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Kuba als Vorbild für neuen Präsidenten Boliviens
Der künftige bolivianische Präsident Evo Morales (46) bleibt seinem Ruf als "USA-Schreck" treu. "Die Stunde zur Befreiung Boliviens und Lateinamerikas ist gekommen", sagte er am Montag (Ortszeit) gegenüber dem kubanischen Fernsehen. Der Sozialist und Kokabauern-Führer sieht im kommunistischen Regime der Karibikinsel ein Vorbild.
"Vielen Dank an Kuba, dass ihr Lateinamerika und der Welt gezeigt habt, wie man in Würde und Souveränität leben kann." Vor seinen Anhängern kündigte Morales "offene Beziehungen" mit den USA an. "Hoffentlich respektiert (US-Präsident George W.) Bush den souveränen Willen des Volkes, nach Jahrzehnten von Erpressung, Bedingungen und finanzieller Unterwerfung." Er habe "keine Angst" und werde die Souveränität Boliviens gegen jegliche Einmischung der US-Regierung verteidigen.
Entsprechend kühl fiel die Reaktion der US-Regierung auf den "offensichtlichen Sieg" von Morales aus. US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte in Washington, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hingen vom "Verhalten" der neuen Regierung ab. Wenn sie "demokratisch" regiere und "für Zusammenarbeit offen" sei, würden die USA Bolivien helfen.
Der Führer der "Bewegung zum Sozialismus" (MAS) bestätigte sein Wahlversprechen, die Gasvorkommen des Landes verstaatlichen und den Koka-Anbau legalisieren zu wollen. Bolivien unterstütze den Kampf gegen Drogen, doch seien weder Kokain noch Drogenhandel "Teil der bolivianischen Kultur". Vielmehr benützten die USA den Kampf gegen den Drogenhandel als "Vorwand, um Militärbasen zu installieren, und damit sind wir nicht einverstanden". Die bolivianischen Koka-Bauern betonen, dass sie die Pflanze für medizinische Zwecke, religiöse Zeremonien oder Kräutertees anbauen.
La Paz/Havanna (APA/ag.)
Quelle:http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/...50797/index.jsp
Nos vemos
Dirk
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Das Infoportal zu Kuba (mit Bannertausch und Webkatalog):
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Bolivien in der Koka-Mühle
Wahlsieger Morales will Referendum zu Koka-Anbau.
La Paz/Wien. (aum) Seine entrechteten Kokabauern haben Evo Morales in das Amt des Präsidenten gehievt. Der Sieg des bolivianischen Sozialistenführers in Höhe von über 50 Prozent macht sogar eine Stichwahl überflüssig. Somit ist für Morales die Zeit gekommen, sein Versprechen einzulösen und die Koka-Anbaufläche im Andenland zu vergrößern.
Seit jeher hatten die Indigenen in Bolivien Koka verwendet, um Medizin zuzubereiten, sich wach zu halten, religiöse Zeremonien zu feiern oder einfach ihren Hunger zu bekämpfen. Während die Pflanze für die Mehrheit der Bolivianer zum kulturllen Erbe gehört, ist die Weltöffentlichkeit ob des aus der Pflanze gewonnenen Kokains skeptisch. Der Präsident des drittgrößten Koka-Produzenten der Welt steht somit ein Spagat zwischen Innen- und Außenpolitik bevor.
Mit der Ausweitung des Koka-Anbaus durchkreuzt er nämlich die Anti-Drogenpolitik der USA. Die sind überzeugt, dass ein immer größerer Teil der Ernte in die Drogenproduktion geht. Das Land dürfte im letzten Jahr 118 Tonnen Kokain produziert haben, rund ein Drittel mehr als 2003, wie aus dem Weltdrogenbericht der UNO hervorgeht.
Auch Nachbarland Brasilien klagt über eine steigende Kokain-Einfuhr aus Bolivien und hat bereits die Grenzkontrollen verschärft.
Um sich selbst und seine Politik in der Affäre ein wenig aus der Schusslinie zu bringen, hat Morales angekündigt, ein Referendum in der Frage des Koka-Anbaus abhalten zu wollen ...
http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefau...=wzo&cob=212210
Stimmungsmache gegen Bolivien
Demokratisch, aber ...
Die Landung von Christoph Kolumbus hatte 1492 den Grundstein für den europäischen Kolonialismus gelegt. An den Folgen von Unterdrückung, Sklaverei und Genozid leidet Lateinamerika noch heute. Gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch. In Bolivien etwa verstrichen nach der Landnahme des Genuesen 460 Jahre, bis die Nachfahren der Ureinwohner das allgemeine Wahlrecht erhielten. Veranlaßt hatte dies der bürgerliche Politiker Paz Estenssoro 1952. Bis zu jenem Jahr waren rund 80 Prozent der Bevölkerung vom »demokratischen Prozeß« ausgeschlossen. Sie wurden wie zu kolonialen Zeiten von einer weißen Elite beherrscht. Weder in Europa noch in den USA war das auf Widerspruch gestoßen.
Am vergangenen Sonntag nun hat diese Mehrheit von dem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Der Sozialist Evo Morales erhielt 51 Prozent der Stimmen. Trotz dieses überwältigenden demokratischen Sieges murren die alten und neuen Kolonisatoren. Otto Reich, der ehemalige Lateinamerikabeauftragte des amtierenden US-Präsidenten, sagte Bolivien am Dienstag in der BBC eine »düstere Zukunft« voraus, falls sich Morales, wie zu erwarten ist, Kuba und Venezuela annähere. Diese beiden Staaten hätten sich schließlich von der Demokratie verabschiedet und seien in Lateinamerika isoliert. Orientiere sich Bolivien an ihrem Kurs, seien die Beseitigung der Freiheit und der Sturz des Landes in extreme Armut unabwendbar. In Anbetracht der neokolonialen Misere des übrigen Lateinamerikas ist dies nicht bloß die moralische Bankrotterklärung eines prominenten Fürsprechers Washingtons. Die Haltung Reichs beweist, mit welcher Arroganz eine Hegemonialmacht versucht, die politische Realität des Doppelkontinentes zu verfälschen. Tatsächlich wurde mit der Wahl in Bolivien am Sonntag einmal mehr der Neoliberalismus Washingtons abgewählt. So demokratisch wie möglich, so eindeutig wie nötig.
Die Gefolgsleute einer in der Region längst isolierten US-Regierung hält das nicht ab, die absurden Interpretationen des Wahlausganges auch hierzulande zu verbreiten. Christian Ruck, der entwicklungspolitische Sprecher der Unionsfraktion warnte am Mittwoch vor einer »demokratisch legitimierten« Autokratie in Bolivien. Morales sei ohnehin nur »durch den Druck der Straße« an die Macht gekommen, »welcher Bolivien und seine gewählten Verfassungsorgane destabilisierte«.
Solche Stellungnahmen belegen, daß ...
http://www.jungewelt.de/2005/12-22/002.php
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