Bolivien; Nach dem Wahlsieg von Evo Morales schickte Kuba hunderte von Ärztinnen und Ärzte in die ärmsten Regionen Boliviens und beteiligte sich am Aufbau von Kliniken. Mittlerweile sichern mehr als 700 Ärztinnen und Ärzte in den ärmsten und entlegensten Gebieten Boliviens eine für die Bevölkerung kostenlose Gesundheitsversorgung und der Aufbau von 20 neuen Kliniken mit kubanischer Hilfe hat ebenfalls begonnen.
Gegen die Arbeit und Anwesenheit kubanischer Ärzte regte sich nun Protest von Seiten des bolivianischen Ärzteverbandes Colegio Médico de la Paz, der fürchtet, daß die Kubaner den einheimischen Ärzten die Arbeit nehmen.

Dem widersprach der Vizegesundheitsminister Juan Alberto Nogales energisch. Die Kubaner nehmen keine Arbeit weg, außerdem seien sie in Gegenden aktiv, wo es nie eine gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung gab und bolivianische Ärzte nicht hingehen. Wie die bolivianische Tageszeitung Los Tiempos berichtete, wurden die kubanischen Ärztinnen und Ärzte u.a. in Santa Cruz de la Sierra, ebenfalls mit Demonstrationen und Kundgebungen begrüßt.

Willkommenskundgebung in Santa Cruz de la Sierra

Ähnliche Proteste gab es auch im Juli 2005 in Venezuela (https://www.kubaforen.de/topic-threaded.p...message=6677154), als dort das Programm Barrio Adentro begann. Mittlerweile waren in Venezuela mehr als 5000 kubanische Ärzte aktiv. Auch sie arbeiten in Regionen, wohin sich nie ein venezolanischer Mediziner der Oberschicht verirrte.

Quellen: BBC, AP, Reuters, Sun-Sentinel, Los Tiempos (Bolivia)

Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren:

weitere Quellen:
" (...) Damit folgt Bolivien auch hier dem Beispiel Venezuela. Nach dem Wahlsieg hatte Chávez mit dem "Plan Bolivar" etwa 5000 Ärzte nach Venezuela geholt, um die Gesundheitsversorgung der armen Bevölkerung zu sichern, heute sind es etwa 20.000. (...)"
Ralf Streck, 29.05.2006 / http://germany.indymedia.org/2006/05/148381.shtml

" (...) Inzwischen arbeiten mehr als 13 000 kubanische Ärzte in den venezolanischen Barrio Adentros, die es inzwischen überall im Lande gibt. (...)"
Jane Franklin, 17.01.2005 / http://www.zmag.de/artikel.php?id=1323

"Wo es nie einen Arzt gab -
Zehntausend kubanische Ärzte bauen in Armenvierteln Venezuelas eine medizinische Grundversorgung auf
(...)»Barrio Adentro« hat das ehrgeizige Ziel, mittelfristig nicht nur in der Hauptstadt, sondern in den Armenvierteln aller Landesteile Venezuelas eine medizinische Grundversorgung zu gewährleisten. 18 500 Ärzte werden dazu gebraucht, errechnete das Gesundheitsministerium. Angesichts einer Armutsquote von 80 Prozent und einem wenig entwickelten Gesundheitssystem ist dies nur mit ausländischer Hilfe möglich. Kuba, zu dem Venezuela seit der Regierungsübernahme von Hugo Chávez Ende 1998 enge Beziehungen geknüpft hat, leistet mit gut 10 000 Medizinern den wichtigsten Beitrag. Das sozialistische Land entsandte Ärzte nach Venezuela, die dort für jeweils zwei Jahre im Rahmen von »Barrio Adentro« tätig sind. (...)"
Andreas Behn, 21.07.2004 / http://www.venezuela-avanza.de/archiv/ar...n_arzt_gab.html

zu Bolivien:
Vereinbarung zwischen dem Präsidenten der Bolivarianische Republik Venezuela und dem Präsidenten des Staatsrates der Republik Kuba zur Anwendung der Bolivarianischen Alternative für die amerikanischen Länder:
11. Kuba stellt der Bolivarianischen Universität die Hilfe von mehr als 15 000 medizinischen Fachleuten, die an der Mission „Barrio Adentro" (Wohnviertel Einwärts) teilnehmen, zur Verfügung, damit so vieler Ärzte der Allgemeinmedizin und Spezialisten des Gesundheitswesens, einschließlich Kandidaten für wissenschaftliche Titel, ausgebildet werden können, wie Venezuela braucht, und alle Schüler der Mission Sucre, die Medizin studieren und Arzt der Allgemeinmedizin werden wollen, bekommen diese Möglichkeit, was zusammen Zehntausende werden könnten in einem Zeitraum von nicht mehr als 10 Jahren.
http://www.cuba.cu/gobierno/discursos/2004/ale/a141204a.html