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Las Hijas de la Revolución
So, ich habe das Buch gelesen, und hier ist meine Synopsis:
Zuerst danke für den Thread, den Lorca eröffnet hat. Ohne ihn wäre ich ja nie auf dieses Buch gestossen. Es ist allen Kuba-Reisenden sehr zu empfehlen. Sie werden sich im wonnigen Gefühl des "dort-war-ich-auch-schon!" suhlen, welches aufkommt, wenn man eine Geschichte liest, die an einem wohlbekannten Ort spielt. Die Geschichte selber ist allerdings alles andere als wonnig.
Dann wäre für interessierte Leser dieses Threads zu bemerken:
1. Die Geschichte ist in leicht verständlichem Spanisch verfasst. Man stolpert nie über Wörter, die einem durchschnittlich gut spanisch sprechenden Menschen Probleme bereiten müssten (ich zähle mich zu dieser Kategorie). Im Gegensatz z.B. zu "Lobas de Mar" von Zoe Valdés und "Príapos" von Daniel Chavarría (welch letzteres auch ein Thread Wert wäre!). Bei beiden war das Wörterbuch mein ständiger Begleiter.
2. Obwohl die Geschichte von einer jinetera handelt, enthält sie nichts pornographisches. Wer auf eine Art Pedro Juan Gutiérrez hofft, wird enttäuscht.
3. Die Geschichte spielt Mitte der Neunzigerjahre, also zur Zeit des período especial, und bevor die Mädels aus den Touri-Hotels verbannt wurden.
4. Man sollte davon absehen, das Buch nach Kuba mitzunehmen. Es enthält zuviele herbe Kritik an der Revolution und ihrem Führer.
Den kurzen Ueberblick hat Lorca bereits gegeben. Ich möchte das Buch von der emotionellen Seite her anschauen. Die Geschichte ist ziemlich matter-of-factly erzählt. Der Leser fühlt Mitleid mit dem armen Mädchen, welches gezwungen ist, in La Habana anschaffen zu gehen. Aber die bedauernswerte guajira ändert sich bald: sie wird kaltschnäuzig und berechnend und hat nur ein Ziel: weg von der Insel. Dazu sind ihr alle Lügen und Täuschungsmanöver recht. Die paar Liebeskasper, die ihr ehrlich helfen wollen, werden nach Strich und Faden betrogen und über den Tisch gezogen. Des Lesers Empfinden ändert sich: jetzt hat er nach und nach Mitleid mit den armen Liebeskaspern. Zu lesen, wie sie denen das Geld aus der Tasche zieht, tat mir buchstäblich im Geldbeutel weh. Schliesslich erreicht sie ihr Ziel. Sie landet in Europa. Aber dort muss sie feststellen, dass das Geld auch nicht auf den Bäumen wächst. Und sie wird ihrerseits vom italienischen Liebeskasper abserviert. Der Nachfolger, ein Ami, der ihr untreu ist und sie schlägt, ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Vom Regen in die Traufe: Auf Kuba unglücklich, in Europa unglücklich. Aber zum Teil selbstverschuldet: denjenigen Mann, der es gut mit ihr meinte, hat sie noch und nöcher verarscht. Genauso wie sich die Kritik am politischen System Kubas durchs ganze Buch zieht, so auch die Verbitterung der Hauptperson.
Im Prinzip beschreibt das Buch die (verunglückte) Suche nach dem Glück. Es kann den Leser veranlassen, darüber nachzudenken, was Glück eigentlich genau ist. Das ist natürlich etwas, worüber sich die Menschen schon seit Jahrtausenden den Kopf zerbrechen. Oder zumindest seit Aristoteles. Trotzdem kann es nicht schaden, sich selber mal darüber Gedanken zu machen.
Wenn mein Schatz zu Besuch kommt, werde ich ihr dieses Buch zum lesen geben. Es nimmt mich Wunder, wie eine kubanische Frau die Geschichte beurteilt. Ich bin gespannt auf die darauf folgende Diskussion.
Es würde mich freuen, wenn dieser Kommentar bei einigen Forumsmitgliedern das Interesse an diesem Buch wecken würde.
Und ich würde mich über eine Replik von Lorca freuen, der anscheinend der einzige ist, der das Buch ebenfalls kennt.
Sehr gelungene Beschreibung der Empfindungen beim Lesen des Buches!
Es ist in der Tat so, dass man anfangs Mitleid mit der kubanischen jungen Frau hat. In La Habana lernt sie sehr schnell Liebeskasper skrupellos auszunehmen, mit ihren Gefühlen zu spielen - die Gefühle des Leser schlagen "um" - man ist auf der Seite der "armen" Liebeskasper. Am Ende hat der Leser dann doch wieder etwas Mitleid mit ihr, da sie letztendlich - trotz Leben in Europa - tief unglücklich ist.
