++ 08.07.2004, Buchloer Zeitung ++
Nichts kann diese lebensfrohe Musik stoppen
"Azucar Cubana" sorgt mit viel Temperament im "Deutschen Haus" in Waal für eine volle Tanzfläche - Son und Salsa

Waal - Trotz der kühlen Abendtemperaturen wurde den zahlreichen Gästen im Biergarten der literarisch-musikalischen Gaststätte "Deutsches Haus" in Waal richtig warm. Mit heißen karibischen Rhythmen heizten ihnen der Kubaner Yanet Hernandez und seine Combo "Azucar Cubana" ein. Trotz Buchloer Stadtfest und Sambanacht in Landsberg wollten sich mehr als 50 Gäste von der Lebensfreude und vom Geist Kubas verzaubern lassen. Yanet Hernadez hat Musik und Rhythmus im Blut und diese Veranlagung durch ein Studium der Musik und des Gesangs verfeinert. In Deutschland gründete der Kubaner die Band "Azucar Cubana" mit internationalen, hochkarätigen Musikern. Die Combo tritt je nach Veranstaltung in unterschiedlicher Formation auf. Im Biergarten beim "Deutschen Haus" waren der Ecuadorianer Augustin Cicedo am Keyboard, der Österreicher Martin Leissing mit der Percussion und Roberto Tey am Bass dabei. Hernadez, Kopf und kreativer Motor der Band sowie hervorragender Gitarrist und Leadsänger, riss von Beginn an das Publikum mit. Das reichhaltige Repertoire von "Azucar Cubana" umfasst Salsa, Merengue, Rumba, Cha-Cha-Cha, Rumba, Mambo, Reggae und Latin Jazz. Hinzu kommen eigene Songs, darunter die Erkennungsmelodie von "Azucar Cubana" und eigene Interpretationen bekannter Songs wie Bob Marleys "No Woman No Cry" oder der Evergreen "Guantanamera". Einige der Gäste begannen schon bald zu tanzen, andere wippten und trommelten im Takt. Zum Cha-Cha-Cha forderte Yanet das Publikum auf, mit ihm die Schritte des flotten Tanzes gemeinsam zu üben. Unter dem Beifall der restlichen Zuhörer wurden die Anleitungen des Bandleaders fast perfekt umgesetzt. Sentimentale Stimmungen drückt die Musik der Karibikinsel ebenso aus wie sprudelnde Lebensfreude und Träume von Glück und Liebe. In bildhafter Sprache wird vom Alltagsleben erzählt, häufig nicht ohne sexuelle Anspielungen. "Wir Kubaner machen immer und überall Musik", erklärte Hernandez in gutem Deutsch, "unser Leben ist die Musik." Das bekam auch das Publikum zu spüren, es wurde angesteckt von der Lebenslust und Begeisterung. Immer mehr Paare drängten sich auf der Tanzfläche, beim Merengue schließlich war das Tanzpodium fast überfüllt.
Reichlich Zugaben

Diese Resonanz belohnte "Azucar Cubana" mit verlängerten Sets und reichlich Zugaben. Der "Son", die ursprünglichste Form der kubanischen Musik, dazu Salsa, Guajira und Danzon haben in Waal neue Anhänger gefunden. Ein Gast meinte zum Schluss, in Kuba hätten weder Revolutionen, Diktatoren, Imperialisten, Embargos, Kapitalismus, Sozialismus noch der Tod, einfach gar nichts die Musik stoppen können: "Hoffentlich greift diese Einstellung auch mal auf uns über."

Hanns-Michael Gum

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