben die jüngeren kommunistischen Funktionäre wie Außenminister Felipe Perez Roque ideologische Hardliner, die von vielen Kubanern als „los Taliban“ bezeichnet werden. Wenn sie die Macht übernehmen und nicht nachgeben, könnte Kuba eine weitere lange Biologiestunde bevorstehen.


Nina Chruschtschowa ist Professorin für internationale Beziehungen an der New School University. Ihr Buch Imagining Nabokov erscheint in diesem Herbst bei Yale University Press.

http://www.welt.de/data/2007/01/19/1182513.html





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19.01.2007 18:15 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2007 18:18)
avatar  don olafio ( gelöscht )
#2 RE: Der Herbst des Commandante
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don olafio ( gelöscht )
Zitat von Chaval

Nina Chruschtschowa ist Professorin für internationale Beziehungen an der New School University.


Also wenn ihr Papa Sergej (Professor und Raketenkonstrukteur) auf seinem Gebiet den gleichen Horizont vorgewiesen hätte, wie ihn Ninotschka hier als "Professorin für internationale Beziehungen" an den Tag legt, hätten die Russen den Gagarin wohl mit 'ner Steinschleuder in die Umlaufbahn schießen müssen...

Interessant auch: Zwar brachte die auch "Welt" die Geschichte von den "drei gescheiterten Darmoperationen" mit der nicht näher bezeichneten "Berufung auf Krankenhauskreise" - das Dementi des spanischen Arztes http://de.today.reuters.com/news/newsArt...CASTRO-ARZT.xml
vermeldete man aber nicht.

Naja.

Da sind andere schon ein ganzes Stück weiter. Die Titanic zum Beispiel. Die ist ab sofort "Das endgültige Genesungsmagazin" und somit "Pflichtblatt für Fidel Castro"
http://www.titanic-magazin.de/40.html?&t...Hash=82e08ddca0

Es gibt also doch noch seriöse Presseerzeugnisse in Deutschland!


Don Olafio

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19.01.2007 18:28
#3 RE: Der Herbst des Commandante
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Rey/Reina del Foro

Zitat von don olafio
Also wenn ihr Papa Sergej (Professor und Raketenkonstrukteur) auf seinem Gebiet den gleichen Horizont vorgewiesen hätte, wie ihn Ninotschka hier als "Professorin für internationale Beziehungen" an den Tag legt, hätten die Russen den Gagarin wohl mit 'ner Steinschleuder in die Umlaufbahn schießen müssen...

Klar, alle doof, außer Don Olafio, insbesondere wenn sie eine andere Meinung vertreten, als Er selbst.
___________________________________
La distancia no es la causa para que nazca el olvido.


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19.01.2007 18:49
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#4 RE: Der Herbst des Commandante
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( Gast )

In Antwort auf:
- das Dementi des spanischen Arztes vermeldete man aber nicht.



Du nimmst es aber wieder sehr genau.


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19.01.2007 20:48 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2007 20:59)
avatar  don olafio ( gelöscht )
#5 RE: Der Herbst des Commandante
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don olafio ( gelöscht )
Zitat von ElHombreBlanco
]
Klar, alle doof, außer Don Olafio, insbesondere wenn sie eine andere Meinung vertreten, als Er selbst.

Erstens: Korrekt!

Zweitens: Meinung? Welche Meinung?

Ich lese...reibe mir die Augen - und lese noch einmal:
In Antwort auf:
Es ist kein Zufall, dass kommunistische Länder normalerweise von betagten Politikern, und Demokratien von jüngeren Männern und Frauen geleitet wurden (und werden).
um gleich darauf ein paar "Ausnahmen" vom Normalfall serviert zu bekommen.
In Antwort auf:
Churchill, Adenauer, Deng, Reagan

Hä? Deng war Staatsmann in einer Demokratie? Okay, okay - auch eine Professorin kann sich mal verheddern.

Aber sonst so?

Als Castro an die Macht kam, war er 36 Jahre alt, also stand er - Chrustschowas "Normalfall" vorausgesetzt - einer Demokratie vor.
Ike Eisenhower hingegen war zu jenem Zeitpunkt bereits 68 Jahre alt und muss demnach Präsident eines kommunistischen Landes gewesen sein.
Stalin übernahm mit 44 Jahren die Macht in der KPdSU und war also Erster Mann in einer Demokratie, während Alexandre Millerand - zur selben Zeit 63jähriger Präsident Frankreichs - offensichtlich ein kommunistischer Diktator war. Mit einem geradzu brachialkommunistischen Regime hatten wir es - immer Ninotschkas Prämisse folgend - in Spanien Mitte der siebziger Jahre zu tun: Franco starb 1975 knapp 83jährig...

Nachdem solcherart Wissenszuwachs halbwegs verdaut worden ist, kann man sich den weiteren Enthüllungen widmen
In Antwort auf:
Als die großzügigen sowjetischen Zuwendungen an Kuba in den frühen 90er Jahren wegfielen, war es Raúl, der erkannte, dass für das Überleben des Regimes Wirtschaftsreformen notwendig waren, und darauf drang, dass private Bauernmärkte wieder öffnen durften...
Na schau einer an!
In Antwort auf:
Dabei handelt es sich jedoch um denselben Mann, der als Kopf von Kubas internem Sicherheitsapparat viele Jahre lang die eiserne Faust...

Nee - wirklich? Raúl, der liebe Raúl - Chef des kubanischen Sicherheitsapparates? Sag an - das hätte man ihm gar nicht zugetraut! Wie hat die Frau das bloß herausbekommen? Ist das nicht eigentlich geheim...?

