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24. Juni 2005, Neue Zürcher Zeitung

Sanierung als Politikum

Streit um Hemingways Finca in Havanna

Nach Ansicht der amerikanischen Stiftung zum Erhalt historischer Gebäude ist Ernest Hemingways langjähriger Wohnsitz in Havanna dringend sanierungsbedürftig. Ein Expertenteam soll in den nächsten Wochen nach Kuba reisen, um erste Studien im Blick auf eine Renovation durchzuführen. Ob die Villa jedoch in Kooperation mit den Kubanern saniert wird, darüber entscheidet die Politik.

Die Finca Vigía kennt jedes Kind in Kuba, und jeder Reiseführer zählt die alte Villa zu den Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt. In dem prächtigen alten Kolonialanwesen vor den Toren Havannas, in San Francisco de Paula, hat Hemingway zwischen 1939 und 1960 gelebt. Dort entstanden «Wem die Stunde schlägt» und «Der alte Mann und das Meer». Letzteres brachte Hemingway 1954 den Literaturnobelpreis ein, und die Medaille stiftete der Schriftsteller Caridad del Cobre, der Schutzheiligen Kubas. Doch die Villa, in der Hemingway 22 Jahre seines Lebens verbrachte, befindet sich in einem jämmerlichen Zustand: provisorische Stützkonstruktionen aus Holzbalken bewahren Balkons und einige der Aussenwände vor dem Einsturz. Grünlich schimmern mehrere Wände, das Dach ist undicht, und Termiten machen sich über das Parkett und die tragenden Holzbalken her.
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http://www.nzz.ch/2005/06/24/fe/articleCWO0S.html

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