Wie Pille musste ich nach dem Lesen des Buches auch ein bisschen darüber nachzudenken, was eigentlich Glück für mich bedeutet. Plötzlich begann ich Stefan Kleins "Die Glücksformel" nochmals zu lesen... Manches in Stefan Kleins Buch könnte man auch mit Kuba in Verbindung setzen z.B. die Kapitel "Warum wir fremdgehen" - "Lust die Amok läuft" - "Wie wir uns verführen lassen" - etc. Aber das ist eine ander Geschichte...
Wie Pille bereits gesagt hat - dieses (in einfachem Spanisch geschriebene) Buch, "Las Hijas de la Revolución" ist sehr empfehlenswert für Kubafans, Kubakritiker, Kubareisende, etc. Hoffentlich findet sich noch der ein oder andere Leser, der hier dann seine Eindrücke schildert...
Saludos
Lorca
#30 RE: Las Hijas de la Revolución
Zitat von Karsten
habe einige Exemplare en Bloc in Spanien bestellt und noch 2 davon übrig.Gebe die gerne für 15,50€ zum Selbstkostenpreis ab.
Karsten, nach den interessanten Kritiken von Pille und lorca kannste mir gerne beide Exemplare schicken. Hab Dir ne pm geschickt! Chaoi
#32 RE: Las Hijas de la Revolución
#33 RE: Las Hijas de la Revolución
Wie bereits geschrieben wurde, ist es eine Geschichte, über die man sicherlich auch nachdem man sie gelesen hat, noch nachdenken wird.
Viele (von uns) werden Geschichten wie die von Marlén in Ausschnitten kennen – nur werden sie in diesem Buch interessanterweise eben von der anderen Seite beschrieben!
Ich denke auch, dass sich nicht wenige der hier lebenden Kubanerinnen mit dem Werdegang der Protagonistin zumindest teilweise identifizieren können.
Danke nochmals an Pille und lorca, dass sie mir das Buch schmackhaft gemacht haben und an Karsten für seine Grosszügigkeit!
#34 RE: Las Hijas de la Revolución
@Desperado und bruja_hermosa und andere:
Wnn sich neben Euch noch 3 weitere Interessenten bis Ende September finden, würde ich noch mal eine Sammelbestellung machen.
Benötige noch selber ein weiteres Exemplar (was ich mir sonst direkt aus Madrid mitbringe).
Die Bücher wären dann in 3-4 Wo. verfügbar, nachdem sich 5 gefunden haben.
Bitte per PM melden.
Zitat von Karsten
Wnn sich neben Euch noch 3 weitere Interessenten bis Ende September finden, würde ich noch mal eine Sammelbestellung machen.
Benötige noch selber ein weiteres Exemplar (was ich mir sonst direkt aus Madrid mitbringe)
Zwei Exemplare kaufe ich gerne nochmal. Ist ein schönes Geschenk!
@Desesperado
Meine Bücher sind mir heilig - aber vielleicht sind wir ja bald Nachbarn, dannn leihe ich's Dir
#40 RE: Las Hijas de la Revolución
Dani , me ha gustado mucho el libro , yo que de una forma u otra hace alusión a las condiciones económicas y sociales que existía en nuestro país cuando se decía que Cuba era LIBRE. Te confieso que con este libro he aprendido más de las situaciones de las viviendas, de la única forma para las mujeres escapar de la miseria , la prostitución. A veces pienso que aún en la actualidad aunque no tan preciso como hace unos anos ,hay jóvenes desesperadas como MARLÉN y PERLA que ven un NUEVO MUNDO entregándose a hombres que ni siquiera conocen, a cambio de una vida acomodada.
Es una lástima que no pueda tenerlo en mi colección puesto que es de mi mamá. No veo el porqué no lo comercializan aquí en Cuba y lo ponen como medio de reflexión y reeducación en bibliotecas públicas y escolares. Creo que no está directamente contra la Revolución ,sino mostrando la otra cara de los problemas que jóvenes ilusas como Marlén pretenden solucionar vendiendo su cuerpo. Eso no quiere decir que esté defendiendo a el modo revolucionario, ya que por una parte tenían razón de quererse tirar al mar o verse obligadas a realizar todo tipo de perversiones para subsistir en la Cuba Libre. Aunque también llevó esa vida a cabo de todas las necesidades que pasó en Holguín y a todo el maltrato que recibió de su padrastro.
Siento mucha nostalgia por las aventuras de Harry Potter quisiera ya tenerlo en mis mano.....
Zitat von el prietoDeine amiguita scheint mir ein bisschen naiv zu sein!
. No veo el porqué no lo comercializan aquí en Cuba y lo ponen como medio de reflexión y reeducación en bibliotecas públicas y escolares.
Na ja, sie ist ja erst 14.
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