Und auch die - sicherlich erst durch jahrelange intensive Forschung - ans Tageslicht geholte überraschende Prognose, dass Öllieferungen von Hugo C und die mögliche Ölförderung vor der kubanischen Küste eine stabilisierende Wirkung für das gegenwärtige System haben, ist geradezu bahnbrechend! Um solch tiefschürfende Erkenntnisse gewinnen zu können, muss man in der Tat Professorin sein - mindestens!



Vater mach Licht!

Don Olafio

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19.01.2007 20:50 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2007 20:58)
avatar  Che
#6 RE: Der Herbst des Commandante
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Che
Top - Forenliebhaber/in
Armen!!!
_______________________________________________

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19.01.2007 20:54
#7 RE: Der Herbst des Commandante
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Rey/Reina del Foro

Zitat von don olafio
Zitat von ElHombreBlanco
Klar, alle doof, außer Don Olafio, insbesondere wenn sie eine andere Meinung vertreten, als Er selbst.
Erstens: Korrekt!

Wenigstens biste ehrlich!
___________________________________
La distancia no es la causa para que nazca el olvido.


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19.01.2007 22:38
avatar  Socke
#8 RE: Der Herbst des Commandante
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Top - Forenliebhaber/in

Was mir immer noch fehlt ist der Hinweis auf ihre Unglaubwürdigkeit aufgrund ihrer Geldquellen.
----
"Bier lagert man in einem dunklen Raum"


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19.01.2007 22:48
avatar  don olafio ( gelöscht )
#9 RE: Der Herbst des Commandante
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don olafio ( gelöscht )

Zitat von Socke
Was mir immer noch fehlt ist der Hinweis auf ihre Unglaubwürdigkeit aufgrund ihrer Geldquellen.



Oh, dunkel, Herr, erscheint mir der Sinn deiner Worte... - gib mir Erleuchtung...

(Ihre Geldquelle wird Papa Sergej sein - und der tats wohl aus Vaterliebe. Oder glaubst du im Ernst, dass jemand für diesen gequirlten Schwachsinn auch nur einen Cent rausrücken würde?)


Dom Olafio


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19.01.2007 23:00 (zuletzt bearbeitet: 19.01.2007 23:01)
#10 RE: Der Herbst des Commandante
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Rey/Reina del Foro
Aber ihr Vater war doch ein ehrlicher sozialistischer Führer (bitte verzeih dieses Wort )!? Wie soll der als Geldquelle für Professorentitel und unsinnige, pseudowissenschaftliche Beiträge dienen, um damit auch noch ein auskömmliches Leben in den USA zu führen.
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20.01.2007 00:18 (zuletzt bearbeitet: 20.01.2007 00:23)
avatar  don olafio ( gelöscht )
#11 RE: Der Herbst des Commandante
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don olafio ( gelöscht )
Zitat von ElHombreBlanco
Aber ihr Vater war doch ein ehrlicher sozialistischer Führer (bitte verzeih dieses Wort )!? Wie soll der als Geldquelle für Professorentitel und unsinnige, pseudowissenschaftliche Beiträge dienen, um damit auch noch ein auskömmliches Leben in den USA zu führen.


Ach EHB... - wieder einmal blind vor ideologischem Eifer einen "kommunistisch klingenden" Namen vernommen, sofort die üblichen voreiligen Schlüsse gezogen... - und wieder in die Sch...äh...ins Leere gegriffen. Glaub mir, so kann das nix werden...

Dabei ist es doch so simpel: Einfach nur lesen. Wort für Wort - und dann versuchen, den Sinn zu begreifen.

Also, extra für dich noch einmal:
Ihr Vater Sergej ist mitnichten ein "sozialistischer Führer", sondern Raketenkonstrukteur und international anerkannter Wissenschaftler. In den 1980er Jahren erhielt er eine Gastprofessur in Harvard. Als 1990 der Zusammenbruch der Sowjetunion im Gange war, beschloss er, in den USA zu bleiben. 1999 wurde er US-amerikanischer Staatsbürger.

EHB - ich kann dich ja verstehen: Irgendwann willst ja auch mal... - aber so doch nicht. Deshalb: Erst kundig machen - dann das Maul aufreißen. Sonst wird nie was! (Und ich gönn' es dir doch so...)


Don Olafio


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20.01.2007 00:27 (zuletzt bearbeitet: 20.01.2007 00:30)
#12 RE: Der Herbst des Commandante
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Rey/Reina del Foro
Zitat von don olafio
Ihr Vater Sergej ist mitnichten ein "sozialistischer Führer", sondern Raketenkonstrukteur und international anerkannter Wissenschaftler. In den 1980er Jahren erhielt er eine Gastprofessur in Harvard. Als 1990 der Zusammenbruch der Sowjetunion im Gange war, beschloss er, in den USA zu bleiben. 1999 wurde er US-amerikanischer Staatsbürger.

Uups, mea culpa. Dabei klingt Sergej nicht gerade nach Nikita.

Als Buße werde ich 24 Stunden kein Don-Olafio-Bashing betreiben. Werde lieber ein wenig "wicken".

Muss jetzt erst mal duschen gehen, da ich beim Versuch einen Goldring aus der Jauchegrube zu fischen voll reingefallen bin.
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La distancia no es la causa para que nazca el olvido.

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20.01.2007 00:29
avatar  don olafio ( gelöscht )
#13 RE: Der Herbst des Commandante
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don olafio ( gelöscht )

Zitat von ElHombreBlanco

Als Buße werde ich 24 Stunden kein Don-Olafio-Bashing betreiben.


48 Stunden.

Mindestens!!!


Don Olafio


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