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Reisen ins Chaos: Ein Reutlinger hilft
#1 Reisen ins Chaos: Ein Reutlinger hilft
LEUTE Dort, wo andere Urlaub machen, begegnet Rolf Stotz dem Zerstörungswerk von Sturm und Flut
Reisen ins Chaos: Ein Reutlinger hilft
VON JOACHIM BAIER
REUTLINGEN. Seit Rolf Stotz digital fotografiert, hat er schon ein beachtliches Bildarchiv von seinen Reisen angelegt. Kuba, Guyana oder Haiti, sauber geordnet und mit Datum versehen, sind hunderte von Fotos auf seiner Computerfestplatte gespeichert. Wer jedoch blaues Meer, fröhliche Strandszenen, stattliche Palmen oder exotisch bunte Cocktailbars zu sehen erwartet, wird enttäuscht. Rolf Stotz ist keiner, der die Sonnenseite seiner Reiseziele im Blick hat. Da wo er hinreist, herrscht Chaos, Verwüstung und Verzweiflung.
Rolf Stotz (kleines Bild) dokumentiert die Verwüstungen, denen er auf seinen Auslandseinsätzen im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes begegnet, mit der Digitalkamera - wie diesen kubanischen Strand nach dem Wirbelsturm »Iwan« im November 2004.
FOTOS: JOBA/PR
Stotz ist als Delegierter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Katastrophengebieten unterwegs. Den Job macht er schon seit Anfang der 80er Jahre - ausschließlich ehrenamtlich. Und es sind immer wieder ähnliche Bilder, die er zu sehen bekommt: entwurzelte Bäume, Berge von Unrat, ein Fischerboot gestrandet hoch oben in den Baumwipfeln, verzweifelte Menschen zwischen den Resten ihrer armseligen Hütten, Strände übersäht mit Trümmern und immer wieder Schlamm, brackiger, stinkender Schlamm, so weit das Auge reicht.
Im Spätsommer und Herbst ist der Reutlinger immer besonders viel unterwegs, wenn die Zeit der Wirbelstürme kommt. Sie verwüsten ganze Küstenregionen und bringen meterhohe Flutwellen, die alles wegrasieren, was dann noch steht. In Kuba ist Rolf Stotz bestimmt schon zwei Dutzend Mal gewesen. »Ich kenne dort fast jeden Kollegen an jeder Ecke.«
...
http://www.gea.de/detail/449932
Der Kreisverband schickte bis zum Frühjahr Jahr ganze Containerladungen voll mit ausgemusterten Krankenbetten, Rollstühlen, Gehhilfen, Matratzen oder Fahrrädern nach Kuba. Aber diese Hilfe ist inzwischen eingestellt. »Aus Kostengründen«, wie Rolf Stotz erklärt. Denn Kubanische Schiffe, die früher die Hilfsgüter umsonst beförderten, laufen europäische Häfen nur noch selten an. Außerdem, so erzählt er, hätten die Kubaner die geleasten Frachtcontainer leider nicht mehr zurückgeschickt und stattdessen Lagerhäuser daraus gemacht.
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