Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Evo Morales fordert internationale Investoren heraus
Von Jens Schneider
Der Mann scheint es ernst zu meinen. Gleich bei seinen Antrittsreden, zunächst vor dem bolivianischen Parlament, dann vor 100.000 Anhängern in La Paz, bewies der neu in sein Amt eingeführte Präsident Boliviens, daß er tatsächlich einen fundamentalen Politikwechsel anstrebt. Das wird einige ausländische Regierungen, vor allem aber die seit gut 10 Jahren im Lande aktiven Investoren, aufhorchen lassen. Es wird ernst im Andenstaat, wo sich gleich der Gottseibeiuns des Neoliberalismus, Hugo Chavez, zur Solidaritätsbekundung einfand.
Morales erweckt zumindest jetzt nicht den Anschein, als gehörte er zu der in Lateinamerika weit verbreiteten Spezies der Politiker, die links unten anfangen und relativ schnell rechts oben enden. Seine Antrittsrede hatte es in sich. Morales verkündete kurz und bündig, daß die „Zeit des neoliberalen Wirtschaftsmodells abgelaufen" sei und forderte die erst vor zehn Jahren privatisierten nationalen Energiequellen für das Volk zurück. Die französische Gesellschaft Total habe vor 15 Jahren versprochen, die Probleme Boliviens, insbesondere die Arbeitslosigkeit und die Korruption, zu lösen, doch nun seien die „Jahre vergangen und wir haben mehr Arbeitslosigkeit und mehr Korruption". Allerdings versprach Morales auch, die „Eigentumsrechte zu achten". Man wird sehen, wie das zusammen geht.
Doch für Ärger hat Morales auch sonst in seiner Rede zur Genüge gesorgt. Unmißverständlich bekundete er seine Solidarität mit dem sozialistischen Kuba und dem bolivarischen Venezuela, er identifizierte sich uneingeschränkt mit der indianischen Bevölkerungsmehrheit des Landes, der er selbst angehört, verglich die Zustände in Lateinamerika mit der Apartheid in Südafrika und bekundete seine Solidarität mit den Koka-Bauern, zu denen er selbst früher gehörte. Das wird insbesondere die Regierung der USA aufregen, die seit Jahren einen Kampf gegen den Koka-Anbau führt und dabei Unterstützung von allen lateinamerikanischen Regierungen verlangt. Hier wird viel Anlaß zur Polemik gegeben sein, auch wenn Morales gleichzeitig die Weiterverarbeitung der Koka-Pflanze zu Kokain verurteilte. Im Grunde hat er auch in diesem Punkt recht, doch wäre es blauäugig anzunehmen, die Koka-Bosse, die auch in Bolivien ihr Unwesen treiben, würden sich an den humanistischen Vorstellungen eines bolivianischen Präsidenten orientieren. Hier werden Taten gefragt sein.
Nicht zu übersehen ist, daß die Identifikation des Präsidenten mit der Urbevölkerung, die seit den Tagen der Conquista wenig Einfluß auf die Geschicke des Kontinents hatte, nach einer kurzen Phase des Honeymoons auch in Bolivien zu tiefgreifenden Konflikten führen wird. Zu sehr hatte sich die im Tiefland dominierende weiße Oberschicht an ihre uneingeschränkte Vorherrschaft gewöhnt, als daß sie jetzt einfach beiseite treten könnte. Fast alle wichtigen Positionen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Militär sind von ihren Angehörigen besetzt und die Bevölkerungsmehrheit ist davon weitgehend ausgeschlossen, auch durch erhebliche Rückstände im Bildungswesen kaum in der Lage, sofort wirklich hegemonial gewesen. 500 Jahren Kolonialismus - wenn auch mit einheimischer Basis - haben ihre Spuren hinterlassen. So warten auf den tatkräftigen Präsidenten jede Menge Probleme. Das erste, was er wird anfangen müssen, ist die umfassende Demokratisierung der Gesellschaft. In Bolivien allein schon eine Herkulesaufgabe.
Quelle:http://www.rbi-aktuell.de/cms/front_cont...at=5&idart=3478
Nos vemos
Dirk
---------------------------------------------
Das Infoportal zu Kuba (mit Bannertausch und Webkatalog):
http://www.mi-cuba.de // http://www.mi-kuba.com
In Antwort auf:
... verkündete kurz und bündig, daß die „Zeit des neoliberalen Wirtschaftsmodells abgelaufen" sei und forderte die erst vor zehn Jahren privatisierten nationalen Energiequellen für das Volk zurück. Die französische Gesellschaft Total habe vor 15 Jahren versprochen, die Probleme Boliviens, insbesondere die Arbeitslosigkeit und die Korruption, zu lösen, doch nun seien die „Jahre vergangen und wir haben mehr Arbeitslosigkeit und mehr Korruption".
Tja. Da ist Bolivien wohl schon ein paar Jahre weiter als wir. Denn trotz gleicher Erfahrungen ist hierzulande eher eine Ausweitung des neoliberalen Wirtschaftsunfugs zu erwarten.
Vom Privatisierungswahn ebf. sehr wenig haltende Grüße,
Stephan
- 🇨🇺 Das Kubaforum 🇨🇺
- 🇨🇺 Kubaforum
- 🇨🇺 Neu im Kubaforum?
- ℹ️ Info-Sparte!
- 📄 Visa: Fragen und Probleme zum Thema Visa
- 🇩🇪 🇪🇸 Übersetzungshilfe vom spanischen ins deutsche und umgekehrt
- 📜 Einladung eines kubanischen Staatsbürgers:
- 📰 Presseveröffentlichungen und Medienberichte über Kuba
- ⛈ Wetter 🌪 Hurrikan Nachrichten
- 🛫 Reiseforum
- ✈ Kubaflüge 🛳 Kreuzfahrten 🧳 Hotels 🚗 Mietwagen 🚕 Transfers 🚌 Busverbi...
- 🛏 Casas Particulares
- 📕 Sprachkurse in Kuba/Deutschland? Wo gibt es 🕺💃 Tanzkurse usw?
- 🌐 Reiseberichte
- 🕯 In Gedenken an Guzzi
- 🇨🇺 Allgemeines und Sonstiges mit Kubabezug
- ⚾ 🏐 🥊 Das Kuba Sport-Forum.
- 📖 Literatur und Kunst aus/über Kuba
- 🏝 Flora und 🐊 Fauna auf Kuba
- 👨🍳 Kubanische Küche
- ⚙ Technikforum: Fragen zu Themen 🖥︎ Computer,📱 Smartphone, ☎ Telefonve...
- Für Mitglieder und Kubafreunde:
- Sonstige Themen
- 🇪🇸 Foro en español 🇪🇸
- 🗣 Debate de Cuba
- 🎶 Música de Cuba
- 🤡 Los Chistes - Risas y humor sin limite
- ✈ Vuelos 🧳 Hoteles 🛏 Casas
- 🇪🇸 Forum in spanisch-Foro en espanol. für alle die es können oder noc...
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen )
- 🌎 Lateinamerika und karibische Inseln ( kleine und große Antillen)
- 👥 Administration und Moderation:
Ähnliche Themen
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!