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Der Líder, der Pitcher und die Synthese

Kuba holt zum dritten Mal olympisches Gold in der Yankee-Sportart Baseball

Die "rote Maschine" jubelt über das dritte Baseball-Gold. "Jetzt ist wieder alles so, wie es sein soll."

Athen - Fidel Castro weiß um den Dreischritt der Weltgeschichte: These, Antithese, Synthese. Wären die USA die These, dann wäre Kuba die Antithese, während die Synthese sozusagen der Baseball sein könnte. Aber, so kritisierte der "Maximo Líder" schon vor Jahren, die USA scheuen sich, ihr einschlägiges Dreamteam zu Olympia zu schicken, "weil sie Angst haben, gegen Kuba zu verlieren". Weshalb die Welt immer noch auf die Synthese wartet.

Am Donnerstag gegen 16 Uhr Ortszeit saß besagter und betagter Fidel Castro Zigarren rauchend in Havanna und betrachtete mit Genuss den 6:2-Sieg im Finale gegen Australien und damit den dritten Olympiasieg der Kubaner in dieser an sich den Yankees vorbehaltenen Sportart.

Es war nicht nur ein Genuss, sondern eine Genugtuung nach der Finalniederlage von Sydney gegen die US-Amerikaner. "Jetzt ist alles wieder so, wie es sein soll", stellte Norge Luis Vera, Starting Pitcher der "großen roten Maschine", zufrieden fest.

Als die Olympiasieger im Baseball Center von Helliniko ihre Ehrenrunde gelaufen waren, einen Kreis um den Wurfhügel gebildet und ihre Baseballkappen im Kollektiv in die Luft geworfen hatten, war der Staatsratsvorsitzende und Generalsekretär des Zentralkomitees mitten unter ihnen. "Ich widme diese Goldmedaille an erster Stelle meiner Familie und meinen Freunden - aber dann kommt sofort Fidel", sagte Centerfielder Carlos Tabares, "er unterstützt uns, wo er kann, und hat uns vor dem Finale noch Glück gewünscht." Kein Wunder: Der kubanischen Nationallegende zufolge war Fidel Castro einst in den Vierzigerjahren ein begnadeter linker Pitcher und wäre beinahe bei den Washington Senators oder den New York Yankees gelandet - gar nicht auszudenken, was das für eine Synthese gewesen wäre.

Die USA, die erneut mit einer Amateurauswahl nach Athen gekommen wären, hatten sich nicht für Olympia qualifiziert. Die Profiliga MLB, die keinen ihrer Spieler abstellen wollte, absolvierte am Donnerstag einen kompletten Spieltag. Mit dabei waren zahlreiche Kubaner, die von der Karibikinsel geflüchtet sind und nun Millionen verdienen.

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