Bolivien verstaatlicht Öl- und Gasindustrie

01.05.2006 20:26 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2006 20:26)
avatar  derhelm
#1 Bolivien verstaatlicht Öl- und Gasindustrie
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Forums-Senator/in
Boliviens Präsident Evo Morales hat heute die Erdöl- und Erdgasressourcen seines Landes per Dekret verstaatlicht. Der linksgerichtete Politiker kündigte an, dass alle ausländischen Energieunternehmen Bolivien verlassen müssten, wenn sie die neuen Bestimmungen nicht befolgten.[...]

aus: SPIEGEL online 01. Mai 2006


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01.05.2006 20:29 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2006 20:30)
avatar  Chaval
#2 RE: Bolivien verstaatlicht Öl- und Gasindustrie
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Rey/Reina del Foro
Well done, Evo!!! ("Father" is proud of you!)

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01.05.2006 20:42 (zuletzt bearbeitet: 01.05.2006 20:42)
avatar  derhelm
#3 RE: Bolivien verstaatlicht Öl- und Gasindustrie
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Forums-Senator/in
Well done ?

Abwarten, der Schuss kann gewaltig nach hinten losgehen.
Evo braucht zur Förderung die Technologie der Konzerne, ob die dazu allerdings noch Lust haben, wenn er ihnen zu wenig Anteile gönnt, wird man sehen.
Und ob er dann auf Chavez und venezolanische Firmen zählen kann, ist keineswegs sicher. Der erste Streit zwischen den beiden bahnt sich an.

In Antwort auf:
Venezuela und Bolivien sind sich derzeit über die künftige Erdgaspolitik auf dem südamerikanischen Kontinent noch uneinig. Während Venezuela seinen Einfluss in Südamerika dadurch vergrößern will, indem es Gas zu Vorzugspreisen durch eine geplante gigantische Pipeline in die Nachbarländer verkauft, ist Bolivien daran interessiert, mit seinen Erdgasvorkommen Geld in die Staatskassen zu bringen. Der bolivianische Energieminister Julio Gómez spricht sich daher gegen künstlich niedrige Gaspreise aus.

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01.05.2006 20:46
#4 RE: Bolivien verstaatlicht Öl- und Gasindustrie
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Forenliebhaber/in

und fidel macht ein tänzchen
die drei waren gestern zusammen TV cubavision


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02.05.2006 10:56 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2006 10:59)
#5 Bolivien: Soldaten besetzen Raffinerien
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Rey/Reina del Foro
BOLIVIEN

Soldaten besetzen Raffinerien

Boliviens Präsident Morales setzt erste Maßnahmen zur Verstaatlichung der Öl- und Gasressourcen seines Landes umgehend um: Soldaten besetzten die von internationalen Konzernen betriebenen Gasfelder. Außenminister Steinmeier ist besorgt.

La Paz - Rund 100 bewaffnete Soldaten übernahmen in der Raffinerie Palmasola in der Stadt Santa Cruz die Kontrolle. Vizepräsident Alvaro Garcia Linera sagte, Truppen seien in landesweit 56 Anlagen entsendet worden. "Das Plündern durch die ausländischen Unternehmen ist beendet", erklärte der linksgerichtete Präsident Evo Morales.
[...]

Besorgnis in Spanien, Brasilien und Deutschland

Die spanische Regierung äußerte "tiefe Besorgnis" über die Verstaatlichung der Öl- und Gasfelder. Sie hoffe, dass es innerhalb der Sechsmonatsfrist zu echten Verhandlungen und Dialog komme, erklärte das Außenministerium in Madrid. Dabei müssten die Interessen der Gegenseite wechselseitig berücksichtigt werden. Die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodriguez Zapatero werde die Lage beobachten und mit anderen betroffenen Staaten zusammenarbeiten, um zu einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung zu kommen.
[...]

Selbst das Nachbarland Brasilien kritisierte die Ankündigung Morales'. Die Verstaatlichung der Öl- und Gasressourcen sei eine "unfreundliche Geste", die als Bruch früherer Vereinbarungen mit der bolivianischen Regierung verstanden werden könnte, sagte Bergbau- und Energieminister Silas Rondeau der Internetausgabe der Zeitung "Folha". Der brasilianische Konzern Petrobras kontrolliert bisher 14,5 Prozent der Erdgasreserven Boliviens und hat Millionen in dem Land investiert.

Petrobras-Präsident José Sergio Gabrielli sprach von einem "unfreundlichen Akt". Der einseitige Schritt zwinge sein Unternehmen dazu, seine Lage in dem Land genau zu analysieren. Gabrielli brach einen Aufenthalt im US-Staat Texas ab, um mit Präsident Luiz Inacio Lula da Silva über das Dekret zu beraten. Es habe keine Hinweise darauf gegeben, dass die Maßnahme so hart ausfallen werde, sagte Gabrielli.



Quelle: Spiegel-Online
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04.05.2006 14:32
#6 LATEINAMERIKA - Energiepolitischer Showdown
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Rey/Reina del Foro

LATEINAMERIKA

Energiepolitischer Showdown in Puerto Iguazú

Von Jens Glüsing, Rio de Janeiro

Der Siegeszug linkspopulistischer Politiker könnte sich in Peru fortsetzen. Ähnlich wie Boliviens Staatschef Morales will Präsidentschaftskandidat Humala den nationalen Reichtum "gerecht verteilen". Heute beraten die Präsidenten der wichtigsten Länder Lateinamerikas über die Energiepolitik.

Rio de Janeiro - Der Mann will die Koka legalisieren, der indianischen Bevölkerung zu mehr Macht verhelfen und die Nation neu begründen. Er ist mit Venezuelas Staatschef Hugo Chávez befreundet, bewundert die linkspopulistische Diktatur des Generals Velasco Alvarado in den siebziger Jahren und will, dass die Bevölkerung von der Ausbeutung der reichhaltigen Bodenschätze seines Landes profitiert.

Wahlkämpfer Humala, begleitet von seiner Frau Nadine Heredia: Rasanter Aufstieg
Ollanta Humala, 43, der Sieger in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Peru, klingt ganz wie Boliviens Staatschef Evo Morales. Teile seines Programms wirken, als habe er sie bei dem Indiopräsidenten im Nachbarstaat, mit dem er beste Beziehungen unterhält, abgekupfert. Deshalb fragen sich jetzt viele Anleger: Werden womöglich auch in Peru bald Soldaten die Öl- und Gasfelder besetzen?
[...]



Weiter im Text bei Spiegel-Online
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